Gebäude & Energie
altes Haus mit Charme

Altes Haus – Charme mit Problemen; Teil 1: 19. Jahrhundert

Wer im Besitz eines alten Hauses ist oder ein solches kaufen möchte, sollte sich über die Vor-und Nachteile einer Sanierung im Klaren sein. Die Sanierungsarbeiten verschlingen oft nicht wesentlich weniger Geld als ein Neubau. Die Probleme sind andere, die Schäden können vielfältig sein. Andererseits: die Arbeiten können nach und nach ausgeführt werden und der Charme eines alten Baus kann durch keinen Neubau ersetzt werden.

10 Februar 2015

Gebäude mit Experten begutachten

Anzuraten ist es, vor dem Kauf oder dem Beginn der Sanierung mit einem Fachmann das Gebäude anzuschauen. Denn dieser weiss, worauf er besonders achten muss und nach welchen typischen Baumängeln er Ausschau halten muss. Solche Experten teilen die Bausubstanz in Baualtersstufen ein, und  können so auf Spezialitäten der Zeit achten.

Das Haus aus dem vorletzten Jahrhundert

Geht es um ein Haus, das Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, sind typische Mängel erkennbar, wie die Unterdimensionierung der Dachstühle. Diese kann zum Beispiel ein Bausachverständiger aufdecken – ein Laie sieht nur, ob das Dach noch dicht ist. Meist ist die Dacheindeckung kaputt – doch eine neue kann nicht auf diesem Dachstuhl aufgebaut werden.

Ausserdem sind meist die Fassadenverblendungen schadhaft, wie beispielsweise Putz, der abgeplatzt ist oder hohl liegt. Viel wichtiger sind aber Risse in tragenden Teilen oder Rost an Bauteilen aus Stahl. Auch feuchte Kellerwände sind für Bauten aus dieser Zeit typisch, weil damals keine Isolierungen der Keller durchgeführt wurde.

An Fenstern und Türen sind meist nicht mehr die Originale zu finden. Und doch sind eventuell die letzten Sanierungsmassnahmen so lange her, dass keine isolierten Fenstergläser verwendet wurden und inzwischen auch Schliessteile nicht mehr okay sind.

Die Innenwände sind oft dünn; Schall- sowie Wärmeschutz und der Brandschutz sind mangelhaft. Auch die Holzbalkendecken biegen sich oft durch, weil sie unterdimensioniert sind. Ein weitreichender Baumangel ist Schimmelbefall. Treppen aus dieser Zeit sind oft durchgetreten und abgenutzt. Schlimmer ist aber Schädlingsbefall an Holzteilen, der sofort bekämpft werden müsste.

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Oft ist in diesen Bauten noch die Einzelzimmerheizung vorherrschend. Wie der Zustand der Schornsteine ist, muss geprüft werden. Ausserdem können Sie davon ausgehen, dass sämtliche Strom- und Sanitärleitungen erneuert werden müssen. Das kommt allerdings auch darauf an, wann die letzte Sanierung erfolgte. Eventuell sind einige der genannten Mängel bei vorherigen Umbauten beseitigt worden. Damit entsprechen sie zwar nicht den heutigen Massgaben und Vorstellungen, sind aber eventuell mit wenigen Reparaturen wieder in Schuss zu bringen. So beispielsweise die Dacheindeckung aus Ziegeln, die schon auf einem neueren und ausreichend berechneten Dachstuhl ruht, und mit einigen Ersatzziegeln wieder dicht ist.

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