Einem Transformationsprozess unterliegt der Energieverbrauch des Durchschnittshaushalts in der Schweiz: Der Bedarf an Wärme für Warmwasser und Heizen ist rückläufig. Gleichzeitig nimmt der Anteil des privaten Stromverbrauchs leicht zu. Angesagter denn je sind Energiespartipps im Haushalt.
Die letzten dreizehn Jahre zeigen auf, dass der Gesamtenergieverbrauch von Privathaushalten in der helvetischen Republik um knapp neun Prozent zugenommen hat. Eine ähnliche Steigerung erfuhr der Energiebedarf für das Heizen. Dennoch weisen die Energiestatistiken des Bundes auf eine Steigerung der Energieeffizienz hin. Pro Quadratmeter Energiebezugsfläche sank der durchschnittliche Wärmebedarf seit dem Jahr 2000 von 100 auf 86 Kilowattstunden. Parallel verringerte sich ebenso der Energiebedarf für die Warmwassererzeugung.
Nach wie vor stellen das Beheizen und die Wassererwärmung den grössten Teil des Energieverbrauchs dar. So lag der Anteil des privaten Gesamtenergiekonsums für das Heizen bei 75 Prozent und belief sich auf etwa 13 Prozent bei der Warmwassererzeugung. Etwa genauso viel (12 Prozent) verbrauchte ein Durchschnittshaushalt in Form von Strom. Verbrauchsanteile und Gesamtenergiebedarf können aber abweichen, da sie von Gebäudestandards abhängig sind.
Neubauten, die dem Minergie-Konzept entsprechen, benötigen für Warmwasser und Heizung allein 75 Prozent der Energie, wogegen die restlichen 25 Prozent den Strombedarf ausmachen.
Genauer betrachtet kann festgestellt werden, dass der private Stromkonsum weitere eklatante Unterschiede in der Energienutzung aufweist.
Der Stromverbrauch verdoppelte sich nahezu in den letzten fünfzehn Jahren für bestimmte Vorgänge im Haushalt wie Waschen, Geschirrspülen, Trocknen und der Belüftung von Räumen. Auch die gesteigerte Koch- und Backleidenschaft der Bevölkerung trug dazu bei, dass etwas mehr verbraucht und das Energiesparen im Haushalt geschmälert wurde.
Lediglich bei der Unterhaltungselektronik, der Beleuchtung und den Kühlgeräten gingen die Anteile des Verbrauchs merklich zurück. Festgehalten werden kann, dass die Küche der Ort zu Hause schlechthin ist, wo die meiste Energie konsumiert wird und wo Energiespartipps im Haushalt ihr grösstes Potential entfalten können. Dass Energieeffizienz trotz allem erfolgreich umgesetzt werden kann, beweisen Fälle, in denen moderne Geräte und Standards eingesetzt werden.
1200 Haushalte nahm S.A.F.E. – die Schweizerische Agentur für Energieeffizienz – unter die Lupe. Die von der Agentur erhobenen Daten im Jahr 2011 bestätigen, dass der Verkauf energieeffizienter Geräte sowie angewandte Energiespartipps im Haushalt das private Energiebudget positiv beeinflussen und den steigenden Strombedarf insgesamt abbremsen. Daher dezimierte sich der Stromkonsum pro Haushalt seit dem Jahr 2006 im Durchschnitt um zwanzig Prozent.
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Anwendung Privathaushalt | Anteil Energieverbrauch | Energieart |
Raumwärme | 70,70% | Vor allem Wärme; zum Teil Strom |
Klima, Lüftung, Haustechnik | 1,80% | Strom |
Warmwasser | 12,50% | Vor allem Wärme; zum Teil Strom |
Kochen (inkl. Mikrowelle, Kaffeemaschine usw.), Geschirrspülen | 3,70% | Strom |
Gefrieren, Kühlen | 2,60% | Strom |
Waschen und Trocknen | 2,00% | Strom |
Beleuchtung | 1,90% | Strom |
Unterhaltung, Information und Kommunikation | 1,90% | Strom |
sonstige Geräte, u. a. Föhn, Staubsauger | 3,00% | Strom |
Quelle der Tabelle: Anteile der unterschiedenen Verwendungszwecke am Endenergieverbrauch der Privaten Haushalte im Jahr 2013, BFE 2014