Innenausbau
Schimmel an der Wand entfernen

Schimmel an der Wand entfernen – Die besten Methoden

Schimmel an der Wand ist nicht nur unangenehm, er kann auch gesundheitsschädlich sein. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen die verschiedenen Methoden zum Schimmel an der Wand entfernen und geben Tipps, wie Sie Schimmel vermeiden.

16 Dezember 2022

Wie kann man den Schimmel an der Wand entfernen?

Schimmel ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern kann auch die Bausubstanz Ihres Hauses beschädigen. Wenn Sie Schimmel vermuten, ist es wichtig, die Ursache zu ermitteln und zu beseitigen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass der Schimmel in Zukunft wieder wächst. Tragen Sie bei der Schimmelbeseitigung Schutzkleidung und arbeiten Sie an einem Ort mit frischer Luft und offenen Fenstern. Um sich vor dem Einatmen von Schimmelsporen zu schützen, verwenden Sie ein nach Möglichkeit ein FFP3-Atemschutzgerät.

Bei starkem Schimmelbefall entfernen Sie die Tapete, der Putz oder den Silikonfugenmörtel vollständig. Das Material ist dann mit dem Pilz durchsetzt, und ist nicht mehr zu retten. Danach besprühen Sie die bearbeitete Stelle zuerst mit einer Anti-Schimmel-Lösung. Indem Sie die Oberflächen feucht halten, verhindern Sie, dass Schimmelsporen überhaupt in die Luft gelangen.

Nachdem Sie den Schimmelentferner auf die Oberfläche aufgetragen haben, müssen Sie warten, bis die Wand vollständig getrocknet ist. Nachdem der Bereich getrocknet und belüftet ist, können Sie die Löcher flicken oder neu verputzen/tapezieren.

Wenden Sie sich bei grösseren Schimmelpilzbefall, z. B. im Keller oder im Wohnzimmer, immer an einen Fachbetrieb. Die Experten helfen Ihnen, die Ursache zu ermitteln und geeignete Abhilfemassnahmen zu ergreifen. Unabhängig von der Grösse des Schimmelpilzbefalls hilft nur die Beseitigung der Ursache und die ordnungsgemässe Durchführung der Schimmelsanierung, um den Schimmelpilz endgültig loszuwerden.

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Welche Ursachen führen zu Schimmel an der Wand?

Es gibt verschiedene Ursachen für Schimmel in der Wohnung: schlechte Belüftung und Heizung, Schimmelpilze, die in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit wachsen, oder ein Riss in der Wasserleitung. Auch Baumängel sind oft für Schimmel verantwortlich. Ein kleines Loch im Dach oder Risse in der Wand können ebenso viel Schaden anrichten wie ein grösseres Problem wie ein Rohrbruch.

Wenn Sie sicherstellen wollen, dass Ihre Böden und Wände richtig austrocknen können, sollten Sie immer die empfohlenen Trocknungszeiten für Baumaterialien beachten. Wenn ein Haus nicht gut isoliert ist, können sich zwischen verschiedenen Teilen des Hauses Wärmebrücken bilden. Dies kann dazu führen, dass sich Feuchtigkeit und Kondenswasser ansammeln, was wiederum zu Schimmelbildung führen kann.

Auch hier kann der Profi weiterhelfen, solche Wärmebrücken zu identifizieren. Ein Beispiel dafür ist z.B. der Rollladenkasten, der wenn er nicht richtig gedämmt ist – ein Wärmebrücke darstellen kann. Durch schlechte Dämmung ist dann die Stelle an der Wand, wo der Rollladenkasten ist, die kälteste Stelle in der Wohnung. Durch den Temperatur-Unterschied kondensiert immer wieder Wasser und es bildet sich Schimmel. Isolationsprofis oder Baumeister im Renovationsbereich erkennen solche Mängel und können fachgerecht helfen.

Die verschiedenen Arten von Schimmel an der Wand

  • Schwarzer Schimmel: Diese Art von Schimmelpilz wächst, wenn zu viel Feuchtigkeit im Haus vorhanden ist. Oft bilden sich verräterische schwarze Flecken, und dann können die Bereiche aufgrund der verschiedenen Schimmelarten von trocken bis schleimig reichen. Schwarzer Schimmel ist aggressiv und gefährlich für Ihre Gesundheit, wenn er nicht schnell entfernt wird.
  • Weisser Schimmel: Weisser Schimmel ist eine Art von Schimmel, die in kühlen, feuchten Räumen wie Kellern wachsen kann. Er kann schwer zu erkennen sein, insbesondere auf weissen Oberflächen. Weitere Anzeichen für das Vorhandensein von weissem Schimmel sind: ein muffiger Geruch, das häufige Auftreten von Asseln und Silberfischchen sowie Symptome, die einer trockenen Raumluft ähneln. Weisser Schimmel wird mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht und gilt daher als Risikofaktor. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie Anzeichen von weissem Schimmel sehen oder riechen, sollten Sie Ihre Wohnung oder Ihr Büro von einem Experten untersuchen lassen.
  • Grüner Schimmel, der oft wie ein pelziger oder flauschiger Belag aussieht, kann in der Wohnung auf Lebensmitteln, Pflanzenerde und in feuchten Bereichen und Fugen vorkommen. Obwohl er nicht so gesundheitsschädlich ist wie andere Schimmelpilzarten, kann grüner Schimmel dennoch Allergien und Asthma auslösen. Er liebt kältere Temperaturen, die ihm absolut nichts ausmachen.
  • Gelber Schimmel ist in der Schweiz zwar nicht weit verbreitet, kann aber in Gegenden mit schlechter Hygiene auftreten. Er bevorzugt im Allgemeinen feuchte Orte wie Ecken, Polster oder Baumwollstoffe. Ähnlich wie der schwarze Schimmel ist auch der gelbe Schimmel gefährlich für die Gesundheit von Mensch und Tier. Einige wissenschaftliche Studien bezeichnen den gelben Schimmel sogar als krebserregend.
  • Roter Schimmel: Rotschimmel wächst häufig auf Wänden und Tapeten aus Papier. Da er Feuchtigkeit braucht, um zu gedeihen, ist das Badezimmer oft eine ideale Umgebung für Rotschimmel. Obwohl er nicht so gefährlich ist wie schwarzer oder gelber Schimmel, kann die Exposition gegenüber rotem Schimmel zum Beispiel Asthmaanfälle verursachen. Weil er auch gerne auf Brot wächst, wird er auch Bäckerschimmel genannt.

Welche Methoden gibt es für die Schimmel Entfernung an der Wand?

Für die Entfernung von Schimmel an der Wand ist Reinigungsalkohol unsere erste Wahl.

Wenn der Schimmelpilz in einem kleinen, begrenzten Bereich, z. B. an einer Wand, auftritt und das Problem nicht auf grössere strukturelle Probleme zurückzuführen ist, können Sie den Schimmel selbst entfernen. Öffnen Sie jedoch zunächst die Fenster in dem betroffenen Raum und schliessen Sie alle Türen, die zu anderen Bereichen führen.

Entfernen Sie ausserdem alle befallenen Möbel und Teppiche, da die Sporen in andere Teile der Wohnung gelangen können. Stellen Sie während der Arbeit alle Möbel und Wohnaccessoires aus dem Bereich heraus, um eine Verunreinigung zu vermeiden. Decken Sie Ihr Hab und Gut mit Abdeckfolie ab, um es zu schützen. Es wird ausserdem empfohlen, bei der Schimmelsanierung geeignete Schutzkleidung zu tragen, z. B. Handschuhe, eine Atemmaske und eine Schutzbrille. Vergessen Sie nicht, Ihre Kleidung und Ihren Körper nach der Arbeit gründlich zu waschen!

Alternativ kann an der Wand auch Wasserstoffperoxid eingesetzt werden. 3%iges Wasserstoffperoxid ist mehr als nur ein Haarbleichmittel im Salon – es kann tatsächlich alle Pilzsporen auf Gips- oder auch Zementfugen abtöten. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie die Lösung mit einem Pinsel auftragen, nachdem Sie die Fuge mit Küchenpapier abgedeckt haben. Lassen Sie die Lösung eine halbe Stunde lang einwirken und bürsten Sie die Stelle dann gründlich ab.

Sind an der Wand auch Fugen betroffen, ist es gut möglich, dass diese Fugen nicht mehr zu retten sind. Wenn der Schimmel bereits in das weiche Silikon eingedrungen ist, muss die Fuge ersetzt werden. Eine Anleitung dazu haben wir in diesem Artikel aufgeführt. Bei grösserem Befall empfiehlt es sich auch hier, einen Profi beizuziehen. Schöne Fugen zu erstellen, ist nicht jedermanns Sache.

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Welche vorsorglichen Massnahmen gegen Schimmel an der Wand gibt es?

  • Luftfeuchtigkeit steuern: Wenn Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen regelmässig mit einem Hygrometer überprüfen, können Sie dazu beitragen, eine gute Luftqualität zu verbessern oder zu erhalten. Die relative Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte idealerweise zwischen 55 und 60% liegen, obwohl sie in den Wintermonaten niedriger sein kann. Denken Sie daran, dass eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit die menschliche Gesundheit beeinträchtigen kann, während eine zu hohe Luftfeuchtigkeit das Schimmelwachstum fördert.
  • Richtig heizen: Nicht nur die Luftfeuchtigkeit ist wichtig, sondern auch die Temperatur in einem Raum. Räume, die von den Bewohnern aktiv genutzt werden, wie Kinderzimmer, Wohn- und Esszimmer, auf etwa 20 °C beheizt werden. Für andere Bereiche des Hauses, die nicht so häufig genutzt werden oder in denen niemand zu Hause ist, werden 17-18 °C empfohlen. Und nachts können diese Temperaturen um 5 °C gesenkt werden. Beim Heizen Ihres Hauses ist es ausserdem wichtig, die bereits erwähnten Wärmebrücken zwischen Materialien oder verschiedenen Räumen zu vermeiden. Wenn Sie nicht wollen, dass sich Schimmel bildet, sollten Sie darauf achten, die Türen zwischen Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen zu schliessen. Wenn Ihre Wohnräume gut isoliert sind, können Sie den gesamten Wohnbereich auf eine Temperatur heizen.
  • Richtig lüften: Es ist nicht nur wichtig, richtig zu heizen und die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren, sondern auch zu lüften. Wenn Sie mehrmals am Tag einige Minuten lang lüften, sorgen Sie dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit aus dem Wohnbereich entfernt wird. Dies ist vor allem in Räumen wie dem Schlafzimmer, dem Badezimmer und der Küche wichtig. Wenn regelmässiges Lüften aus baulichen Gründen oder aus Zeitgründen nicht möglich ist, sollten Sie in einen Luftentfeuchter investieren. Speziell in der Küche kann eine Dunstabzugshaube in der Nähe potenzieller Feuchtigkeitsquellen dazu beitragen, die Feuchtigkeit insgesamt zu minimieren. Im Badezimmer empfehlen wir dringend, nach dem Duschen ein Fenster zu öffnen oder einen Ventilator zu benutzen und gleichzeitig Handtücher und nasse Oberflächen sofort abzutrocknen. Wenn Ihr Badezimmer keine Fenster hat, ist die Regulierung der Luftfeuchtigkeit sogar noch wichtiger, um Schimmelbildung zu verhindern.
  • Abzugsventilatoren: Schimmel wird oft auch mit verbesserter Wärmedämmung und Abluftventilatoren bekämpft. Bei der Wärmedämmung ist darauf zu achten, dass die SIA-Norm zur Dampfdiffusionsberechnung eingehalten wird. Bei Abluftventilatoren ist darauf zu achten, dass die Luft aus dem Freien in den Wohnraum strömen kann; doch Vorsicht: Abluftventilatoren können die rasche Ausbreitung von Schimmelpilzsporen begünstigen, wenn diese bereits in den Räumen vorhanden sind.
  • Anti-Schimmel Farbe: Anti-Schimmel Farben, die in den meisten Baumärkten erhältlich sind, regulieren die Feuchtigkeit und haben eine antimikrobielle Wirkung, um Schimmel zu verhindern. Diese speziellen Wandfarben eignen sich perfekt für Räume wie Küchen, Bäder oder Keller, in denen häufig eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie sichtbaren Schimmel entfernen, bevor Sie die Feuchtraumfarbe verwenden. Die Anti-Schimmel Farben stehen allerdings unter Verdacht, Emissionen zu haben welche langfristig auch die Gesundheit beeinträchtigen können. Daher empfehlen wir das Übel, bzw. den Schimmel, an der Wurzel zu packen – bevor man einen solchen Anstrich wählt.

Zusammenfassung

Schimmel an der Wand entfernen ist keine grosse Sache, wenn der Befall nicht übermässig gross ist. Unsere Empfehlung ist der Reinigungsalkohol. Schützen Sie sich unbedingt mit Atemmaske und sorgen Sie dafür, dass Schimmelpilzsporen sich nicht weiter ausbreiten können. Allerdings sollte auch die Ursache für den Schimmel angegangen werden. Finden Sie die Quelle für die übermässige Feuchtigkeit und schalten Sie diese aus. Hier wird allerdings oft ein Profi nötig, um den Schimmel langfristig loszuwerden.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Schimmel an der Wand? Haben Sie ein Geheimrezept, welches Sie mit unseren Lesern teilen möchten? Erzählen Sie uns mehr darüber in den Kommentaren!

Titelbild: © utlanov / 123rf.de

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