Wie muss die Architekturverpflichtung bei Verkauf vom Bauland aussehen?

[Paul]

Hallo Leute,

Meine Frage steht schon in der Überschrift.

Es geht um den Verkauf vom Bauland.

 

Wie muss die Architekturverpflichtung im Vertrag festgehalten werden?

Ist hier das ganze Projekt zu nennen und auch die Einzelheiten?

In diesem Fall geht es um einem Generalunternehmer.

 

Oder ist hier nur die Firma zu nennen, Einzelheiten zum Ausstieg aus dem Projekt und der Betrag X zu nennen?

Wer kennt sich hier aus?

Vielen Dank.

[Volker]

Hi Paul,

Ich denke, das ist eine Verpflichtung und das Haus deines Wunsches wird dort auf dem gekauften Bauland errichtet. Damit wird der Architekt bzw. GU dazu verpflichtet.

So bin ich auch der festen Überzeugung, diese Architekturverpflichtung muss auch im Grundbuch eingetragen werden. Zusammen mit den anderen Verpflichtungen.

Jedoch gibt es Unterschiede und das ist im Kanton zu klären.

So weiss ich, dass im Kanton Bern die Handänderungssteuer bei einem Landkauf mit der Architekturverpflichtung auf die gesamten Investitionskosten verrechnet werden. Das erfolgt nicht nur auf das Land.

Also ich persönlich würde so ein Bauland niemals kaufen. So eine Verpflichtung bremst doch gewaltig und hier ja ein Wettbewerb kaum möglich.

 

Gruss

Volker

[Misterfong]

Hallo zusammen,

Davon halte ich auch nichts, denn bei so einer GU-Verpflichtung kann das Risiko steigen, das zum Ende des Projekts, dass Budget steigen kann. Ich denke, hier fehlt auch eine genaue Vorplanung.

Die Firmen für diesen Bau können nicht frei gewählt werden. Es wird für den GU sehr schwierig sein, auch guteKonditionen zu bekommen. Oft werden die verpflichteten Firmen nicht mitspielen.

Lieben Gruss

Misterfong

[Paul]

Hallo Leute,

Es ist mir schon klar, das die Verpflichtungen gelten.

 

Mir geht es aber mehr zu den Formulierungen der Architekturverpflichtung.

 

Der Hintergrund ist folgender. Für dieses Bauland wurde mit dem Architekten ein Projekt entwickelt. Diese soll aber erst im kommenden Jahr umgesetzt werden.

Das Bauland soll aber schon im diesem Jahr verkauft werden. Jedoch der Bau soll eben nicht gleich erfolgen.

[UrsBigler]

Grüezi zusammen,

Nicht böse sein, dass ich mich hier einfach Reinhänge. Aber das passt ja zum Thema.

Wir haben für meinen Bruder auch das passende Bauland gefunden und hier gibt es auch eine Architekturverpflichtung. Das Grundstück befindet sich in bester Lage und auch vom Preis her ist das Okay. Aber es soll ohne Architekturverpflichtung gebaut werden und dafür gibt es Gründe.

 

Jetzt kommt die Überlegung, diese Architekturverpflichtung einfach abzukaufen.

 

Jedoch haben wir keine Erfahrungen damit und kennen auch keinen, den es persönlich betrifft.

Dieses EFH ist mit 1,2 Mio. CHF veranschlagt, jedoch ohne Land.

Was muss bezahlt werden oder wird das pro qm Land berechnet?

Danke für die Infos.

Viele Grüsse

Urs

[Louis]

Hallo Paul,

Einfach mit dem Besitzer in Kontakt treten. Es kann ja sein, dass diese Verpflichtung nicht rechtskräftig ist. Dann dem Besitzer zum direkten Verkauf überzeugen.

Gruss

Louis

[Franke]

Servus UrsBigler,

Bei der Suche nach dem Bauland gab es auch einige Verkäufer, die nur mit Architekturverpflichtung verkaufen wollten. Die haben wir direkt angeschrieben. Es ergab sich aber auch ein Problem, denn der Preis war ohne dieser Verpflichtung oft höher. Davon haben wir dann Abstand genommen.

Aber grundsätzlich ist das möglich und hier den Verkäufer ansprechen.

Im Foto unser Anwesen

BG

[ruudi]

Hallo Leute,

Mit einer Architekturverpflichtung haben wir auch unsere Erfahrungen und meinen Standpunkt möchte ich hier einmal darlegen.

Das ist ein Papier oft von einem geringen Wert.

Warum?

Die Leistungen mit dem Architekten werden in einem Vertrag geregelt. Dazu besteht ein gewisses Auftragsverhältnis. Dieses kann zur jeder Zeit auch gekündigt werden.

 

Der Generalunternehmervertrag ist ein Werkvertrag und das ist der Unterschied zu einer Architekturverpflichtung. Bei einer Auflösung dieses Vertrages entstehen Kosten und die sind für den Bauherrn enorm höher. Der Architekt hat in der Regel schon Leistungen erbracht und die werden damit verrechnet.

Wird die Architekturverpflichtung aufgelöst, dann werden auch Entschädigungen für den Architekten fällig. Auch hier stellt sich die Frage, welche Leistungen wurden bisher vom Architekten erbrachter und was stellt er in Rechnung?

 

Bei einer Architekturverpflichtung, die auf einem Bauland liegt, muss genau geprüft werden, welche Leistungen schon erbracht wurden. Das kann bei einem baubewilligten Projekt auch schon etwas kosten. Auch wenn es den Käufer von diesem Bauland nicht gefällt, aber das ist so.

Jetzt zu der Fragestellung, denn es ist hier schwierig Franken pro m² anzugeben. Denn das ist immer ein Einzelfall und so muss das auch betrachtet werden.

 

Viele Grüsse

ruudi

 

[andy]

Hi ruudi,

Vielen Dank für deine Ausführungen. Ich sehe das ähnlich.

Ich habe schon bei der Suche nach dem passenden Bauland einen Architekten hinzugezogen.

 

Das gebe ich als Empfehlung weiter und das lohnt sich nicht nur, sondern rechnet sich auch.

Die Baukosten können ja nicht nur durch den Bau belastet werden, sondern auch durch geologische Verhältnisse des Baulandes.

 

Ich kann ja den Paul, der dieses Thema hier eröffnet hat auch verstehen. Es ist nur ein gemeinsames Projekt entstanden und das soll auch baulich so umgesetzt werden.

Dabei ist es wichtig, dass vieles auch nach dem Gesetz vertraglich gegelt wird.

Das ist der Vertrag insgesamt, aber auch der Widerruf, Kündigung.

 

https://www.architektenrecht.ch/architekturvertrag/exkurs-bauland-mit-architektenverpflichtung

 

Hier findest du viele Grundlagen zur Architekturverpflichtung und auch die Rechtmäßigkeit.

Viel Erfolg damit.

Viele Grüsse

andy