Gebäude & Energie

Drainage verlegen

Rund 90 Prozent aller Schäden an Kellerfundamenten sind auf Nässe zurückzuführen. Eine Drainage kann dann Abhilfe schaffen. Es handelt sich um ein Entwässerungssystem, welches Sickerwasser und stauendes Grundwasser so steuert, dass Feuchtigkeitsschäden weitgehend vermieden werden können.

18 Januar 2017

Da insbesondere das Drainage verlegen durch den Fachbetrieb kostspielig ist, stellt sich gerade den Besitzern von Einfamilien- oder Zweifamilienhäusern schnell die Frage, ob die Drain nicht besser selbst verlegt werden sollte. Nachfolgend beantworten wir diese Frage zum Drainage verlegen, informieren aber auch über die Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen.

Aufbau einer modernen Drainage

Wasserschäden sind der häufigste Grund für die Notwendigkeit umfangreicher und kostspieliger Sanierungsmassnahmen am Hausfundament. Daher sollten Nässeschäden unbedingt vermieden werden. In den meisten Fällen eignet sich das Verlegen einer Drainage als geeignete Massnahme. Die muss auf Höhe der Bodenplatte in einem mit Filtervlies umwickelten Kiesbett verlegt werden.

Es sind laut DIN EN bestimmte Vorgaben beim Drainage verlegen zu erfüllen. Dazu muss beispielsweise in Fliessrichtung des Drainrohres ein Gefälle zwischen 1,5 und 2 Prozent berücksichtigt werden. Ausserdem müssen an Umleitungen und Hausecken Drainschächte eingesetzt werden. Diese sind deshalb notwendig, damit die Drainage in regelmässigen Abständen gewartet werden kann. Empfehlenswert ist es, das Drainage-System jährlich zu spülen.

Rechtliche Fragen klären

Bevor Sie eine Drainage verlegen, sollten sie einige rechtliche Fragen klären. Es wird immer bevorzugt, dass das Wasser auf Wiesen- und Erdflächen versickert. Ist das nicht möglich, muss das Wasser in das öffentliche Abwassernetz oder gegebenenfalls in ein Gewässer eingeleitet werden. Dazu sind die jeweiligen Genehmigungen erforderlich. In allen Fällen kann es zudem beim Drainage verlegen notwendig werden, ein Rückhaltesystem (Retention) zu installieren. Muss das Wasser auf dem Grundstück versickern, ist zusätzlich eine Rigole erforderlich. Das ist eine mehrere Kubikmeter grosse Kiespackung im Erdreich, über die das Sickerwasser abgeleitet wird. Es lässt sich schon vermuten: die Kosten können unter ungünstigen Voraussetzungen massiv ansteigen.

Wann ist das Drainage verlegen sinnvoll?

Daher sollte vorab geklärt werden, ob eine Drainage überhaupt Abhilfe schaffen würde. Auf jeden Fall zu bejahen ist das Drainage verlegen bei Gebäuden, die vor den 1970ern errichtet wurden. Durchgehende Bodenplatten, wie wir sie heute kennen, waren damals noch nicht üblich. Vielmehr wurden die Betonböden zwischen Aussen- und Innenwänden des Kellers eingegossen. Dazu kommt eine gegebenenfalls schlechte Qualität des Betons, die diesen wasserdurchlässig macht.

In den 1980ern wurden oft Ringdrainagen verlegt, die keine Entwässerung in Form einer Ableitung besitzen. Auch hier kann es zu Problemen mit drückendem Wasser kommen. Ausserdem fehlen auch bei Drainagen aus jüngerer Zeit noch oft die Wartungsschächte. Das gilt auch für die Filtervliesschicht. Innerhalb weniger Jahre setzt sich eine Drainage dann zu und ist wirkungslos. Darüber hinaus gibt es noch Häuser, die in den Hang gebaut sind. An der Hangseite ist das Drainage verlegen ebenfalls empfehlenswert.

Eine Drainage selber bauen oder den Fachbetrieb beauftragen?

Grundsätzlich kann der Hausbesitzer selber die Drainage verlegen. Jedoch ist zwingend Fachwissen zum Drainage verlegen erforderlich. Das beginnt bereits bei den sog. Drain-Rohren. Noch heute werden anstelle von Drainage-Rohren häufig Rollen, also elastische „Schläuche“ verwendet. Diese lassen sich aber nicht optimal in Fliessrichtung und Gefälle verlegen. Daher sind unbedingt Drain-Rohre zu bevorzugen.

Die Körnung vom Kiesbett als auch das Filtervlies werden in den entsprechenden Normierungen zum Drainage verlegen exakt geregelt. Ebenso die Drain-Schächte an Umleitungen und Hausecken. Von der Genehmigung bis hin zur Bauausführung ist es also sehr viel Vorbereitungsarbeit, die massiv Fachwissen erforderlich macht. Eine Drainage selber bauen sollte also vom eigenen Fachwissen und den eigenen handwerklichen Fähigkeiten abhängig gemacht werden.

Jetzt Offerten von Handwerkern in Ihrer Nähe erhalten

Welches Werkzeug ist für eine Drainage erforderlich?

Für die Arbeiten selbst bietet sich beispielsweise ein Minibagger an. Mit diesem muss dann um das Haus herum ausgeschachtet werden bis zur Plattensohle. Die Ausschachtung muss breit genug sein, dass darin gearbeitet werden kann. Dabei muss gegebenenfalls auch die Stützung zum Sichern berücksichtigt werden. Gemäss den Normierungen wird zum Drainage verlegen das Vlies eingelegt, es folgen Kies und Drain-Rohr. Dann wieder Kies und Vlies in derselben Reihenfolge.

Neben dem Minibagger wird noch mehr Werkzeug benötigt. Das Gefälle muss mit Richtschnur und Wasserwaage bestimmt werden. Natürlich werden auch Schaufel, Spaten und Pickel benötigt. Unter Umständen auch Schubkarren. Ausserdem bietet sich die Gelegenheit an, gleich die Aussenwände des Kellers neu zu dämmen. Dabei sollte auf moderne Materialien gesetzt werden, da das Abdichten mit Bitumen Nachteile hat. Das Wasser zersetzt Bitumen, was bedeutet, dass die Abdichtung in relativ grossen zeitlichen Abständen erneut erfolgen muss.

Gesetzliche Bestimmungen zum Drainage verlegen

Die Richtlinie (RL) „Regenwasserentsorgung“ vom Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute, kurz VSA, gibt Aufschluss darüber, was konkret beim Errichten einer Drainage zu beachten ist. Die Normierungen sind weitgehend mit EU-Normen harmonisiert, weshalb auch DIN EN zu berücksichtigen sind. Demnach darf keine Drainage errichtet werden, wenn der Grundwasserspiegel höher als die Bodenplatte ist. Eine Ausnahme stellt das Absenken des Grundwasserpegels aufgrund der Baumassnahmen dar. Die Ableitung, eventuell auch mit einer Rückhaltebaumassnahme, muss genehmigt werden. Es gelten die jeweiligen kantonalen Gesetze.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments