Gebäude & Energie
Holzarten für den Kamin

Kaminholz: Mit diesen Holzarten heizen Sie am besten!

Jetzt, wo der Herbst langsam vor der Türe steht, sehnen wir uns nach einem ersten Feuer im Kamin. Zeit also, das Lager aufzufüllen und Holz zu bestellen. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, mit welchem Holz Sie am besten Ihren Kamin in Schwung bringen?

12 September 2018

Hart- und Weichhölzer: Das sind die Unterschiede

Holz ist gleich Holz? Nun, dem ist mitnichten so, wenn es um das passende Material für den Kaminbetrieb geht. Der Holzhandel unterscheidet zwischen den sogenannten Hart- und Weichhölzern. Denn die zeigen ein durchaus unterschiedliches Verhalten beim Abbrennen. Bevorzugt für den Abbrand im Kamin sind die Harthölzer, die in der Natur sehr langsam wachsen und eine hohe Faserdichte haben. Die Trockenmasse, auch Darrdichte genannt, liegt dabei über 550 kg/m³. Viele Baumarten wie die Eiche, Buche oder Esche zählen zu den Harthölzern. Weichhölzer findet man zwar häufig unter den Nadelbäumen, zum Beispiel Tannen, Fichten oder Kiefern. Aber Achtung: Laub- und Nadelbäume sind nicht, wie die botanischen Zuordnung möglicherweise vermuten lässt, automatisch Hart- oder Weichhölzer!

Mit welchem Holz heize ich am besten?

Welches Kaminholz sich nun am besten zum Heizen eignet, ist nicht ganz einfach zu beantworten. In der Regel gilt: Je höher die Darrdichte eines Baumes ist, umso langsamer brennt das Holz im Kamin ab – ein Vorteil der Harthölzer, denn ist das Holz einmal entfacht, müssen Sie umso weniger Holz am Abend nachfeuern. Dazu zeigen sie ein wunderschönes Flammenspiel und werfen kaum Funken, was sich in dem geringen Harzanteil begründet.

Aber dafür haben Weichhölzer einen entscheidenden Vorteil: Sie entflammen sehr schnell und haben dazu einen etwas höheren Heizwert als die Harthölzer. Deswegen werden Weichhölzer häufig dazu verwendet, ein Feuer in Gang zu bringen. Durch den schnellen Abbrand des Holzes haben wir allerdings die Konsequenz, dass man häufig Holz nachlegen muss. Das kann an einem gemütlichen Abend vor dem Kamin mühsam sein. Die Weichhölzer haben einen weiteren Nachteil, den viele Kaminbesitzer vergessen: Weil man mehr Holz für den Kamin benötigt, müssen entsprechend mehr Quadratmeter an (trockener) Lagerfläche vorhanden sein.

Unser Tipp: Das Feuer mit Weichholz entfachen und im zweiten Schritt Hartholz nachlegen. Mit der Kombination gelingt ein prasselndes Feuer, das für Romantik und Gemütlichkeit sorgt.

Weichholz-Arten im Überblick

  • Kiefer: Die Baumart Kiefer gilt als eine der klassischen Weichhölzer und eignet sich wegen ihrer niedrigen Brennwerte von 1700 KWh/Raummeter vor allem als Anzündholz. Wer aber genügend Lagerfläche hat, für den ist der Einsatz der Kiefer dennoch interessant. Denn Kiefernholz trocknet wegen seiner weniger hohen Faserdichte schneller und lässt sich bereits ein Jahr nach dem Baumschnitt zum Heizen verwenden. Harthölzer brauchen deutlich länger, um durchzutrocknen.
  • Fichte: Auch Fichtenholz entfacht sehr schnell und wird deswegen in erster Linie als Anzündholz verwendet. Nachdem der Kamin auf mit Fichtenholz auf Temperatur gebracht wurde, kann für den langsamen Abbrand Hartholz nachgelegt werden. Wer nicht auf das romantische Knistern des Holzes verzichten möchte, setzt ausserdem auf die Fichte. Durch einen hohen Anteil an Harzen, knistert das Holz beim Brand. Aber Achtung: Dies kann auch zum ungewollten Funkenflug führen.

Hartholz-Arten im Überblick

  • Eiche: Eichenholz ist eines der edelsten heimischen Holzarten und verfügt über eine hohe Darrdichte sowie einen hohen Brennwert von 2100 KWh/Raummeter. Deswegen brennt es besonders langsam im Kamin ab. Fans eines wunderschönen Kaminfeuers kommen hier allerdings nicht auf ihre Kosten. Denn die Eiche entfacht keine schönen Flammen.
  • Buche: Mit einem ähnlichen Brennwert wie die Eiche von 2100 KWh/Raummeter hat Buchenholz beim Abbrand einen ähnlich langen Atem, der den Kaminbetrieb sehr pflegeleicht macht. Wer schon einmal Buche verbrannt hat, weiss darüber hinaus, wie gut die Holzsorte riecht. Unser Tipp für diejenigen unter uns, die ein Kaminfeuer mit allen Sinnen geniessen möchten.
  • Birke: Auch die Birke zählt noch zu den Harthölzern, die mit einem Brennwert von 1900 KWh/Raummeter etwas weniger effizient brennen. Dafür ist die Birke der unangefochtene Star, wenn es um Optik und Geruch geht. Denn Birkenholz zeigt ein wunderschönes Flammenspiel und hat einen speziellen Geruch. Grund dafür sind die ätherischen Öle, die sich im Birkenholz befinden.

Masseinheiten für Holz: Achtung beim Einkauf

Wer sein Holz im Baumarkt, beim regionalen Händler oder im Internet bestellen möchte, sollte sich im Vorfeld über die verschiedenen Masseinheiten informieren, da Preise je nach Anbieter auf Basis der unterschiedlichen Einheiten festgesetzt werden. Neben dem Raummeter hört man oft die Bezeichnungen Festmeter oder Schüttraummeter.

Festmeter Holz

Ein Festmeter meint einen Kubikmeter massives, unzerteiltes Holz ohne Zwischenräume. Ein Festmeter entspricht damit einem Würfel von 1 Meter x 1 Meter x 1 Meter.

Raummeter Holz

Ein Raummeter Holz meint einen Kubikmeter des gleichen Materials – aber in Holzscheite geschichtet, die in der Regel 25, 33 oder 55 Zentimeter lang sind. Das bedeutet, dass sich zwischen den Schichten minimale Leerräume befinden und ein Raummeter Holz nur rund 07, Festmeter Holz darstellt.

Tipp: Diese Masseinheit wird im Handel sehr häufig verwendet.

Schüttraummeter Holz

Auch hier ist ein Kubikmeter des Materials gemeint – allerdings sind hier Holzstücke im losen, aufgeschütteten Zustand gemeint. So entspricht ein Schüttraummeter nur rund 0,5 Festmeter Holz.

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