Pflege
Schimmel mit Hitze bekämpfen

Schimmel mit Hitze abtöten

Schimmel ist ein Problem, das in vielen Haushalten auftritt. Er kann Schäden verursachen und zum Gesundheitsrisiko werden. Es gibt verschiedene Methoden, Schimmel zu bekämpfen. Eine davon ist die Behandlung mit Hitze. In diesem Artikel erklären wir, ob Schimmel mit Hitze abgetötet werden kann und welche Vorteile diese Methode hat.

21 Januar 2023

Kann man Schimmel mit Hitze abtöten?

Theoretisch kann die Anwendung von Wärme zur Beseitigung von Schimmel eingesetzt werden. Die meisten Arten können Temperaturen über 50 °C nicht standhalten, und selbst sehr resistente Sorten überleben nicht bei mehr als 70 °C. Wichtig dabei: Die Sporen des Schimmelpilzes überleben leider trotzdem, und können dann wieder wachsen, sobald die Bedingungen wieder günstig sind.

Schimmelpilz benötigt eine warme, feuchte Umgebung, um zu gedeihen. Daher sind alte Gebäude die perfekten Orte für ihn. Schlecht isolierte Wände bieten viel Feuchtigkeit und Zimmertemperaturen erlauben es den Sporen optimal zu wachsen. Kaltes oder heisses Wetter kommen jedoch dem ungeliebten Pilz nicht entgegen – durch hohe Temperaturextreme trocknet der Nährboden aus und tötet dadurch den Schimmel ab. Das gilt für die Wärme genauso wie für die Kälte.

Wenn die Untergrundtemperatur auf ein konstantes Niveau von 50°C steigt, werden die meisten Schimmelpilz-Arten unwirksam gemacht. Nur die robustesten überleben diese Bedingungen. Bei 70°C jedoch, entzieht man sogar den hartgesottensten Pilzen ihre Lebensbedingungen und somit ihr Überleben.

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Wie kann man Schimmel mit Hitze abtöten?

Um effektiv Schimmel mit Hitze bekämpfen zu können, bedarf es logischerweise einiger Hilfsmittel. Welche davon eingesetzt werden können, hängt davon ab, wo genau der Schimmelbefall aufgetreten ist.

Lötlampe: Wenn der Untergrund das Erhitzen zulässt und ein oberflächlicher Pilzbefall vorliegt, ist es möglich den Schimmel ganz ohne Chemikalien loszuwerden. Für die Behandlung gibt es verschiedene Hilfsmittel – wie etwa die Lötlampe für hitzeunempfindliche Oberflächen. Der Einsatz dieser Lampe tötet den Pilz ab, da er bei Hitze nicht überleben kann.

Tumbler: Um Schimmel auf Geschirrtüchern und feuchten Tüchern loszuwerden, gib den Stoff vor dem Waschen in den Tumbler, oder zu Deutsch auch „Trockner“. So hat der Pilz keine Chance, Feuchtigkeit aus der Wäsche aufzunehmen. Stellen Sie die höchste Heizstufe Ihrer Maschine für 20 bis 25 Minuten ein, um alle Spuren von Schimmel zu beseitigen. Nach dieser Behandlung wischen Sie die Trommel mit einem feuchten Lappen und etwas Waschmittel ab, um alle Rückstände zu beseitigen.

Backofen: Hitzebeständige Materialien wie Glas, Metall oder Keramik können nach einem Schimmelbefall im Backofen desinfiziert werden. Legen Sie dazu das zu reinigende Stück auf ein Backblech und erhitzen Sie es etwa 20 bis 25 Minuten lang auf niedrigster Stufe. Dadurch werden alle verbliebenen Schimmelsporen abgetötet, die bei der Reinigung übriggeblieben sind.

Schimmel mit Kälte bekämpfen

Auch das geht! Kommt drauf an wie gut Sie ausgerüstet sind in Bezug auf Tiefkühltruhen. In Sibirien wird ein verschimmelter Gegenstand einfach vor die Haustüre gestellt, um ihn vom Schimmel wieder zu befreien. Da dies für unsere Breitengrade leider keine Option ist, müssen Sie eine Gefriertruhe zu Hilfe nehmen.

Bestimmte Arten von Schimmel lassen sich nicht mit kalten Temperaturen entfernen, aber sie können wirksam am weiteren Wachstum gehindert werden. Geeignete Materialien sind z.B. Metall und Holz, die Sie über Nacht in eine Plastiktüte stecken und im Gefrierschrank aufbewahren können. Reinigen Sie Ihr Objekt am nächsten Tag gründlich mit Wasserstoffperoxid, Reinigungsalkohol oder Essig, um ein erneutes Wachstum von Schimmelsporen zu verhindern.

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Welche Vor- und Nachteile hat die Methode

Die Methode des Schimmelpilzes mit Hitze abzutöten hat gegenüber dem Einsatz von Chemikalien einige Vorteile. Zum einen ist die Hitzebehandlung sehr effektiv und tötet sämtliche Sporen, wenn die Temperatur richtig eingestellt ist. Zudem muss man nicht befürchten, dass giftige Chemikalien in die Umwelt gelangen oder harmlose Personen schaden könnten. Es ist auch nicht notwendig, den Raum oder das Objekt nach der Behandlung zu desinfizieren.

Allerdings ist die Hitzebehandlung nicht für alle Oberflächen geeignet. Nicht hitzebeständige Materialien können sogar Schaden nehmen, wenn man versucht sie zu erhitzen. Ausserdem müssen Sie darauf achten, dass Sie keine Brandgefahr heraufbeschwören und den Raum vor dem Erhitzen leeren oder Löschmaterial in Reichweite haben. Dasselbe gilt auch für die Entfernung mit Kälte, nicht alle Materialien sind dafür geeignet. Auch die Grösse Ihrer Gefriertruhe setzt dieser Methode gewisse Limits.

Sind Schimmelsporen hitzebeständig?

Es kommt darauf an, welche Art von Schimmelpilz bekämpft werden soll. Es gibt verschiedene Arten von Schimmelsporen, die unterschiedlich hitzebeständig sind. Einige Sporen können Temperaturen bis zu 150°C aushalten, während andere bereits bei 50°C absterben.

Um sicherzustellen, dass alle Sporen getötet werden, sollte der betroffene Gegenstand eine Temperatur erreichen, die höher als diejenige ist, bis zu der die Schimmelsporen hitzebeständig sind. Allerdings ist es ratsam, sicherzustellen, dass keine Materialien durch zu hohe Temperaturen beschädigt werden. Daher sollte man immer erst prüfen, ob ein Gegenstand hitzeresistent ist und erst dann seinen Einsatz finden und von fachkundiger Seite angewendet werden.

Generell lässt sich aber sagen: Schimmelsporen sind Überlebenskünstler! Es empfiehlt sich immer auch die Ursachen für den Schimmelbefall zu beseitigen, da er sonst gerne zurückkommt. Wenn also z.B. bauliche Mängel für den Schimmel verantwortlich sind, sollten Sie diesen mit Hilfe eines Profis, z.B. eines Baumeisters, dringend beheben.

Welche Reinigungslösung für den Schimmel ist die Beste, wenn Hitze oder Kälte nicht hilft?

Es gibt einige Reinigungslösungen, die sehr effektiv gegen Schimmel sind. Eine davon ist Wasserstoffperoxid. Dieses kann direkt auf den befallenden Gegenstand aufgetragen werden und tötet alle Sporen ab. Auch Essig, Backpulver oder Reinigungsalkohol lassen sich gut gebrauchen und helfen Ihnen bei der Beseitigung des Schimmels. Wir haben ihnen in diesem Artikel noch einige nützliche Hausmittel gegen Schimmel zusammengestellt.

Unsere Empfehlung für die Schimmelbekämpfung ist aber der Schimmelreiniger auf Chlorbasis. Wenn es ohne Chemie nicht geht, dann sollten Sie immerhin aufs richtige Pferd setzen. Chemische Reiniger, insbesondere Chlorbasisprodukte, sind eine effektive Wahl bei der Beseitigung von Schimmel in der ganzen Wohnung.

Sie helfen nicht nur die Sporen zu beseitigen und abzutöten; durch ihre bleichende Wirkung können auch unansehnliche Flecken an Tapeten oder Putzwänden sowie Fliesenfugen entfernt werden. Auf Möbeln oder Holzelementen stellen diese Produkte ebenfalls eine optimale Option dar. Trotzdem sollten Sie, bevor Sie den Holzstuhl grossflächig einreiben, kurz eine kleine Fläche als Test bearbeiten – bei Holz besteht die Gefahr für eine Verfärbung.

Sollten Sie den Schimmel auch damit nicht loswerden, ist es Zeit für eine professionelle Reinigung durch den Schimmelexperten. Ein guter Schimmelspezialist hilft Ihnen nicht nur den Schimmel zu beseitigen, sondern auch die Ursache des Schädlings zu ermitteln und dabei mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Generell gilt: Ist die Fläche des Schimmels grösser als eine Kreditkarte, sollten Sie die Reinigung lieber dem Profi überlassen.

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Schimmel mit Hitze abtöten – Zusammenfassung

Die Hitze- und Kältemethode eignen sich als effektive Methoden, um Schimmelpilze zu bekämpfen, allerdings nicht für alle Materialien. Es ist wichtig auf die Temperatur zu achten und darauf zu achten, dass keine Brandgefahr besteht. Ausserdem sollte man immer versuchen, die Ursachen des Schimmelpilzes zu beseitigen, damit er nicht wieder auftritt.

Für die Behandlung sollte man sich an einen professionellen Schimmelspezialisten wenden, der auf dem Gebiet der Beseitigung des Schädlings erfahren ist und die Ursache für den Schimmelbefall herausfindet. Es gibt verschiedene Reinigungslösungen (z.B. Wasserstoffperoxid, Essig oder Reinigungsalkohol), aber am besten eignet sich hierfür ein chemischer Reiniger auf Chlorbasis.

Selbst Hand anlegen empfiehlt sich aber nur bei kleineren Flächen oder Gegenständen. Sobald Sie einen grossflächigen Befall von Schimmel haben, sollten Sie lieber die Finger davon lassen – es besteht auch Gefahr für Ihre Gesundheit. Wie sieht es bei Ihnen mit Schimmel aus? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, und gibt es Tipps und Tricks welche Sie mit den Lesern von „Bauen und Wohnen in der Schweiz“ teilen möchten? Sagen Sie uns mehr dazu in den Kommentaren oder in unserem Forum!

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Titelbild: © anatolik1986 / 123rf.de

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