Bauplanung & Bauleitung

Systemhäuser in der Schweiz

Vermehrt werden gerade ähnliche Häuser von schweizerischen Bauherren bevorzugt. Dabei spielen die sogenannten Systemhäuser, die in der Schweiz von in- und ausländischen Unternehmen zunehmend offeriert werden, eine immer grössere Rolle.

26 Mai 2016

Systemhäuser und ihre Vor- und Nachteile

Den Traum vom schmucken Eigenheim gönnen sich nicht wenige Menschen in der Schweiz: Jedes Jahre werden ungefähr 12.000 Einfamilienhäuser errichtet. Bei diesem Aufkommen ist die Frage gerechtfertigt, die sich auch Bauherren mitunter stellen: Muss jedes Gebäude neu geplant werden, wenn es gebaut werden soll? Eben dieses Thema greifen Systemhäuser auf. Die künftige Bauherrschaft wählt ein bestimmtes Modell aus, begutachtet es allfällig und veranlasst letztlich – mit wenigen Änderungen hinsichtlich des Innenausbaus und anderer Details – dessen Errichtung am gewünschten Ort.

Kosten und Aufwand lassen sich früh eruieren

Für eine Bauabwicklung im Systemhauskonzept lassen sie relativ viele Argumente zusammentragen. Da die neuen Häuser auf Mustergebäude basieren, können den Kunden zeitig Kosten und Ausmasse mitgeteilt werden. Ferner schaffen bereits bestehende Musterhäuser Vertrauen bei Kunden, von denen sie sich vorab einen Eindruck verschaffen und von Beginn an das Gebäude plastisch wahrnehmen können. Und trotz der vorgefertigten Gebäude als Baugrundlage können später während des Baus diverse Aspekte individuell gestaltet und umgesetzt werden.

Darüber hinaus haben Handwerker die Möglichkeit, die Bauqualität zu steigern, da sie bereits mit Eigenheiten und Tücken der Bauvorhaben vertraut sind und über Erfahrung verfügen. Ein Systemhauskunde profitiert grösstenteils von einheitlichen Preisen, die aber letztlich von Sonderwünschen abhängen und sich dadurch unterscheiden können. Mit der Vertragsform erkennen Experten einen weiteren Vorteil für die Bauherrschaft: Der Totalunternehmer ist der einzige Ansprechpartner des Kunden. Er haftet für alle Arbeitsschritte am Bauprojekt.

Systemhäuser – (k)ein Einheitsbrei?

Systemhäuser sollten stets objektiv betrachtet werden. Kritiker monieren, dass Fertighäuser keinerlei Rücksicht auf Gegebenheiten eines Orts nehmen. Sie klagen darüber, dass im Emmental, im Oberland und in Städten die gleichen Häuser stehen könnten. Forderungen nach Berücksichtigung der Lage verwundern daher nicht. So wird argumentiert, dass Architekten abhängig von der Lage eines Geländes, ob an einem Südhang oder auf einem Hügel, an einem Nordhang oder in einem Tal Bauvorhaben anders planen. Oftmals kommt daher die Umgebungsgestaltung bei Systemhausbauten zu kurz.

Auf erfahrene Unternehmen zurückgreifen

Jenen, die sich dennoch für ein Systemhaus interessieren, bieten sich zahlreiche Auswahlmöglichkeiten. Einige Anbieter finden sich im Schweizerischen Verband für geprüfte Qualitätshäuser. Seit neun Jahren können ausserdem in Suhr in einer dauerhaften Ausstellung Häuser von verschiedenen Anbietern ausgiebig erkundet werden.

Jetzt Offerten von Bauunternehmen erhalten

Ratsam ist es, auf Unternehmen zu bauen, die bereits mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte existieren, wodurch künftige Eigenheimbesitzer Risiken verringern. Leicht finden sich auch Erfahrungsberichte von Kunden, die bereits mit diesem Unternehmen gebaut haben.

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[…] werden unterschieden nach Typen- und Systemhäusern. Das Typenhaus wird von Baufirmen vor Ort erbaut, während beim Systemhaus sämtliche Elemente in […]

[…] Systemhäuser können als günstige Alternative zu Architektenhäusern betrachtet werden. Auch hier besteht die Möglichkeit, in einem gewissen Rahmen die individuelle Wünsche der Bauherrenschaft zu berücksichtigen. Zeitintensive und kostenintensive Prozesse, wie zum Beispiel die Planung von individuellen Details, können mit einem Systemhaus vermieden werden. Ein Fertighaus wird zu grossen Teilen nicht auf der Baustelle, sondern in einer Fabrik gebaut. Auch bei diesem Konzept spielt das Thema Individualität eine weitaus geringere Rolle als bei einem klassischen Architektenhaus. […]