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Mischkultur im Gemüsegarten

Mischkultur im Gemüsegarten

In unberührter Natur finden sich immer wieder Pflanzengesellschaften zusammen, die den Gegebenheiten des jeweiligen Standorts angepasst sind und sich optimal ergänzen. Krankheiten und Schädlinge finden dort keine günstigen Bedingungen vor. Genau das macht eine Mischkultur im Gemüsegarten aus, ein räumliches und zeitliches Nebeneinander unterschiedlicher Pflanzenkulturen mit unterschiedlichen Eigenschaften.

10 März 2016

Mischkultur im Gemüsegarten – die Natur macht es uns vor

Für eine Mischkultur im Gemüsegarten gilt es eine ausgewogene Mischung aus Schwach-, Mittel- und Starkzehrern, Blatt- und Wurzelgemüsen sowie Flach- und Tiefwurzlern zu finden. Auch die Fruchtfolge spielt eine wichtige Rolle. Dabei geht es um die Wechselwirkungen der verschiedenen Pflanzen untereinander. So können ungünstige Pflanznachbarn Wuchshemmungen und Schädlingsbefall zur Folge haben.

Aufgrund dessen sollten beispielsweise Pflanzen aus ein und derselben Gattung nicht zusammengepflanzt werden. In der Natur kommt das nicht vor, weshalb sie das beste Beispiel für die Effektivität einer Mischkultur im Gemüsegarten ist.

Vorteile von Mischkulturen im Gemüsegarten

Die Vorteile derartiger Mischkulturen sind sehr vielfältig. So werden durch Duftstoffe oder Ausscheidungen von Wurzeln, Blüten und Blättern einzelner Pflanzen potentielle Schaderreger abgewehrt und Nützlinge angelockt.

Auch Beipflanzungen spezieller Kräuter oder Blumen können Schädlinge effektiv bekämpfen bzw. vor ihnen schützen. Die Ressourcen an Nährstoffen, Wasser und Licht werden durch die richtige Kombination von Schwach-, Mittel- und Starkzehrern optimal genutzt, sodass sich sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel vermeiden lässt. Das gilt auch für das Zusammenpflanzen von Flach- und Tiefwurzlern. Sie konkurrieren weder beim Platz- noch beim Nahrungsangebot.

Ein weiterer Vorteil der Mischkultur im Gemüsegarten besteht darin, dass der Boden dauerhaft beschattet wird, was vor Austrocknung des Bodens und Bodenerosion schützt. Zudem sorgen sie unter Beachtung der Fruchtfolge für ein gesundes und aktives Bodenleben. Einer Bodenermüdung durch einseitige Nährstoffentnahme wird vorgebeugt.

Nachteile der Mischkultur

Eine Mischkultur im Gemüsegarten birgt auch Nachteile, die sich aber in Grenzen halten. Zunächst ist ein gewisses Maß an Planung erforderlich. Auch der Arbeits- und Pflegeaufwand ist höher. Aussaat- und Erntezeitpunkt der verschiedenen Pflanzenkulturen lassen sich nicht immer optimal aufeinander abstimmen.

Des Weiteren können Nutzpflanzen nicht wahllos miteinander kombiniert werden, da sich viele gegenseitig in ihrer Entwicklung hemmen. Bis die richtige Pflanzenmischung für den jeweiligen Standort gefunden ist, kann es einige Zeit dauern und etwas Experimentierfreude erfordern.

Mischkultur im Gemüsegarten planen und vorbereiten

Vor dem Anlegen einer Mischkultur im Gemüsegarten bietet sich zunächst das Erstellen eines Pflanzplanes an. Dieser sollte die Größe der betreffenden Fläche, die Lage, die bevorzugte Mischkultur in Beachtung einer ausgewogenen Fruchtfolge und die angestrebte Mengengewichtung beinhalten. Ausnahmen in der Fruchtfolge bilden z.B. Erdbeeren, Rhabarber und Tomaten. Sie können über mehrere Jahre am selben Standort verbleiben.

Grundvoraussetzung für eine effektive Mischkultur im Gemüsegarten ist ein sonniger bis halbschattiger Standort mit mindestens 4-5 Stunden Sonne pro Tag. Neben dem Standort spielt die Bodenbeschaffenheit eine wichtige Rolle. Der sollte idealerweise locker, humos, leicht sandig sein und nicht zu Staunässe neigen sowie von jeglichen Unkräutern befreit werden.

Bei der Auswahl der Gemüsesorten ist auf eine größtmögliche Artenvielfalt und ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Stark- Mittel- und Schwachzehrern zu achten. Starkzehrer sind beispielsweise Gurken, Tomaten, Kohl oder Kartoffeln, Mittelzehrer sind Spinat, Zwiebeln und Karotten und Schwachzehrer z.B. Feldsalat, Bohnen und Erbsen.

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Beispiele für eine gelungene Mischkultur im Gemüsegarten

Buschbohnen

+ Gute Partner: Erdbeeren, Sellerie, Gurken, Tomaten, Kohl, Rote Bete, Kopf- und Pflücksalat und als Beipflanzung Bohnenkraut und Tagetes

– Schlechte Partner: Knoblauch, Zwiebeln, Lauch, Erbsen und Fenchel

Erbsen

+ Gute Partner: Gurken, Kohl, Radieschen, Karotten, Mais, Zucchini, Kopfsalat, Kohlrabi, Fenchel und als Beipflanzung Dill

– Schlechte Partner: Kartoffeln, Bohnen, Tomaten, Lauch, Zwiebeln

Erdbeeren

+ Gute Partner: Buschbohnen, Kopfsalat, Radieschen, Lauch, Schnittlauch, Spinat, Zwiebeln

– Schlechte Partner: Kohl

Gurken

+ Gute Partner: Erbsen, Fenchel, Bohnen, Kohl, Kopfsalat, Mais, Lauch, Rote Bete, Zwiebeln, Sellerie und als Beipflanzung Dill, Basilikum und Tagetes

– Schlechte Partner: Tomaten, Radieschen

Kartoffeln

+ Gute Partner: Kohl, Bohnen, Kohlrabi, Mais, Spinat und als Beipflanzung Tagetes

– Schlechte Partner: Tomaten, Kürbis, Sellerie

Kohlarten

+ Gute Partner: Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Kopfsalat, Lauch, Spinat, Endivien und als Begleitpflanzen Thymian, Lavendel und Salbei

– Schlechte Partner: Zwiebeln, Erdbeeren, Knoblauch

Kopfsalat

+ Gute Partner: Erbsen, Bohnen, Gurken, Kohl, Karotten, Zwiebeln, Tomaten und als Beipflanzung Dill

– Schlechte Partner: Sellerie, Petersilie

Karotten

+ Gute Partner: Rettich, Radieschen, Erbsen, Tomaten, Zwiebeln, Schnittlauch, Erbsen und als Beipflanzung Dill

Tomaten

+ Gute Nachbarn: Kohlrabi, Buschbohnen, Kohl, Knoblauch und als Beipflanzung Tagetes

– Schlechte Nachbarn: Kartoffeln, Erbsen, Fenchel

Zwiebeln

+ Gute Nachbarn: Erdbeeren, Kopfsalat, Karotten, Rote Bete und als Beipflanzung Dill und Bohnenkraut

– Schlechte Nachbarn: Erbsen, Bohnen, Kohl

Radieschen/ Rettich

+ Gute Nachbarn: Erbsen, Kohl, Karotten, Kopfsalat, Bohnen

– Schlechte Nachbarn: Gurken

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