Garten
Mehrere Komposter nebeneinander

Richtig kompostieren im Garten

Wer die organischen Abfälle aus Haushalt und Garten nicht einfach entsorgen möchte, der kann mithilfe eines Komposthaufens oder eines Komposters wertvollen Dünger daraus machen. Wer in diesem Bereich noch keinerlei Erfahrungen hat, bei dem treten schnell viele Fragen zur richtigen Kompostierung auf

11 März 2016

Richtig kompostieren im Garten: Alles Wissenswerte für Neulinge

Die Standortwahl für den Kompost

Wichtig ist zum einen, dass der Komposter an einem Standort aufgestellt wird, der leicht zu erreichen ist, sowohl vom Gartenbeet als auch vom Wohnhaus aus. Aufgrund der Geruchsbelästigung sollte der Komposthaufen bzw. der Komposter mit einem Mindestabstand von 0,5 Metern vom Nachbar-Grundstück aufgestellt werden. Dabei sollte er direkt auf die Erde platziert werden, damit Kleinstlebewesen leicht hineinfinden können.

Zum Schutz vor Nagetieren empfiehlt sich ein passendes Bodengitter. Ist der Boden sehr verdichtet, sollte dieser vorher etwas aufgelockert werden. Beachtet werden sollte zudem, dass der Komposter an einem halbschattigen Platz aufgestellt wird. Das sorgt dafür, dass ausreichend Wärme vorhanden ist, damit dass Wasser zwar verdunsten kann aber keine Austrocknung begünstigt wird. Schliesslich ist Feuchtigkeit für die Verrottung besonders wichtig.

Der Standort sollte zudem windgeschützt sein. Besonders praktisch sind geschlossene Komposter, da diese sowohl vor Vogelfrass, vor Haustieren, vorm Austrocknen und Vernässen schützen.

Komposthaufen und Kompostmiete

Der Komposthaufen ist eine ganz einfache Form der Kompostierung. Dabei werden unter anderem Gartenabfälle, Grünschnitt, Gemüseabfälle und Obstreste bis hin zu Tee- und Kaffeefiltern an einem ausgewählten Platz im Garten angesammelt bzw. geschichtet. Allerdings muss dieser Komposthaufen ab und an umgeschichtet werden, damit sich ein gleichmässig zersetzter Humus entwickeln kann. Der Humus kann dann ca. nach 1 bis 2 Jahren im Garten als natürlicher Dünger zum Einsatz kommen.

Eine weitere Form der Kompostierung ist die Kompostmiete. Dabei handelt es sich um fertig angelegten Komposthaufen, der in regelmässigen Abständen umgeschichtet werden muss. Hier läuft die Verrottung kontrollierter ab, wodurch eine bessere Durchlüftung und eine bessere Kontrolle der Materialmischung möglich ist.

Holzkomposter

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei einem Holz-Komposter um einen Komposter aus Holz. Dieser kann entweder aus Holzbrettern zusammengebaut werden oder fertig mit imprägnierten Brettern im Handel erworben werden. Die Fertig-Variante ist zu empfehlen, da sie besser gegen die Witterung geschützt ist. Meist besitzen Holz-Komposter abnehmbare Latten, so dass sie einfacher befüllt werden können.

Schnellkomposter und Thermokomposter

Wer beim richtig kompostieren im Garten ungeduldig ist und fertigen Humus schon nach ein paar Wochen nutzen möchte, der sollte auf einen Thermo- oder Schnellkomposter umsteigen. Dabei handelt es sich um ein geschlossenes System, welches eine schnellere Zersetzung ermöglicht. Das liegt daran, dass diese Komposter die Wärme im Inneren halten und die Feuchtigkeit des Komposts regulieren. Hinzu kommt eine optimale Belüftung. Da sie in der Regel aus Kunststoff bestehen, werden sie auch häufig als Kunststoff Komposter bezeichnet.

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Richtig kompostieren im Garten – Spezialform Wurmkompostierung

Bei der Wurmkompostierung handelt es sich um eine ganz spezielle Form der Kompostierung. Hier kommen nämlich Würmer zum Einsatz und zwar in mehreren, übereinander gestapelten Kisten. Die Würmer verwandeln die Küchenabfälle dann recht schnell in Bio-Dünger.

Der richtige Aufbau und Mischung des Komposts

Die unterste Schicht von einem Komposthaufen sollte aus groben Material wie Strauchschnitt bestehen, so dass eine gute Durchlüftung gewährleistet werden kann. Dabei sollte der Zuschnitt mindestens eine Länge von 5 Zentimetern aufweisen. Die zweite Schicht besteht dann aus dem zerkleinerten Material, welches kompostiert werden soll. Bevor die dritte Schicht aufgelegt wird, sollten Zusätze in Form von Brennesseljauche oder ähnlichem und Komposterde in Form von Kompoststarter hinzugefügt werden. So wird der Rotteprozess deutlich beschleunigt. Grundsätzlich gilt: Je abwechslungsreicher die Mischung, desto besser wird der Kompost später.

Richtig kompostieren im Garten – Was kann kompostiert werden und was nicht?

Kompostiert werden dürfen: Tee- und Kaffeefilter, Obstreste, Gemüseabfälle, Stroh, Schnittblumen, Haare, Federn, Topfpflanzen, unbehandeltes Sägemehl, kleine Mengen Citrusschalen, vermischtes oder in kleinen Mengen Laub, Eierschalen ebenfalls in kleinen Mengen sowie Gras- und Gehölzschnitt und Holzhäcksel.

Nicht auf den Kompost gehören: Staubsaugerbeutel samt Inhalt, Kleintierstreu, Fleisch, Fisch, Wurst und generell Essensreste bis hin zu Leder, Zigarettenstummel, Kunststoffe, Problemabfälle, Windeln, Zeitungen, Samen und Wurzeln von unerwünschten Pflanzen sowie virusbefallene Pflanzen, Fett und Knochen.

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