Innenausbau
Handwerker trägt eine frische Fugendichtung für die Badfliesen auf.

Alles Wichtige rund um das Thema Fugendichtung

Sind Ihre Fugen in Bad oder Küche mit der Zeit unansehnlich geworden? Oder ist die Fugenmasse abgebröckelt und Wasser dringt ungestört unter die Fliesen? Dann ist das Thema Fugendichtung brandaktuell und dieser Artikel wird für Sie ganz sicher von grossem Nutzen sein, denn wir haben das Thema Fugendichtung für Sie gründlich beleuchtet und zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten.

17 Dezember 2019

Welche Funktionen erfüllt die Fugendichtung?

Die Fugendichtung bzw. die Fugenmasse erfüllt mehrere wichtige Funktionen. So vermeidet sie natürlich zum einen schlicht und einfach, dass Wasser oder andere Flüssigkeiten eindringen können und dann unweigerlich auf Dauer zu Schimmelpilz- oder Algenbildung führen.

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Die Fugendichtung ist jedoch auch flexibel und absorbiert Bewegungen. Vielleicht fragen Sie sich nun, welche Bewegung denn um Himmels Willen Fliesen oder Kacheln haben könnten. Hierbei geht es z.B. um das Setzen des Hauses, direkt nach dem Bau aber auch um kleinste Dehnungen durch Temperatur oder Feuchtigkeitsschwankungen, eventuell auch leichte Erschütterungen. In Gebieten mit Erdbeben, die zum Teil für uns eventuell gar nicht spürbar sind, ist auch dies ein Problem, welches durch elastische Fugen ausgeglichen werden kann.

Und schliesslich bilden Fugen natürlich schlicht und einfach einen optischen Abschluss des Zwischenraums zwischen Fliesen, Kacheln, Bodenplatten, etc. Die Fugenmasse kann viele verschiedene Farben haben und ist somit auch durchaus ein Design-Element.

Kurz: Ohne Fugendichtung läuft bei Fliesen im Bad, Küche und bei verschiedenen Bodenbelägen absolut gar nichts.

Welche verschiedenen Arten von Fugen gibt es?

Was Fugendichtung angeht, so denken Sie sicher, wie die meisten Schweizer, zunächst an die Fugen im Badezimmer und der Küche (Boden oder Küchenrückwand). Es gibt aber auch an anderen Orten unseres Hauses Fugen. Zudem kann auch bei Bodenfugen zwischen zwei verschiedenen Arten von Fugen unterschieden werden. Hier deshalb eine kleine Aufstellung aller Fugenarten:

  • Anschlussfugen
    Diese Fugen findet man vor allem im Sanitärbereich. Es werden damit Fugen bezeichnet, die beim Aufeinandertreffen von Waschbecken, Badewanne und Co. auf dem Boden entstehen.
  • Dehnungsfugen
    Obwohl man es selbst mit blossem Auge nicht erkennen kann, sind Bauteile immer in Bewegung. Die Dehnungsfugen sorgen dafür, dass diese kleinsten Bewegungen erstens möglich sind und zweitens, dass dabei nichts kaputt geht. Diese Fugen werden auch manchmal Dilatations- oder Bewegungsfugen genannt.
  • Baufugen
    Diese Fugen werden dort eingeplant, wo zwei Bauteile aufeinanderstossen, z.B. zwei Hausseiten. Sie kommen vor allem auch im Schallschutz zum Einsatz und gleichen auch bauliche Unebenheiten aus. Ein anderer Name für diese Fugen ist Bautrennfuge oder Baunaht.

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Fugen gleich welcher Art, können verschiedene Breiten haben. Dies ist zum einen natürlich auch eine Frage des Geschmacks, oft aber auch eine Frage der Funktionalität. Denn gerade Dehnungs- und Baufugen haben ja eine ganz spezifische und sehr wichtige Aufgabe. Es gibt entsprechend bestimmte Richtwerte für verschiedene Ausgangsbedingungen und Anforderungen, die der Fachmann natürlich kennt und entsprechend berechnen kann.

Entsprechend sollten Sie den beauftragten Profi um Beratung bezüglich der Breite bitten. Sollten Sie sich selbst an das Thema Fugendichtung heranwagen wollen, so sollten Sie im Fachhandel beim Kauf des jeweiligen Produktes diesbezüglich nachfragen bzw. die Herstellerangaben beachten.

Welche Materialien gibt es zur Fugendichtung?

Als Fugendichtung für Baufugen kommen verschiedenste Materialien zum Einsatz, z.B.:

  • Dichtstoffe auf der Basis von Silikon
  • Polysulfid-Acrylat
  • Polyurethan
  • sogenannte Hybriddichtstoffe

Wahrscheinlich interessieren Sie sich vor allem für Fugendichtung im Innenbereich – also z.B. im Bad oder in der Küche, aber auch bei Bodenbelägen in Form von Plättli oder Natursteinplatten.

Hier werden häufig Silikondichtstoffe verwendet, vor allem im Sanitärbereich. Diese sind einfach zu verarbeiten, leicht zu reinigen und können in vielen Fällen sogar überstrichen werden. Allerdings sollten Sie hier am besten vor dem Streichen bei einem Fachmann Rat einholen. Spezielle Dehnungsfugen sollten übrigens nicht überstrichen werden.

Besonders praktisch ist auch, dass Silikon-Kittfugen sich in jeder beliebigen Farbe einfärben lassen. Sie können also wirklich kreativ beim Fliesen-Verlegen werden. Mehr zum Thema Badezimmer fliesen lassen finden Sie in diesem Beitrag.

Neben der am meisten verwendeten Silikon-Fugendichtung gibt es allerdings auch spezielle Dichtmassen für konkrete Anforderungen, z.B.:

  • Spezielle Anforderungen in Bezug auf Brandschutz (schwer entflammbar, Klasse B1)
  • Lebensmittel- und Trinkwasserverträglichkeit
  • Hohe Transparenz für Vitrinen und Schaufenster oder Spiegelflächen
  • Temperaturbeständigkeit bis zu ca. 300 Grad Celsius

Die Fugenbreite ist, wie gesagt, aus technischer Sicht oft wichtig, bestimmt aber auch den Look, den Sie mit den Fugen erzielen. So ist z.B. eine breitere Fuge in dunklen Farben für eine hellere Fliese durchaus visuell ansprechend. Natürlich ist das Ganze vor allem Geschmacksache.

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Bedenken Sie beim Erneuern der Fugen auch, dass das Silikon (wie jedes andere Material auch) über die Jahre abgetragen wird. Tragen Sie also ruhig grosszügig auf.

Wie wird die Fugendichtung erneuert?

Bei den normalen Fugen im Haushalt, die in diesem Beitrag vor allem von Interesse sind, wird zunächst die alte Fugenfüllung zwischen den einzelnen Kacheln oder Fliesen entfernt. Hierbei kommt ein sogenannter Fugen-Hai zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine Klinge aus Edelstahl, mit der das sorgfältige Entfernen der alten Masse relativ einfach und schnell zu bewerkstelligen ist.

Auch als Laie können Sie normale Fugen im Haus selbst entfernen, wenn Ihnen die Arbeit nicht zu viel ist. Die meisten Hausbesitzer vergeben die Arbeit jedoch gerne an einen Profi, denn auch wenn das Ganze an sich nicht besonders schwer ist, so hat ein durchschnittliches Badezimmer jede Menge Fugen und die Arbeit ist langwierig und auf Dauer anstrengend. Bei spezielleren Fugen sollten Sie jedoch aufjedenfall lieber einen Profi beauftragen, denn wenn Sie hier etwas falsch machen, kann z.T. erheblicher Schaden entstehen.

Das neue Abdichten der Fugen erfolgt typischerweise mit speziellen Kartuschen, welche ein sauberes Arbeiten ermöglichen.

Fugendichten selbst machen oder den Profi beauftragen?

Wie bereits angesprochen ist das Entfernen der alten Fugenmassen keine Quantenphysik und kann selbst gemacht werden, um Kosten zu reduzieren.

Was das Aufbringen der neuen Fugendichtung angeht, so ist dies normalerweise jedoch besser in den erfahrenen Händen des Profis aufgehoben. Denn es gehört doch einiges Geschick dazu und schliesslich möchten Sie ja auch, dass die Fugen hinterher wirklich professionell aussehen. Eine schlampig aufgebrachte Fugenfüllung sieht nicht nur unschön aus, sie ist auch anfällig für die Ansiedelung von Schimmelpilz oder Algen sowie Schmutz und Eindringen von Wasser.

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Mit welchen Kosten sollten Sie kalkulieren?

Wenn Sie einen Profi mit der neuen Fugendichtung beauftragen, können Sie grob eingeschätzt mit Preisen zwischen CHF 100.- und CHF 500.- für ein durchschnittliches Badezimmer in einem Einfamilienhaus rechnen. Hier kommen allerdings noch die Kosten für die Anfahrt hinzu, die die meisten Anbieter ebenfalls berechnen.

In vielen Fällen wird der Preis pauschal für Küche oder Bad angegeben, es kann allerdings auch sein, dass Arbeit und Material getrennt verrechnet werden – typischerweise per Lauf- oder Quadratmeter und Arbeitsstunde.

Die Gesamtkosten variieren natürlich je nach Grösse des Badezimmers und Grösse der Fliesen und Kacheln. Denn je kleiner diese sind, umso mehr Fugen gilt es auszukratzen und anschliessend neu zu befüllen. Entsprechend sind dann auch Materialverbrauch und Arbeitskosten höher. Zudem gibt es natürlich auch unterschiedliche Füllmassen in verschiedenen Preislagen.

Im Einzelnen setzen sich die Kosten wie folgt zusammen:

  • Kosten für die Anfahrt
    Fast alle Handwerker berechnen die Anfahrt, sei es pauschal mit einem Stundensatz oder nach Kilometern. Suchen Sie also unbedingt nach Experten in Ihrer Nähe, um diese Kosten gering zu halten.
  • Alte Fugen auskratzen
    Dies wird meist pro Stunde angerechnet, wobei die Kosten in der Schweiz zwischen CHF 70.- und CHF 90.- liegen.
  • Fugendichtung neu aufbringen
    Das Aufbringen der neuen Fugendichtung wird demgegenüber typischerweise pro Laufmeter und Dicke verrechnet. Für eine normale, einfache Fuge mit einer Breite von 1-10mm werden CHF 8.- bis CHF 16.- pro Laufmeter berechnet. Der höhere Preis ist normalerweise dann fällig, wenn auch noch Arbeiten in der Höhe mit der Leiter ausgeführt werden müssen.
  • Material für Silikonfugen
    Der Profi rechnet hier die verbrauchten Kartuschen ab. Diese kosten rund CHF 7.- und reichen im Normalfall (Fugenbriete von 5mm) für 15 bis 20 Laufmeter.
  • Neu verfugen von Plattenboden oder Wand
    Hier wird normalerweise ebenfalls nach Arbeitsstunde abgerechnet, welche zwischen CHF 70.- und CHF 90.- kostet.
  • Material für Plattenfugen (Fugenmörtel)
    Ein Kessel dieses Materials kostet zwischen CHF 50.- und CHF 65.-.

Fugendichtung ersetzen – die Richtwerte im Überblick:

Leistung Einheit Kosten von Kosten bis
Anfahrt Stunde CHF 40.- CHF 65.-
Silikonfuge inkl. stopfen und abkleben Laufmeter CHF 8.- CHF 16.-
Alte Silikonfuge entfernen Stunde CHF 70.- CHF 90.-
Materialkosten Silikonkartusche Stück CHF 7.- CHF 20.-
Auskratzen und neu verfugen von Plattenboden oder Wand Stunde CHF 70.- CHF 90.-
Fugenmörtel pro Kessel Stück CHF 50.- CHF 65.-

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So finden Sie den richtigen Handwerker für das Fugendichten

Wenn Sie die Arbeit also an einen Profi vergeben möchten, dann sollten Sie mehrere Offerten einholen und diese hinsichtlich der verwendeten Materialien und des Preises vergleichen. Achten Sie darauf, dass der Profi seinen Betrieb in Ihrer Nähe hat, denn so sparen Sie an den Anfahrtskosten.

Falls die Suche auf eigene Faust Ihnen zu umständlich und zeitraubend erscheint, können Sie gerne von unserem Offertenservice Gebrauch machen. Beschreiben Sie einfach das Projekt so genau wie möglich, Sie bekommen dann Angebote von Profis aus Ihrer Nähe. Selbstverständlich ist unser praktischer Service kostenlos und unverbindlich!

Wir wünschen viel Erfolg!

Artikelbild © elvinphoto / 123rf.com

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