Dämmung
Nutzhanfpflanzen

Hanfdämmung

Im Bereich Naturdämmstoffe kommt dem schnell wachsenden Rohstoff Hanf eine ganz besondere Bedeutung zu. Hanfdämmplatten sind nicht nur besonders effektiv, was die Isolierung anbelangt, sondern zusätzlich auch noch unter ökologischen Gesichtspunkten besonders günstig. Doch was macht Hanfdämmung zu so einem ausgezeichneten Dämmmaterial? Wir haben uns die uralte Nutzpflanze einmal genauer angesehen.

8 August 2017

Anbau

Die anspruchslose Nutzpflanze kann ohne grossen Aufwand auf nahezu jedem Boden kultiviert werden. Innerhalb von nur 120 Tagen wächst Hanf auf eine beträchtliche Höhe von knapp ver Metern heran. Dieses schnelle Wachstum ermöglicht eine Ernte zweimal im Jahr – und macht Hanf dadurch zu einem besonders günstigen Material. Das natürliche Wachstumsverhalten von Hanf ist einer der grössten Vorteile: Da die Pflanzen schnell den gesamten Boden beschatten, haben Unkräuter keine Chance. Auf ökologisch bedenkliche Herbizide kann bei dem Anbau von Hanf verzichtet werden. Das ärgert die Hersteller von Pflanzengiften – und freut all diejenigen, die Wert auf eine gute Klimabilanz und möglichst schonenden, umweltverträglichen Anbau legen.

Herstellung von Hanfdämmung

Hanfdämmung besteht zum grössten Teil aus den Fasern, die sich in der Hanfpflanze in der äusseren Rindenschicht befinden. Diese werden nach der Ernte in einem ersten Schritt geröstet. Dies bedeutet, dass die eigentlich zu Bündeln verbundenen Fasern voneinander gelöst werden. In einem nächsten Arbeitsgang kommen verschiedene mechanische Verfahren zum Einsatz, die die Fasern weiter vorbereiten. Hanfdämmung wird zumeist in Form von Matten angeboten. Damit sich die Fasern zu einem Vlies verbinden, findet eine mechanische Verfilzung statt. Unter Zuhilfenahme von Bindemitteln wie beispielsweise Kartoffelstärke entstehen elastische Hanfvliese. In einem letzten Schritt werden Borsalze über das Vlies gegeben, die das Material weniger leicht entflammbar machen.

Vorteile der Hanfdämmung

Hanf überzeugt vor allem durch seine natürliche Herkunft aus schnell nachwachsenden Rohstoffen. Da weder beim Anbau noch bei der späteren Verarbeitung chemische Mittel verwendet werden müssen, ist Hanf darüber hinaus noch ökologisch extrem günstig. Ein zusätzlicher Vorteil liegt in der problemlosen Entsorgung oder Recyclefähigkeit des Naturstoffes. Natürlich überzeugt Hanfdämmung auch durch einen ausgezeichneten Isolier-Effekt. Dämmplatten aus Hanf bieten im Sommer Schutz vor Hitze, im Winter vermeiden Sie ein Auskühlen der Räume.
Die Hanffasern sind von Natur aus widerstandsfähig gegen einen Befall durch Insekten oder Nagetiere, denn sie beinhalten einen grossen Anteil natürlicher Bitterstoffe.

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Nachteile der Hanfdämmung

Wie fast alle anderen Naturdämmstoffe auch ist Hanf recht schnell entflammbar. Um die gesetzlichen Vorgaben gemäss der europäischen Norm DIN EN-13501-1 zu erzielen und im Hausbau einsetzbar zu sein, werden den Hanffasern während der Verarbeitung zu Dämmmaterial häufig Borsalze beigesetzt. Diese anorganischen Borverbindungen setzen den Flammpunkt der Hanfs herauf. Leider gelten Borsalze auch als gewässerschädigend. Dieser Nachteil kann vermieden werden wenn anstelle der Borsalze Soda zur Imprägnierung verwendet wird.

Einsatzzwecke

Hanfdämmplatten eignen sich bestens zur Dachdämmung (Zwischensparrendämmung oder Untersparrendämmung), aber auch zur Dämmung von Aussen- oder Innenwänden. Auch für die Isolierung von Fußböden oder Decken wird das Material gerne eingesetzt.

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[…] wie zum Beispiel die Zellulosedämmung. Andere ökologische Wärmedämmstoffe wie zum Beispiel Hanfdämmung oder Hanfwolle-Dämmung kann zu Dämmplatten gepresst werden. Schafwolle als Dämmung wiederum […]