Sanierung

Fachwerk restaurieren

Fachwerk ist eine europäische Baukunst, die zu Unrecht in der heutigen Baukultur keine Rolle mehr spielt. Fachwerk restaurieren hat eine umso grössere Beteutung, um den Bestand an alten Fachwerkhäusern zu erhalten. Denn wer einmal ein eingefallenes Fachwerkhaus gesehen hat wird feststellen, dass die meisten Verbindungen der Balken untereinander selbst in bejammernswertem Zustand noch halten und dem Fachwerkhaus sein Grundgerüst bis zuletzt erhalten bleibt.

17 Juni 2015

Ortsansichten

Die Fachwerkhäuser, die noch heute zu sehen sind und deren Fachwerk liebevoll restauriert und herausgeputzt wurde, schmücken heute viele Ortsansichten auch in der Schweiz. Besonders im Kanton Thurgau und im Züricher Weinland sind sie sehr bekannt. Zum Glück finden sich immer wieder Liebhaber, die dem Fachwerk ihren besonderen Reiz zurückgeben, und es mit grossem Aufwand erhalten und wieder ans Licht bringen.

Fachwerke im Wandel der Zeit

Beobachtet man verschiedene Fachwerkhäuser so stellt man fest, dass besonders die ältesten Exemplare unter Ihnen von rechten Winkeln weit entfernt sind. Doch das tat der Haltbarkeit keinen Abbruch und kann bei heutiger Sanierung im Inneren geschickt verborgen werden.

Ganz schlimm beim restaurieren von Fachwerk sind die heutigen Möglichkeiten der Dämmung und des Innenausbaus, wenn diese nicht auf die Bauart Fachwerk abgestimmt werden. Denn dann dringt die Feuchtigkeit ins Holz und schadet ihm nachhaltig. Fäulnis und Schimmel siedeln sich an, und dies ist nicht die Schuld des Fachwerks. Ausserdem lassen Viele ausser Acht, dass es sich bei Fachwerk um eine bewegliche Konstruktion handelt. Kombiniert man sie im Nachhinein mit starren Materialien, führt das zu Rissen, Undichtigkeit und in der Folge zu immensen Bauschäden.

So wurde Fachwerk errichtet

Das Fachwerk besteht aus dem Traggerüst der Balken und einer Ausfachung, die früher zumeist aus Lehm hergestellt wurde. Dass das Fachwerk nicht völlig starr ist, sondern durch ein Fundament aus Natursteinen und andere Varianten der natürlichen Bauart flexibel bleibt, ist der Grund dafür, dass geringfügiges Setzen des Untergrundes, Erschütterungen oder auch Stürme gut verkraftet werden.

Lehm und Holz haben beide den Vorteil, dass sie Feuchtigkeit gut transportieren können und diese nach aussen transportieren oder an die trockene Raumluft abgeben. Selbst Regenwasser kann aufgesaugt und wieder abgegeben werden. Der Lehm hat ausserdem eine gute Wirkung auf das Holz, denn er hält den Wasseranteil dort auf unter 15 %. So können Schimmelpilz und Holzbock nicht leben.

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Die Kunst der Fachwerk Restauration

Damit die Vorteile des Fachwerkhauses erhalten bleiben, aber die heutigen Anforderungen an die Wohnqualität nicht leiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Kunst ist die, dass die Wärme im Gebäude erhalten bleibt, aber dennoch der Feuchtigkeitstransport nicht behindert wird. Dies erreicht man beim restaurieren des Fachwerks mit bestimmten Baustoffen wie Lehm, Stroh, Schilf oder Holzspänen. Inzwischen gibt es Lehmbauplatten oder Lehmleichtsteine. Damit man die diffusionsoffene Wand erhält, nutzt man am besten Lehm- und Kalkputze sowie entsprechende Farben.

Foto: H.D.Volz_pixelio.de

 

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