Innenausbau
Männlicher Schreiner bearbeitet Holz mit einem Akkubohrer.

Heimwerken leicht gemacht – Tipps für DIY-Hausherren

Renovierungen, Reparaturen oder Verschönerungen am Eigenheim sind häufig notwendig, aber können leider teuer werden. Wer hier in der Lage ist, mit viel Eigenleistung möglichst grosse Arbeiten zu übernehmen, spart bares Geld.

24 Oktober 2019

Doch aller Anfang ist schwer – das Werkzeug fehlt, das Knowhow sowieso und der nächste Handwerker ist nur einen Anruf weit entfernt. Noch dazu befürchtet man vielleicht Ärger mit dem Vermieter, falls man in der Mietwohnung selbst Hand anlegt.

Doch Heimwerker mit vielfältigen Fähigkeiten haben es in vielen Aspekten leichter – daher folgen nun einige Tipps für den problemlosen Einstieg ins Do-it-yourself.

Die Vorteile des Heimwerkers

Wer in Eigenregie einen kurzen Trip zum Baumarkt vornehmen kann, um danach Zuhause im renovierten Badezimmer Fliesen zu verlegen oder das wackelnde Bettgestell zu reparieren, der weiss: Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.

Dieser Spruch ist sehr alt: Er stammt aus dem Jahr 1804, und zwar aus Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“, der die Haustür seines Hofes in Uri repariert. Dennoch ist die Redensart heute noch genauso wahr wie früher. Handwerker, die ihre Arbeit verstehen, sind natürlich überaus wichtig, aber häufig eine vermeidbare, teure Angelegenheit. Wer viele Handgriffe selbst erledigen kann, spart also bares Geld. Über die Jahre hinweg können so durchaus grössere Summen zusammenkommen.

Ausserdem gibt es ohnehin den Vorteil für Renovierende in Eigenregie, dass die eigenen Vorstellungen für die Gestaltung des Wohnraums exakt umgesetzt werden können, genauso, wie man es vor Augen hat – die notwendigen Fähigkeiten vorausgesetzt. Wer selbstbewusst auf eigene Faust Arbeiten durchführen kann, kann sicher sein, nicht von unerwarteten Ergebnissen überrascht zu werden.

Zu guter Letzt ist das Heimwerken als Hobby einfach eine sehr erfüllende Tätigkeit. Die Früchte, die die eigene Arbeit trägt, sind direkt sichtbar. Das Gefühl, das sich nach der Fertigstellung eines Projekts einstellt, ist unvergleichlich.

Was kann man tun – und wovon sollte man die Finger lassen?

Männlicher Schreiner vermisst eine Holzplanke mit Metermass und Bleistift.

Wenn Sie nun im eigenen Zuhause handwerklich tätig werden wollen und möglichst viele Arbeiten in „Do it Yourself“-Manier durchführen möchten, stellt sich die Frage: Was ist eigentlich alles möglich?

Im Grunde gilt, dass einem fast nur durch die eigenen Fähigkeiten Grenzen gesetzt sind. Davon ist abhängig, wo Sie letztendlich überall das Werkzeug anlegen können, um Handgriffe selbst zu erledigen. Dieses muss natürlich ebenfalls für die jeweiligen Aufgaben geeignet sein.

Der positive Aspekt daran ist, dass Sie relativ schnell und einfach dazulernen, sobald Sie damit beginnen, möglichst viel selbst durchzuführen. Gleichzeitig mit den Fähigkeiten wächst dann auch das Selbstvertrauen, wenn es darum geht, ein grösseres Projekt anzugehen.

Gerade Arbeiten wie Bodenfliesen fürs Badezimmer, bei denen schon kleinere Fehler zu unansehnlichen – und dauerhaften – optischen Mäkeln führen können, sind verständlicherweise oft gefürchtet. Doch mit etwas Erfahrung können bald auch solche grossen Projekte problemlos erledigt werden.

Doch Vorsicht: Auch wenn die meisten Reparaturarbeiten ohne grosse Sorge DIY-fähig sind, gibt es jedoch ein paar Ausnahmen. Handgriffe an Elektro- und Sanitärinstallationen sollten stets von Fachleuten erledigt werden – sowohl aus Gründen der Arbeitssicherheit, da insbesondere am Strom grosse Gefahren lauern, als auch wegen den schwerwiegenden Konsequenzen, die durch die falsche Durchführung entstehen können. Daher ist gesetzlich geregelt, was Laien durchführen dürfen.

Auch gefährliche Arbeiten auf dem Dach oder an Fassaden, für die eine Gerüstsicherung empfehlenswert ist, sollten nicht in Eigenregie auf einer Leiter durchgeführt werden – auch wenn die Arbeitsschritte an sich nicht besonders schwierig sind, so besteht ohne fachmännische Sicherung stets Absturzgefahr.

Trotz der vielen Vorteile, die durch das Heimwerken entstehen, sollten Sie sich keinesfalls selbst gefährden, also auch nicht mit zu schwerem Gerät arbeiten, mit dem Sie nicht die notwendige Erfahrung haben. Im eigenen Haushalt passieren schliesslich die meisten Unfälle. Also: Vorsicht bei der Handarbeit!

Tipps für den Heimwerker

Es gibt also vieles zu lernen, wenn man sich eigenhändig im Domizil betätigen möchte. Das meiste ist, wie bereits erwähnt, nur nach und nach mit Erfahrung erlernbar. Probieren geht daher gewissermassen über Studieren. Doch zusätzlich gibt es einige Tipps, mit denen sich die ersten Schritte schon deutlich besser anfühlen:

  • Praxistipps und Tricks aufsaugen: Es gibt im Handwerk unglaublich viele Kniffe, die in der Praxis äusserst hilfreich sind, auf die man als Laie niemals von selbst kommen würde. Daher gilt, dass Sie möglichst viele Informationen aus Anleitungen, Ratgebern oder von erfahrenen Heim- oder Handwerken sammeln sollten.
  • Moderne Medien nutzen: Wie schon diesen Artikel, gibt es im Internet eine unglaubliche Menge an Praxistipps und Videos, mit denen Sie jeden Handgriff Schritt für Schritt nachvollziehen können. Online gibt es somit sozusagen das umfangreichste Heimwerker-Buch aller Zeiten. Wenn Sie Video-Anleitungen eins zu eins folgen, kann eigentlich nichts schief gehen.
  • Die richtige Vorbereitung ist der Schlüssel: Oft ist es ein Problem, wenn man Fehler erst während dem Arbeiten bemerkt – ein guter Arbeitsplan ist daher meist die halbe Miete. Besonders bei Vorhaben, bei denen genau gearbeitet werden muss, damit sich am Ende alles zusammenfügt – wieder kommt das Beispiel Fliesenboden auf – ist eine präzise Planung wichtig.
  • Die Sicherung ist Ihr Freund: Bei kleineren Arbeiten an der Elektronik, die keinen Fachmann verlangen, ist dennoch grosse Vorsicht gefragt. Sie sollten dem Lichtschalter nie vertrauen, sondern gleich mit Herausnehmen der Sicherung die Möglichkeit eines Stromschlages zu einhundert Prozent ausschliessen.
  • Dranbleiben: Das ist, wie bei jedem Hobby oder jeder sonstigen Tätigkeit, hier besonders der Fall. Wenn einmal etwas schief geht, sollten Sie auf keinen Fall verzagen. Manche Handgriffe benötigen auch, zumindest am Anfang, etwas Überwindung. Doch hier gilt «learning by doing» – aus Fehlern kann man schliesslich nur dazulernen. Je mehr Erfahrung Sie mit verschiedenen Handgriffen haben, desto leichter fällt es auch, das Wissen auf andere zu übertragen.

Günstig die Ausstattung erhalten: Ohne Werkzeug geht nichts!

Eine Sache darf man nicht vernachlässigen: das Werkzeug. Zwar macht ein gut gefüllter Werkzeugschrank lange noch keinen Heimwerker, aber auch der geschickteste Bastler ist ohne Hammer und Zollstock gnadenlos aufgeschmissen.

Wichtig bei Werkzeugen ist häufig die Qualität, da damit auch viel Sicherheit beim Arbeiten einher geht. Eine Säge, die schlecht sägt, rutscht im schlimmsten Fall leichter ab. So steigt die Verletzungsgefahr während gleichzeitig der Spass an der Arbeit und somit die Motivation spürbar sinken.

Eine Sammlung von verschiedenen Werkzeugen auf einem Holzboden.

Wer sich also einmal mehr an Arbeiten in den eigenen vier Wänden oder im Garten versuchen möchte, braucht zumindest einige grundlegende Werkzeuge. Was ist also die wichtigste Grundausstattung?

Werkzeuge, die ein erfolgreicher Heimwerker besitzen sollte

Der Werkzeugkoffer mit dem klassischen Allround-Werkzeug sollte eigentlich in keinem Haushalt fehlen. Derartig essentielle Helfer können Sie relativ günstig kaufen, insbesondere, wenn Sie mit etwas Geduld zusätzliche Aktionen abpassen, um noch mehr Ersparnisse zu erhalten.

Dabei aber immer darauf achten, dass die Qualität hoch bleibt, denn ein gutes Werkzeug macht sich mit einer hohen Lebensdauer bezahlt. Im grundlegenden Werkzeugschrank sollte sich befinden:

  • Hammer
  • Zollstock und Massband
  • Pinsel und Farbrollen
  • Schraubenzieher, am besten ein ganzer Satz inklusive Schlitz-, Kreuzschlitz, Torx und Sechskant-Inbus
  • Phasenprüfer
  • Säge – ein einfacher Fuchsschwanz tut es
  • Schleifpapier und Schleifklotz aus Holz oder Kork
  • Kombizange
  • Stabiles Messer (Cutter) und Schere
  • Spachtel
  • Wasserwaage
  • Akku-Bohrschrauber

Damit – plus diverser Helferlein, wie Bleistift, Nägel und Schrauben sowie Klebeband – dürften sich die meisten Arbeiten locker erledigen lassen. Dazu kommt natürlich spezielleres Werkzeug, wie eine Kreis- oder Stichsäge und Meissel, je nachdem ob eine bestimmte Tätigkeit vermehrt ansteht.

Grösseres Gerät sollten Sie sich vorerst nach Bedarf bei Familie, Nachbarn oder zur Not im Baumarkt ausleihen. Erst, wenn Sie ein teureres Elektrowerkzeug mehrmals im Jahr einsetzen würden, lohnt es sich, dieses tatsächlich zu kaufen.

Bildquellen:
Bild 1: Pixel-Shot / stock.adobe.com
Bild 2: MIND AND I / stock.adobe.com
Bild 3: Kittiphan / stock.adobe.com

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