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Tapezierquast auf Leiter

Tapetenarten und Tapetensymbole

Selber zu tapezieren ist gar nicht so schwer. Doch die Materialienauswahl ist gross, und zunächst muss die richtige Tapete gefunden werden. Deshalb sollten Sie sich einfach mal mit der Materie beschäftigen, dann fällt es garantiert nicht schwer, das erste Zimmer selbst zu tapezieren.

13 April 2015

Die Tapetenarten

Welche Tapetenart verarbeitet wird, hängt ganz vom Einsatzbereich, aber auch dem persönlichen Geschmack ab. Die verschiedenen Tapetenarten unterscheiden sich neben dem Aussehen und der Wirkung auch in ihrer Verarbeitung und welcher Kleister benötigt wird. Wir haben für Sie eine kurze Übersicht über die wichtigsten Tapetenarten und ihre Merkmale zusammengestellt.

  • Papiertapeten – bestehen aus zwei Papierschichten, von denen eine farbig bedruckt ist. Vor dem Tapezieren ist bei Papiertapeten die vorgegebene Einweichzeit unbedingt einzuhalten.
  • Prägetapeten – hier wird mit hohem Druck zwischen Walzen ein Relief in die Tapete geprägt, welches oft das farbliche Design der Tapete unterstreicht. Beim Einweichen von Prägetapeten sollte die vorgegebene Einweichzeit nicht überschritten werden, da sonst das Relief verloren geht.
  • Vliestapeten – sind eine neuere Art von Tapeten und bringen ganz hervorragende Eigenschaften mit. Sie sind wasserdampfdurchlässig und dimensionsstabil, leicht zu verarbeiten und trocken wieder abzuziehen. Vor dem Tapezieren ist keine Einweichzeit notwendig und der Kleister kann alternativ auf der Tapete oder auch auf der Wand aufgebracht werden.
  • Raufasertapete – diese Tapetenart zeichnet sich durch eine ungleichmässig strukturierte – also rauhe Oberfläche aus. Sie besteht aus meist drei Papierschichten, zwischen denen kleine Holzfasern für die Struktur eingearbeitet sind. Raufasertapeten sind mit feinen, mittleren und groben Strukturen erhältlich. Nach dem Tapezieren mit Raufasertapete und nach vollständiger Trocknung wird die Tapete mit der gewünschten Wandfarbe übergestrichen.
  • Glasfasertapeten sind sehr strapazierfähig und wiederstandsfähig und sind damit besonders für gewerbliche Räume sehr beliebt. Es gibt selbsthaftende Glasfastertapeten, die direkt auf die Wand geklebt werden und dann übergestrichen werden können. Bei normaler Glasfastertapete wird zuerst ein spezieller Glasfaserkleber aufgetragen und dann die Tapetenbahnen an der Wand angebracht.
  • Flüssigtapete oder auch Baumwollputz wird statt Tapete oder mineralischen Putzen auf die Wand aufgetragen. Baumwoll-, Textil und Pflanzenfasern sorgen für eine die Oberflächenstruktur und als Bindemittel werden Zellulose und Naturharze eingesetzt. Diese Tapetenart ist völlig Nahtlos und vor allem bei Rundbögen, Säulen und Fensteröffnungen sehr praktisch in der Anwendung.
  • Fototapete – statt einem wiederkehrenden Motiv, Muster oder einer einfarbigen Fläche kann mit einer Fototapete eine ganze Wand mit einem Fotomotiv verziert werden. Fototapeten können im Internet bestellt werden und werden sogar nach einem eigenen Motiv extra angefertigt.

Tapetensymbole erklärt

Kauft man heute Tapete, ist die Rolle in Folie eingeschweisst, und darunter befindet sich ein Zettel, auf dem mit Symbolen die Hinweise zur Verarbeitung und zu den Eigenschaften angegeben sind. Hier ein paar Beispiele:

  • Eine Sonne bedeutet Lichtbeständigkeit
  • Eine Kleisterbürste auf einer liegenden Tapetenbahn bedeutet: Tapete einkleistern, nicht die Wand
  • Der Wasserbottich mit der hinein getunkten Tapete: Tapete ist mit Kleister beschichtet, der durch Wasser aktiviert wird
  • Kleisterbürste an der senkrechten Linie bedeutet: Wand einkleistern, nicht die Tapetenbahn
  • Wellenlinien übereinander: eine heisst wasserbeständig, zwei waschbeständig, drei hochwaschbeständig; ist eine Welle mit einer Bürste abgebildet, steht das für hohe Scheuerbeständigkeit
  • Sind zwei senkrechte Linien abgebildet (eine für Wand und eine für Tapete), von der die eine abgewinkelt dargestellt ist, kann die Tapete einfach wieder von der Wand abgezogen werden. Gleiches Symbol mit einer Spachtel bedeutet, dass die Wand eingeweicht und die Tapete mit einer Spachtel entfernt werden kann.
  • Einige Symbole sind senkrecht geteilt und links befindet sich ein Pfeil. Ist rechts eine Null aufgedruckt, wird die Tapete ohne Ansatz verarbeitet (also Tapete ohne Muster). Ist auf der rechten Seite der Pfeil in der gleichen Höhe wie links, werden die gleichen Muster in gleicher Höhe verklebt. Sind die beiden Pfeile in der Höhe versetzt, muss die nächste Bahn um eine halbe Musterhöhe versetzt werden. (manchmal sind hier cm angegeben). Hat das Symbol einfach zwei Pfeile, von denen einer nach oben und einer nach unten zeigt, muss jede zweite Bahn verkehrtherum geklebt werden.

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Tapeten-Bedarf berechnen

Damit die Tapete auch ausreicht, die Sie kaufen, kann man die Quadratmeter bestimmen und ein wenig Reserve einrechnen. Prinzipiell sollten Türen und Fenster bei der Berechnung nicht abgezogen werden. Eine andere Faustregel besagt: Breite aller Wände mal Höhe des Zimmers geteilt durch 5, oder bei gemusterten Tapeten durch 4,5.

Klassische Tapetenrollen sind immer 10 Meter lang und 53,5 cm breit.

Foto: pixabay.de – Counseling

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