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Altes Haus – Charme mit Problemen; Teil 3: 1950 bis 1980

Jede Bauzeit hat Ihre ganz speziellen Eigenheiten, die sich heute als Problem erweisen. Solche Mängel aufzuzeigen, ist die Aufgabe von Experten, von denen Sie sich vor Beginn einer Sanierung und vor allem vor einem Hauskauf beraten lassen sollten.

10 Februar 2015

Gebäude aus der Zeit von 1950 bis 1960

Typisch für die Häuser aus dieser Zeit sind die fehlenden Unterspannbahnen am Dach. Auch muss mit Schädlingsbefall an Holzteilen und schadhaftem Putz an Innen- und Aussenwänden gerechnet werden. Vor allem im Bereich der Sockel ist der Putz meist schadhaft, weil feucht. Die Aussenwände sind oft dünn, und an den Fenstern befinden sich Wärmebrücken. Die Kellerwände können feucht sein aufgrund schadhafter Abdichtungen. Auch die Wärme-und Schalldämmung lassen zu wünschen übrig.

Holzfenster sind verzogen und die Gläser sind nur einfach, sodass der Wärme-und Schallschutz mangelhaft ist. Die Innenwände sind oft nur zwischen 6 und 12 Zentimetern dick – und dadurch kein ausreichender Schallschutz. Auch der Putz kann schadhaft sein.

Magnesitgebundene Verbund-Estriche auf Massivdecken waren zu dieser Zeit üblich. Doch sie greifen Metallleitungen an. Die Holzdielen können schadhaft sein und die Türen sowie Beschläge reparaturbedürftig. Auf den Treppen sind häufig die Kunststein-oder Plattenbeläge gerissen und es befindet sich an der Unterseite der Treppe kein Brandschutz. Die Zentralheizung hat keine Regelung und die Rohre sind überdimensioniert. Warmwasser wird nicht zentral erhitzt (z.B. Boiler) und die Sanitär- sowie Elektroleitungen sind veraltet.

Gebäude aus der Zeit von 1960 bis 1970

In dieser Zeit wurden Dächer nicht ausreichend gedämmt, Plattenverkleidungen an den Fassaden weissen Risse auf und auch hier ist die Dämmung nicht genügend. Der Wärmeschutz lässt zu wünschen übrig, an Balkonen und Ähnlichem platzt der Beton ab und es gibt Feuchtigkeitsschäden durch mangelnde Abdichtungen. Reparaturen an Fenstern und Türen können nötig sein.

Die Innenwände bieten wenig Schallschutz und es gibt Wärmebrücken sowie schadhafte Fussbodenbeläge aus Kunststoff. Die Regelung an der Zentralheizung ist unzureichend und der Kessel veraltet. Das warme Wasser muss anders zubereitet werden, die Sanitärleitungen sollten mittelfristig erneuert werden. Elektrik okay.

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Gebäude aus der Zeit von 1970 bis 1980

Hier bietet die Dämmung nur einen Mindestwärmeschutz. Die Aussenwände weissen unter Umständen Risse und Ablösungen auf. Es kann Feuchteschäden geben. Unzureichende Iso-Verglasung ist zu erwarten, spröde Fugen, die elastisch sein sollen. Es gibt Wärmebrücken an Balkonen und Loggien, Kondensationsprobleme und Fliesen-sowie Plattenbeläge sind schadhaft. Bei der Heizung ist der Kessel veraltet, der Brenner sollte mittelfristig getauscht werden. Die Regelung entspricht nicht den heutigen Anforderungen. Im Sanitärbedarf ist mittelfristig mit Sanierungen zu rechnen.

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