Pflanzen & Bäume
Orchideen-Ratgeber

Orchideen Ratgeber: Richtig pflegen in Garten und Topf

Im Orchideen Ratgeber klären wir alle wichtigen Fragen rund um die exotische Zimmerpflanze. Worauf müssen Sie bei der Pflege achten? Welcher Standort ist optimal? Und mit welchen Tricks überlebt die Blume länger und gesünder?

3 April 2019

Augen auf beim Orchideen-Kauf

Schon wenn Sie die Orchideen kaufen, sollten Sie Ihre Vorstellungen im Hinterkopf behalten. Denn es gibt hunderte Arten und tausende Unterarten, Kultivierungen und Kreuzungen von Orchideen. Dementsprechend gibt es für fast jeden Standort eine optimale Blume.

Diese Fragen sollten Sie sich vor dem Kauf stellen:

  • Wollen Sie hängende Orchideen oder welche im Topf?
  • Soll die Blume möglichst leicht zu erhalten sein oder speziell, aber dafür aufwändig?
  • Will ich die Pflanze selbst züchten oder ausgewachsen kaufen?

Im Folgenden behandeln wir diese Frage sowie die besten Tipps, damit Ihre Orchidee lange überlebt.

Diese Bedingungen mögen Orchideen

Orchideen gibt es auf der ganzen Welt. Dadurch gibt es hunderte Antworten auf die Frage, welche Bedingungen optimal sind.

Trotzdem lassen sich einige Kernaussagen zusammenfassen, die auf alle Arten zutreffen.

Die richtige Temperatur

Orchideen sind bezüglich der Temperatur relativ empfindlich. Sowohl Frost, als auch starke Hitze, schaden dem Wachstum der Zierpflanze oder überfordern sie sogar bis zu ihrem Tod. Generell spricht man von einem Toleranzbereich zwischen 0°C-35°C.

Deshalb sollten Sie Orchideen nie in kalten Nächten draussen stehen lassen. Auch heisse Sommertage sind tabu. Selbes gilt für direkte Sonneneinstrahlung in der Mittagszeit im Inneren, die die Pflanze stark erhitzt.

Wirklich winterfeste Orchideen gibt es demnach nicht. Doch einige Arten haben sich als winterharte Orchideen etabliert: Etwa die Japanorchidee oder das Knabenkraut. Aber auch der Frauenschuh eignet sich sehr gut als Gartenorchidee.

Trotzdem erfordert es einen grünen Daumen, um in unseren Breiten Orchideen im Garten zu pflanzen. Beliebter ist die Zierpflanze indoor im Topf.

Genügend Licht

Neben der Temperatur ist auch das Licht entscheidend. Pflanzen brauchen die Strahlung für die Photosynthese und damit für das Wachstum – doch zu viel Sonneneinstrahlung ist, verbunden mit hoher Temperatur, kontraproduktiv.

Deshalb sollten Orchideen morgens oder abends der Sonne ausgesetzt sein, in der Mittagszeit allerdings im Schatten stehen. Hierfür gibt es mehrere Optionen:

  1. Fensterbank im Osten oder Westen: Stellen Sie den Topf mit der Zimmerpflanze an eine Fensterbank, deren Fenster Licht von Osten oder Westen hereinlässt. Das morgendliche oder abendliche Licht ist nicht so stark wie das Licht vom Süden am Mittag.
  2. Pflanzenlampe: Gewächshäuser bestrahlen die Orchideen durchgängig mit Licht aus einer Pflanzenlampe. Diese gibt es auch für Zuhause zu kaufen!
  3. Im Garten: Draussen sollten Sie die Orchidee so pflanzen, dass sie zur Mittagszeit im Schatten steht.

Zusammengefasst: Helle Standorte sind gut, solange die Sie die Mittagssonne vermeiden!

Feuchtigkeit

Wie jede Pflanze brauchen auch Orchideen Wasser zum Wachsen. Es gilt wieder: feucht, aber nicht zu feucht sollte das Milieu sein.

Dabei ist es besser, die Pflanzen regelmässig mit kleinen Mengen an Feuchtigkeit in Berührung kommen zu lassen. Gewächshäuser lösen das beispielsweise durch ein Nebelsystem: Die hohe Luftfeuchtigkeit im Raum reicht aus, um die Blumen mit Wasser zu versorgen.

Das ist im Eigenheim schwer umzusetzen. Deshalb behandeln wir im übernächsten Abschnitt praktische Tipps und Tricks, um Orchideen zuhause richtig zu pflegen.

Orchideen richtig pflegen – Der praktische Ratgeber

Orchideen giessen – Wie oft und wie viel?

Weniger ist mehr ist die Devise. Wir giessen unsere Orchideen nur ein bis zwei Mal pro Woche. Öfter zu bewässern kann dafür sorgen, dass die Zimmerblume eingeht.

Doch nicht nur wie oft, sondern auch wie viel ist entscheidend. Unsere Faustregel: Wir giessen, bis sich im Untersetzer etwas stehendes Wasser ansammelt. Anschliessend kippen wir das stehende Wasser ab, ansonsten kann Wurzelfäule einsetzen.

Wichtig: Kalkarmes Wasser benutzen, etwa gefiltertes Leitungswasser!

In zwei Sonderfällen sollten Sie bei der Pflege besonders aufpassen:

  • Wachstumsphase beachten: Im Sommer, während die Orchidee wächst, benötigt sie mehr Nährstoffe und mehr Wasser. Dementsprechend sollten Sie dann etwas öfter giessen, etwa zwei Mal pro Woche. Im Winter reicht es, bei offensichtlichem Bedarf zu giessen!
  • Hängende Orchideen: Bei an der Wand oder Decke hängenden Orchideen baumeln die Wurzeln in der Luft. Dementsprechend schnell trocknen sie aus – und benötigen mehr Wasser. Tauchen Sie den Wurzelballen mehrere Minuten in Wasser, bis er sich vollgesogen hat. Fertig!

Düngen

Bei besonders empfindlichen Orchideen hilft Dünger, die wichtigen Nährstoffe zuzuführen.

Dabei sollten Sie auf speziellen Orchideendünger setzen. Handelsüblicher Pflanzendünger enthält oft eine zu starke Konzentration oder die falsche Zusammensetzung an Nährstoffen. Dagegen ist Orchideendünger genau richtig aufgebaut, um das Wachstum Ihrer Zierpflanzen zu maximieren.

Der Dünger ist für die Anwendung im Sommer, also in der Wachstumsphase, gedacht. Zudem sollten Sie 4-6 Wochen nach einer Umtopfung warten, bevor Sie die Orchidee wieder düngen.

Den Flüssigdünger füttern Sie der Pflanze nach den Packungsanweisungen. Setzen Sie etwa auf das Wasserbad für die Wurzelballen als Giess-Methode, fügen Sie dem Tauchwasser einfach moderat Dünger hinzu.

Der optimale Rhythmus beträgt rund 14 Tage.

Topf oder Garten, Erde oder Substrat?

Topf oder Garten?

Die meisten Orchideen eignen sich ausschliesslich als Topfpflanzen. Gartenpflanzen sind extra gekennzeichnet.

Entscheiden Sie sich für den Topf, sollten Sie einen niedrigen Topf aus Kunststoff wählen. Dank der geringen Höhe ist keine Drainage-Schicht zur Entwässerung des Bodens nötig. Alternativ können Sie auch einen hohen Topf wählen. Allerdings benötigen Sie hier eine Drainage-Schicht: Legen Sie groben Kies oder Sand an den Boden des Topfes mit vielen Abzugslöchern. Dann kann das Wasser optimal abfliessen.

Erde oder Substrat?

Orchideen wachsen zuhause nicht in normaler Erde. Stattdessen sollten Sie auf spezielles Orchideen-Substrat setzen.

Der Klassiker schlechthin ist Pinienrinde. Sie ist durchlässig genug, damit das Wasser gut abfliessen kann. Zudem können Sie die Wasserdurchlässigkeit mit etwas Holzkohle (rund 20% des Substrats) weiter erhöhen.

Sonderfall Luftwurzeln

Manche Orchideen sind Epiphyten, also Aufsitzerpflanzen. Ihre Wurzeln hängen in der Luft. Was das für die Bewässerung bedeutet, ist im oberen Abschnitt beschrieben.

Doch auch beim Aufbau der lebenden Deko sollten Sie einiges beachten:

  • Korkrinde, Holunderäste oder Weinreben eignen sich gut als Äste, an denen sich die Blumen festhalten.
  • Trocknen Sie die Äste gut – sonst droht Schimmel!
  • Binden Sie die Pflanze mit Blumendraht fest.

Welche Tipps haben Sie, um unseren Orchideen-Ratgeber zu erweitern? Schreiben Sie jetzt einen Kommentar!

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments