Garten
Terrassenverglasung vor gelbem Haus

Terrassenverglasung

Locken im Frühling die ersten Sonnenstrahlen, zieht es die Menschen raus ins Freie. Glücklich ist der, der eine Terrasse oder einen Balkon sein Eigen nennen kann. Leider ist die Nutzungsmöglichkeit dieser Orte bei uns in der Schweiz extrem wetter- und saisonabhängig. Daher überlegen immer mehr Menschen, Ihre Terrasse durch eine Terrassenverglasung unabhängig von Wind und Wetter nutzen zu können.

14 März 2017

Eine Terrassenverglasung soll durch die Kombination eines Daches mit verglasten Unterbauelementen Schutz vor Regen, Sonne und Wind bieten und dabei durch einen geringen Aufwand bei Planung und Bau punkten. Doch kann eine Terrassenverkleidung mit einem voll ausgebauten Wintergarten mithalten? Und wo liegen eigentlich die Unterschiede? Diesen Fragen wollen wir in diesem Text nachgehen.

Eigenschaften einer Terrassenverglasung

Eine Terrassenverglasung stellt, im Gegensatz zu einem Wintergarten, keine Wohnraumerweiterung dar. Die eingesetzten Glaselemente lassen sich auf unterschiedlichste Arten öffnen, in der Regel werden sie mit einer Festverglasung kombiniert. Während in Wintergärten fast immer eine Heizung installiert wird, heizen sich verglaste Terrassen allein durch die Sonneneinstrahlung auf. In kalten Monaten empfiehlt sich der Einsatz von Heizstrahlern. Bei einer Terrassenverglasung wird selten luftdicht konstruiert, was bedeutet, dass eine stetige Luftzirkulation zwischen den Glaselementen stattfindet. So wird Wärmestau vermieden und die Bildung von Kondenswasser eklatant verringert. Trotz der luftigen Bauweise bietet eine Terrassenverglasung optimalen Schutz vor unangenehmer Zugluft.

Vorteile

Eine Terrassenverglasung weist gegenüber einem Wintergarten gleich mehrere Vorteile auf. Zum einen sind erforderliche Baugenehmigungen wesentlich leichter erhältlich, zum anderen müssen gesetzliche Anforderungen an Energieverbrauch nicht eingehalten werden. In manchen Kantonen zählt ein beheizter Wintergarten sogar zur Bruttogeschossfläche und kann also bei voller Ausreizung der Ausnutzungsziffer für die Parzelle gar nicht mehr gebaut werden.

Die Kosten für eine Terrassenverglasung liegen rund 30 % niedriger als bei einem Wintergarten, zudem entfallen alle Kosten für den Heizungsbau, Anschlüsse und Boden. Die Verglasung lässt sich zudem fast vollständig öffnen, so dass bei hohen Temperaturen kein Hitzestau zu befürchten ist. Ebenfalls nicht zu übersehen ist der Vorteil der schnellen Montage. Da diese nicht allzu komplex ist, kann eine komplette Terrassenverglasung fast immer innerhalb von ein bis zwei Arbeitstagen realisiert werden.

Nachteile

Natürlich wollen wir auch nicht die Nachteile eine Verglasung gegenüber einem Wintergarten verschweigen. Die Terrassenverglasung lässt sich in kalten Monaten nicht ohne hohe Wärmeverluste heizen, ist bei Starkregen nicht komplett dicht und schützt nicht umfassend vor Zugluft und Frost. Auch ein Insektenschutz kann nicht zu 100 % garantiert werden. Daher sollte vor Planungsbeginn unbedingt überlegt werden, wie die Terrasse zukünftig genutzt werden soll, um Ärger nach dem Bau zu vermeiden.

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

  • einfache Baugenehmigung für die Terrassenverglasung
  • günstiger als ein Wintergarten
  • Terrassenverglasung ist einfach zu montieren, ggf. in Eigenleistung
  • kein 100% Insektenschutz
  • kein vollwertiger Wohnraum

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Fazit
Die Verglasung einer Terrasse stellt eine kostengünstige und einfach umzusetzende Alternative zu dem Bau eines Wintergartens dar. Grosse Vorteile sind vor allem die geringeren Kosten und die einfach zu erhaltende Baugenehmigung. Wer die Terrasse nicht als vollständigen Wohnraum, sondern einfach nur öfter als an sonnigen Tagen nutzen möchte, für den stellt eine Verglasung eine optimale Möglichkeit dar.

Unbedingt zu beachten sind jedoch die kleinen Nachteile einer Verglasung, um böse Überraschungen nach dem Bau zu vermeiden. Da die Verglasung der Terrasse recht einfach umzusetzen ist, wird für den Bau nicht unbedingt ein Profi benötigt. Mit etwas handwerklichem Geschick kann das Projekt auch in Eigenleistung umgesetzt werden.

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[…] nur mit Anschlag öffnen lassen und die Tür immer „im Weg“ ist, verschwindet die Schiebetür und verbindet so Wohnraum mit Aussenanlage fliessend – […]

Walter Piller
4 Jahre zuvor

Sehr geehrte Damen und Herren

Mit Interessen habe ich den Artikel zum Thema Terrassenverglasung gelesen.

Wir sind gerade daran, eine Baueingabe für eine Terrassenverglasung bei einer bestehenden Baute zu erstellen. Unsere Gemeinde verlangt, dass eine ganze Seite ohne Verglasung gelassen werden muss, da sonst der Balkon als Wohnraumerweiterung gerechnet wird. Damit müsste die Ausnützungsziffer mit allem Drum und Dran neu berechnet werden. Dies Interpretetion soll so in den Kantonen SG und TG üblich sein.

Die Auskunft des Bauamtes unserer Stadt steht somit ziemlich diametral zu Ihrer Aussage im obenstehenden Artikel.

Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Interpretationen zur Wohnraumerweiterung durch eine einfache Verglasung?

Freundliche Grüsse