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Streit am Gartenzaun: So lassen sich Konflikte mit den Nachbarn vermeiden

Der Umgang mit Konflikten kann belastend sein und sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Wenn man sich jedoch frühzeitig mit möglichen Konflikten auseinandersetzt, ist es möglich, friedliche Beziehungen zu den Nachbarn zu pflegen.

14 April 2023

Unabhängig von der Art des Konflikts ist es wichtig, eine einvernehmliche Lösung anzustreben. Im Zweifelsfall kann es hilfreich sein, einen Mediator einzuschalten, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Durch gute nachbarschaftliche Beziehungen und offene Kommunikationswege lassen sich viele Konflikte vermeiden oder lösen, bevor sie eskalieren und ein Strafverteidiger hinzugezogen werden muss.

Nachbarschaftskonflikte sind leider an der Tagesordnung

Nachbarschaften, die angenehm und friedlich erscheinen, können sich aus verschiedenen Gründen schnell zu Konfliktzonen entwickeln: Lärm, Rücksichtslosigkeit, Unfreundlichkeit, egoistisches Parken, Unordnung, Müll, unterschiedliche Wertvorstellungen, Kinder, Haustiere, unangenehme Koch- und Grillgerüche, laufende Bau- oder Renovierungsarbeiten. Auch Bäume und Sträucher, die über die Grundstücksgrenze ragen oder Hecken können Probleme verursachen, ebenso wie falsch aufgestellte Zäune oder Schneehaufen, die beim Winterdienst auf dem Nachbargrundstück zurückbleiben.

Das Zusammenleben mit anderen führt oft zu Konflikten. Wenn Sie sich jedoch um ein gutes Verhältnis zu Ihren Nachbarn bemühen, können Sie Probleme lösen, die zu langwierigen Nachbarschaftsstreitigkeiten führen können. Hauseigentümer und Mieter sollten einige wichtige Faktoren beachten, um gute Beziehungen zu ihren Nachbarn zu pflegen.

Sich beim Umzug persönlich vorstellen

In ländlichen Gebieten und in Einfamilienhaussiedlungen in Grossstädten gilt es als höflich, sich beim Einzug den Nachbarn vorzustellen. Dies sollte entweder vor oder unmittelbar nach dem Einzug geschehen. Planen Sie in Ihrer neuen Wohnung Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten, die mit erhöhtem Verkehrsaufkommen durch Handwerker oder Baulärm verbunden sind, ist es ratsam, bei der Vorstellung um Verständnis für die vorübergehende Lärmbelästigung zu bitten. Idealerweise hinterlassen Sie Ihre Kontaktdaten, damit sich Ihre neuen Nachbarn bei Problemen an Sie wenden können.

Ruhezeiten nach Möglichkeit einhalten

Neben vorübergehenden Störungen wie Baulärm gibt es auch dauerhafte Lärmquellen, die zu Belästigungen führen können, z. B. laut spielende Kinder, laute Musik, Sportspiele, Grillen, Rasenpflegegeräte, bellende Hunde und häusliche Streitigkeiten. Um Konflikte zu vermeiden, ist es wichtig, die festgelegten Ruhezeiten einzuhalten, die in der Hausordnung oder bei der örtlichen Gemeinde- oder Stadtverwaltung zu finden sind.

In der Regel gelten Ruhezeiten zwischen 13 und 15 Uhr sowie zwischen 22 und 7 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ganztägig. Während dieser Zeiten darf der Lärmpegel tagsüber 40 Dezibel und nachts 30 Dezibel nicht überschreiten. Nachbarn, die schon lange in der Nachbarschaft wohnen, sind eine gute Quelle für Informationen über die Lärmbelastung und die Gewohnheiten in der Nachbarschaft.

Spielende Kinder sind häufig ein Problem

Das Thema spielende Kinder und der damit verbundene Lärm wird häufig unter Nachbarn diskutiert. Es wurden Gesetze erlassen, die ein höheres Mass an Toleranz gegenüber Kinderlärm vorschreiben. Bei Rechtsstreitigkeiten wird jedoch jeder Fall einzeln geprüft. Um Probleme zu vermeiden, können Menschen mit Kindern in Gegenden ziehen, in denen viele Familien leben, nachdem sie bei Besuchen mit anderen Eltern gesprochen haben, um herauszufinden, ob Kinder willkommen sind und ob es Konflikte gibt. Bei Beschwerden von Nachbarn kann es sinnvoll sein, mit Hilfe eines neutralen Vermittlers gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Hohe Bäume können eine Ärgernis sein

Natürlicher Bewuchs wie Bäume, Sträucher und Hecken kann manchmal zu Unstimmigkeiten zwischen Nachbarn führen. Dies kann der Fall sein, wenn Äste über die Grundstücksgrenze ragen oder hohe Bäume Schatten werfen, der die Lebensqualität beeinträchtigt. Es ist wichtig, solche Probleme durch offene Kommunikation zu lösen und Lösungen zu finden, die für beide Seiten akzeptabel sind. So kann z.B. durch das Beschneiden der Baumkronen die Sonneneinstrahlung im Sommer deutlich erhöht werden. Wenn sich die betroffenen Nachbarn an den Kosten beteiligen oder die gesamte Leistung übernehmen, sind sie eher bereit, einen professionellen Baumpflegedienst zu beauftragen.

Sommerliche Grillabende können unschön enden

Wenn Sie ein Fest oder eine Veranstaltung in Ihrem Haus organisieren, kann es sein, dass sich Ihre lärmempfindlichen Nachbarn gestört fühlen. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, ist es wichtig, Ihre Nachbarn im Voraus zu informieren und die Situation mit ihnen persönlich zu besprechen. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Gäste auf ausgewiesenen Flächen parken und keine Zufahrtsstrassen blockieren, denn es ist wichtig, die Privatsphäre der Nachbarn zu respektieren.

Obwohl Grillpartys im Sommer eine gute Gelegenheit sind, mit Familie und Freunden zusammenzukommen, können nicht alle den damit verbundenen Geruch und Rauch ertragen. Viele Gerichtsverfahren haben sich mit dem Thema Grillen beschäftigt, was zeigt, dass es zu Streitigkeiten kommen kann. Wenn Sie zur Miete wohnen, kann es sein, dass Sie Vorschriften haben, die das Grillen ganz verbieten.

Merken Sie, dass Konflikte mit Nachbarn drohen, versuchen Sie frühzeitig Kompromisse zu finden und die Nachbarn in die zeitliche Planung von Partys, Veranstaltungen und Grillabenden einzubeziehen.

Guten Sichtschutz installieren

Viele Menschen stören sich an den neugierigen Blicken ihrer Nachbarn. Haben Sie auf Ihrem Grundstück einen guten Sichtschutz – beispielsweise durch Vorhänge, Rollläden, eine blickdichte Terrassenüberdachung oder seitliche Windschutzwände – geniessen Sie ein hohes Mass an Privatsphäre. Im Sommer sorgt ein gut eingewachsener Garten dafür, dass Ihnen die Zeit im Freien Vergnügen bereitet. Pflanzen Sie Sträucher und Hecken, sollten Sie auf ausreichend Abstand zum Nachbargrundstück achten. Im Zweifelsfall ist es besser, einige Zentimeter an Gartenfläche zu verschenken und im Gegenzug seine Ruhe zu geniessen.

Möchten Sie einen hohen Zaun bzw. eine hohe Mauer setzen, sollten Sie sich frühzeitig erkundigen, welche Obergrenzen der Bebauungsplan Ihres Wohngebietes vorsieht. Sind die Nachbarn einverstanden, ist es unter Umständen möglich, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen und einen höheren Sichtschutz zu installieren, der allen Parteien zugutekommt.

Titelbild: pixabay.com; Titel: mensch person mann nachbar; ID: 3429797

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