Bauplanung & Bauleitung
Digitale Abbildung eines Einfamilienhauses.

Wachsende Ansprüche an die Gebäudeausstattung oder: Wie technisch muss ein Haus heute sein?

Elektrik, Elektronik und Digitaltechnik sind aus dem modernen Wohnen nicht mehr wegzudenken. Doch wo liegt die unterste Grenze hinsichtlich der Ausstattung und was ist nicht zuletzt angesichts des Themas Werterhalt angeraten?

10 März 2022

Sowohl das Bauen eines neuen als auch das Renovieren eines Bestandsgebäudes ist letztlich immer eine Kostenfrage:

Was möchte ich haben? versus Was kann ich mir leisten?

Nicht einfacher wird diese Entscheidung, weil letztendlich zahllose Positionen zwischen Lage, Wohnfläche, Dacheindeckung und Kellerboden-Auslegeware gleichermassen beachtet werden müssen. Es muss also immer eine Abwägung erfolgen, was Ihnen als Bauherr wichtiger ist, um es mit dem Ihnen zur Verfügung stehenden Budget X bewerkstelligen zu können.

Insofern dürften die meisten Häuser von Herr und Frau Schweizer zu einem mehr oder weniger grossen Teil ein Kompromiss sein – hätten wir alle unbegrenzt viele Franken, würden wohl die meisten in einer riesigen, top-ausgestatteten Villa mit Park-artigem Grundstück am Luganer See oder ähnlichen Orten leben wollen.

Ein Problem an dieser Abwägung ist die Technik. Von allen Details eines Hauses entwickelt sie sich am schnellsten weiter, bekommt deshalb immer grösseren Raum, nicht zuletzt auf der Endabrechnung von Bau und Renovierung.

Unter dieser Prämisse stellen vielleicht Sie sich ebenfalls die Frage, wie technisch ein zeitgenössisches Haus und somit Ihr Heim überhaupt sein muss. Auf den folgenden Zeilen versuchen wir, Ihnen eine Hilfestellung mit maximalem Fokus auf Praxistauglichkeit, Zukunftssicherheit und die Finanzmittel durchschnittlicher Renovierer und Bauherrn zu geben.

Technische Weiterentwicklung: Eine kostentechnische Herausforderung

Ein Altbau wird von Dachdeckern gedämmt.

Jedes Detail eines Gebäudes unterliegt einer beständigen Weiterentwicklung. Dies gilt für Mauersteine ebenso wie für Fliesen, Dachschindeln, Wandfarben und alles andere. Aber: Bei praktisch allem, was zu den „Grundzutaten“ eines Hauses gehört, verläuft die Entwicklung zwischen zwei wirklich massgeblich unterschiedlichen Techniken im Zeitraum vieler Jahre.

  • Zementputz enthält schon seit Jahrzehnten dieselben Zutaten.
  • Mauersteine haben sich bis auf verbesserte konstruktive Dämmeigenschaften seit vielen Jahren nur wenig verändert.
  • Das Grundgerüst von Häusern in Holzständerbauweise folgt sogar an vielen Stellen jahrhundertealten Grundprinzipien.

Das soll nicht heissen, Hausbau stünde still. Denn immerhin gibt es zahlreiche Trends, die trotz gleichbleibender Technik Baumaterialien mehr oder weniger zeitgenössisch erscheinen lassen. Das einzige wirklich auf entwicklungstechnischer Ebene schnelllebige Feld der Baustoffe ist die Dämmung, bei der innerhalb kurzer Zeit grosse Entwicklungssprünge zu beobachten sind – doch selbst hier sprechen wir ebenfalls von mehreren Jahren.

Haustechnik in Form von Elektrik, Elektronik und Digitaltechnik sowie ferner der dazugehörigen Heiztechnik unterscheidet sich diesbezüglich an vielen Stellen fundamental. Bereits bei vergleichsweise simplen elektrischen Anwendungen gibt es nach wie vor noch Entwicklungssprünge. Und was Elektronik und Digitales anbelangt, so folgt nicht nur gefühlt eine Entwicklung der anderen oft im Monatstakt.

Immerhin wurde das erste digital vernetzte Smart Home nach modernem Verständnis erst 2005 im „Haus der Gegenwart“ in München gezeigt. Und erst seit zirka 2015 hat sich diese Form des „smarten Wohnens“ zu einem wirklichen Trend entwickelt – der jedoch heute wirklich allgegenwärtig und in zahllosen Spielarten vorhanden ist.

Aktuell stehen Sie als Hauseigentümer oder Bauherr diesbezüglich deshalb vor mehreren Tatsachen:

  1. Generell steigen die Ansprüche an ein technisch zeitgenössisches Wohnen sehr schnell an. Bereits was Mitte der 2010er noch als völlig optionale Zukunftsmusik für Reiche galt, wird heute von immer mehr Menschen grundsätzlich erwartet.
  2. Die Weiterentwicklung erfolgt in sehr kurzen Zeiträumen. Dadurch kann ein ansonsten völlig modernes und zukunftssicheres Haus an diesem Punkt rasch veraltet wirken.
  3. Es gibt dramatische qualitative und preisliche Unterschiede zwischen den einzelnen Techniken, vor allem beim Thema Smart Home. Nicht zuletzt deshalb steigt mit dem Kaufpreis oft auch die nötige Auf- und Abwärtskompatibilität.

Dies bringt heutige Hausbesitzer und Bauherrn unter Zugzwang: Selbst, wenn Sie für sich entscheiden, mit einem absoluten Minimum an Technik (das heisst primär eine herkömmliche Hauselektrik und ein Internetzugang) leben zu können, so müssen Sie jedoch zumindest über elementare Grundbausteine oder wenigstens Vorbereitungen nachdenken.

Geschieht dies nicht, wird Ihr Haus, ungeachtet seiner weiteren Ausstattung, einen raschen Wertverfall erfahren. Einfach, weil die technischen Ansprüche in der Breite der Bevölkerung immer stärker ansteigen und somit ein Haus, das diese nicht wenigstens im Ansatz liefern kann, rasch veraltet und Nachrüstungen benötigt.

Nicht einfacher wird es, weil es hinsichtlich der technischen Ansprüche einen Unterschied gibt: Das, was offiziell gefordert wird und das, was viele Menschen als Mindestmass ansehen.

Offizielle Mindeststandards: Ohne diese wird nichts genehmigt

Skizze zur Elektrotechnik eines Hauses und darauf liegende Werkzeuge.
Könnte ein heutiger Bauherr, der es sich in den Kopf gesetzt hat, wie Anno 1910 zu leben, ein Haus mit einer Elektrik auf damaligem Niveau errichten lassen? Klares Nein. Dafür gilt in der Schweiz unter anderem eine regelmässig aktualisierte Niederspannungsverordnung.

Vereinfacht gesprochen muss jede neu errichtete oder erweiterte bauliche Elektroinstallation dem jeweiligen Stand der Normen entsprechen – seit 1910 haben sich Elektroinstallationen und deshalb die Vorgaben beträchtlich weiterentwickelt. Zudem bezieht sich dies nicht nur auf die konkrete Art und Weise der Technik an sich, sondern überdies teilweise die Anzahl.

Das bedeutet im Klartext: Es gibt für Sie als Bauherrn oder Renovierer technische Mindeststandards, die Sie nicht einmal dann unterschreiten dürften, wenn Sie es wirklich möchten. Einige der wichtigsten aus dem Bereich der Elektroinstallation, die Sie kennen sollten:

  • Es dürfen von den vielen möglichen Systemen nur solche verbaut werden, die schweizerischen Normen entsprechen. Unter anderem gilt das für die Massgabe, nur Dosen und Stecker des Schweizer Typs J zu nutzen.
  • Es existiert für alles zwischen Fehlerstrom-Schutzschaltern, Stromkreisen, Lichtschaltern und Steckdosen eine genaue Vorgabe hinsichtlich Installationsweise und teilweise sogar Anzahl – speziell bei Sicherungen und Ähnlichem.
  • Es gibt jedoch – im Unterschied zu beispielsweise Deutschland – keine vorgeschriebenen Mindestausstattungen in Sachen Anzahl der für die Benutzung des Hauses relevanten Punkte. Speziell bei den von elektrotechnischen Laien zu benutzenden Anschlüssen.

Letzteres ist für Sie hinsichtlich der wachsenden Ansprüche ein veritables Problem. Wir haben zwar beispielsweise Vorgaben, wie viele Steckdosen an nur einer Sicherung angeschlossen sein dürfen. Jedoch gibt es keine verpflichtenden Leitlinien, wie viele – und welche – Anschlüsse beispielsweise mindestens in einer Küche vorhanden sein müssen. Dies gilt ebenso für Steckdosen als auch Lichtschalter, Netzwerkstecker oder beispielsweise Anschlüsse für Deckenleuchten.

In der Praxis hilft Ihnen natürlich der Architekt oder der Elektroinstallateur bei der Beantwortung solcher Fragen. Mangels offizieller Massgaben müssen Sie sich jedoch auf diese Personen verlassen können.

Wenn Sie dies nicht tun möchten, dann sei Ihnen diesbezüglich die deutsche RAL-RG 678 ans Herz gelegt. Eine in drei Komfortstufen aufgeteilte Ausstattungsrichtline speziell für die Elektroinstallation. Sie gibt für alle wichtigen Details Mindestausstattungen je nach Art und Grösse des Raumes vor.

Gebäudeausstattung: Grundsatzfragen für Bauherrn

Eine Hand bedient eine Smart Home Steuerung an der Wand.

Eine Leitlinie wie die erwähnte RAL-RG 678 ist sicherlich besonders für Laien, die wirklich nicht wissen, wie viel (Elektro-) Technik ihr Haus haben sollte, eine äusserst wertvolle Hilfestellung. Allerdings haben solche starren Vorgaben einen Nachteil: Sie regen nicht gerade eben dazu an, sich selbst über die Gebäudeausstattung Gedanken zu machen.

Das jedoch ist nötig. Denn selbst ein massenhaft hergestelltes Fertighaus ist immer ein im Höchstmass individueller Gegenstand – eben Ihr ganz persönliches Heim. Angesichts dessen sollten Sie sich als Bauherr und Renovierer immer einige Grundsatzfragen stellen:

  • Wie wichtig ist mir die technische Seite des Wohnens überhaupt? Gibt es diesbezüglich vielleicht bei meiner bisherigen Wohnform etwas, was ich vermisse oder was ich bei anderen gesehen habe und gut finde?
  • Wie weit bin ich aufgrund meines beschränkten Budgets bereit, mich bei anderen Ausstattungsdetails zugunsten von mehr Technik einzuschränken?
  • Was von denjenigen technischen Details, die ich interessant finde, könnte mein Leben im Haus wirklich bereichern, vielleicht sogar durch äussere Umstände nötig sein (Stichwort Barrierefreiheit) und was wäre nur „nice to have“?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass sich meine bisherigen Gewohnheiten in Sachen Haustechnik in den kommenden Jahren ändern werden bzw. meine Ansprüche sich erhöhen?
  • Wie lange möchte ich in dem Haus leben? Soll es wirklich mein fester Wohnsitz bis ans Lebensende sein oder plane ich zumindest gedanklich mit einem mittelfristigen Verkauf oder vielleicht einer teilweisen Vermietung?

Die Beantwortung dieser Fragen muss ehrlich erfolgen. Denn nur dann können Sie – in beide Richtungen – Fehler vermeiden, die entweder jetzt oder in Zukunft unnötig viel Geld kosten.

Gedanken zu einer sinnvollen technischen Basisausstattung und vergleichbaren Vorbereitungen

Kabelpanele für Elektronik

Vielleicht gehören Sie zu denjenigen, die an die technische Ausstattung eines Hauses eher bescheidene Ansprüche stellen. Solange es in allen Räumen Licht gibt und genügend Steckdosen für Ihr Lebensmodell vorhanden sind, genügt ein solches Gebäude den aktuellen und wahrscheinlich auch zukünftigen Ansprüchen voll und ganz.

Allerdings dürfte es Ihnen selbst in einem solchen Fall daran gelegen sein, sich zumindest die Option beizubehalten, im Notfall das Haus schnell zu veräussern. In einem solchen Fall sollte sich die technische Ausstattung natürlich nicht zu sehr vom zeitgenössischen Standard unterscheiden oder sich zumindest ohne grössere Arbeiten auf diesen bringen lassen.

Doch was sollte ein solches Haus diesbezüglich beinhalten, um wenigstens für eine absehbare Zeit „zukunftsbereit“ zu sein? Die Antwort sind viele Punkte. Sie alle sollten heute als Mindestmass angesehen werden. Anders ausgedrückt: Weniger als die folgenden Punkte sollte es bei Ihrem neu zu errichtenden oder zu sanierenden Haus nicht geben.

  • Die grundsätzliche Elektroausstattung sollte sich in Art und Anzahl wenigstens am Mindestmass der oben genannten RAL-RG 678 orientieren. Insbesondere sollte es in jedem Raum eine Netzwerksteckdose geben und das Haus sollte beim Anschluss dieser mit Glasfaser verkabelt werden – selbst wenn das Gebäude nicht in einer Schweizer Region mit Glasfaseranschluss liegt.
    Durch die Netzwerksteckdosen ist es höchst simpel möglich, sowohl Router als auch Computer und überdies einige Bestandteile des Smart Homes mit passenden Datenverbindungen zu versorgen, ohne auf typische Verlegenheitslösungen, wie Repeater, setzen zu müssen.
  • Was die Ausführung von Schaltern und Steckdosen anbelangt, sollten Sie unbedingt Markenprodukte namhafter Hersteller wählen. Zwar sind diese preislich teurer, dafür jedoch länger haltbar und zudem ist eine langjährige Ersatzteilversorgung sichergestellt – wichtig nicht zuletzt beim Renovieren, wenn später lediglich Blenden und Bedienteile getauscht werden sollen.
  • Insbesondere der Sicherungskasten im Haus, die Leitungen, sowie alle Abzweigdosen sollten grosszügig überdimensioniert sein. Gleichermassen sollten Sie dringend bei der Leitungsverlegung auf grossformatige Leerrohre setzen. All dies garantiert Ihnen eine vergleichsweise einfache, aber dennoch sehr umfangreiche Erweiterbarkeit der Elektroinstallation.
  • Sie sollten wenigstens mit dem Elektrotechniker darüber sprechen, ob bei gleicher Gelegenheit durch unbenutzte oder lediglich verdrahtete Leerrohre eine spätere Umrüstung auf ein KNX-Kabel-basiertes System ermöglicht werden sollte.
  • Die Heizung sollte möglichst in Form einer Fussbodenheizung realisiert werden. Erstens, weil dies allgemein den Wert erhöht und Platz spart. Zweitens, weil daran praktisch alle gängigen Heizungstechniken zwischen Gastherme, Pellet-Heizung und Wärmepumpe angeschlossen werden können – alle relevanten Techniken nutzen Wasser als Wärmeüberträger, dies wird in Zukunft ebenfalls noch so sein.
  • Zwar ist die Solar-Pflicht erst einmal aufgeschoben, allerdings dürfte das Thema über kurz oder lang weiterverfolgt werden. Einerseits sollte Ihr Dach deshalb (bei Neubau des Dachstuhls) strukturell darauf vorbereitet werden, um die Zusatzlast tragen zu können. Andererseits sollte unter dem Dach bereits die nötige Anschlusstechnik vorhanden sein, um den Strom ins Haus einspeisen zu können.
  • Nach Möglichkeit sollte Ihr Hausanschluss unbedingt einen 400-Volt-Anschluss beinhalten. Entsprechende Abzweigleitungen sollten bis in die Garage oder zu einem Stellplatz verlaufen. Dadurch kann eine leistungsfähige Wallbox für ein Elektrofahrzeug spielend leicht nachgerüstet werden.
  • Die Rollläden sollten bei einer Neuinstallation direkt elektrisch gehalten werden. Selbst wenn es sich nur um die simpelste Ausführung mit Tastschaltern neben den Fenstern handelt – diese Schalter können aufgerüstet werden.

All diese Massnahmen dürften auf Ihrem Bildschirm nach einem umfassenden und teuren Unterfangen klingen. In der Praxis handeln jedoch viele Bauherrn und Renovierer sowieso bereits auf diese Weise. Wo das nicht der Fall ist, sind die zusätzlichen Kosten – bezogen auf den Gesamtpreis – absolut vernachlässigbar. Zudem gilt immer die Regel, wonach eine solche Vorbereitung eine spätere Erweiterung ungleich schneller, einfacher und günstiger macht.

Nicht zuletzt haben die vorbereitenden Massnahmen einen ganz immensen Vorteil: Selbst, wenn Sie sich aktuell mit dem diesbezüglichen Mindestmass zufriedengeben, haben Sie es an vielen Stellen in der Hand, ohne Profi selbst weitermachen zu können. Dadurch wird das Haus insgesamt flexibler und müssen die Räume keine starren Nutzungskonzepte beinhalten.

Das Thema Smart Home: Was ist sinnvoll und was nicht?

Mann bedient per Smartphone eine Lampe im Wohnzimmer.

Man kann heute nicht mehr das Thema Gebäudeausstattung ansprechen, ohne das Thema Smart Home zu berühren. Das gilt selbst für Leute, die keinerlei Interesse an solchen Steuerungen haben.

Für viele ist das Thema jedoch immer noch äusserst neu. Und die Zahl von Produkten ist längst so gigantisch, dass sich eigene Magazine nur ihnen widmen und täglich Neuvorstellungen veröffentlichen können.

Angesichts dessen steht die Frage für viele im Raum: Was ist von all diesen Techniken wirklich für eine breite Mehrheit wirklich sinnvoll, was sind nur Dinge für wirklich affine Persönlichkeiten – und was ist eine technische Spielerei, auf die es sich getrost verzichten lässt?

Bevor wir uns an die Beantwortung derartiger Fragen begeben, sei Ihnen zunächst ein grundsätzlicher Rat erteilt: Bei Interesse sollten Sie entweder auf das bereits erwähnte (auf Kabel basierende) KNX-System zurückgreifen oder aber, wenn es Funk-basierte Systeme sein sollen, sich unbedingt über die verschiedenen Standards und deren Interkompatibilität informieren.

Nach wie vor befindet sich Smart Home in einer Wachstumsphase und konkurrieren verschiedene Standards um die Kundengunst. Es ist abzusehen, dass einige die kommenden Jahre nicht überstehen werden. Achten Sie deshalb darauf, nur solche Produkte zu erwerben, die diesbezüglich ebenfalls zukunftssicher sind.

Darauf basierend an dieser Stelle erneut einige Basismassnahmen, die Sie nach Möglichkeit integrieren sollten, sofern Sie sich prinzipiell für das Thema interessieren.

  • Eine intelligente Heizungssteuerung, etwa über dafür eingerichtete Thermostate. Sie regeln die Wärme über verschiedene Parameter auf eine Weise, durch die ein minimal möglicher Verbrauch mit maximal möglichem Komfort kombiniert wird. Beispielsweise durch flexibles Herunterfahren bei leerem Gebäude.
  • Speziell im Bereich Kameras und Alarmanlagen ermöglichen smarte Systeme heute Lösungen, die noch vor wenigen Jahren zehntausende Franken und mehr kosteten. Wichtig sind diesbezüglich vor allem Kameras zur Aussenüberwachung sowie Einbruchsensoren, die unter anderem an Ihr Handy melden können.
  • Egal, ob Sie eine simple Lösung über smarte Steckdosen und entsprechende Funk-basierte Leuchtmittelsockel wünschen oder es eine umfassendere Lösung mit integrierten Systemen sein soll. Hierbei finden Sie zwischen Zeit-, Helligkeits- und Farbsteuerung verschiedene Möglichkeiten. Viele Systeme können überdies Anwesenheit simulieren und haben deshalb eine Sicherheits-Komponente.
  • Ein Medienspeicher im Sicherungskasten. Letztenendes laufen hierin alle Datenströme des Hauses zusammen. Dadurch können beispielsweise Filme, Musik oder Fotos an beliebig viele Geräte im Haus verteilt werden, ohne deren Speicher zu überlasten. Sozusagen eine Art Mini-Netzwerk in Ihrem Heim.

Hierbei handelt es sich um Dinge, die selbst dann in Ihrem Haus sinnvoll sind, wenn Sie kein sonderlich digitalaffiner Mensch sind. Soll es noch mehr sein, könnten Sie in einem weiteren Schritt bei der Anschaffung von Haushalts-Grossgeräten, wie beispielsweise der Waschmaschine, über ein smartes Gerät nachdenken.

In einem solchen Fall würde dann beispielsweise die Waschmaschine erst dann (und ohne Ihr Zutun) laufen, wenn der Strom besonders günstig ist. Speziell in Kombination mit einer Solaranlage bieten sich hierbei sehr interessante Möglichkeiten.

Allerdings sollten Sie dies alles neben der Interkompatibilität unter mehreren Gesichtspunkten prüfen:

  • Alles, was vernetzt ist, stellt letztlich ein potenzielles Einfallstor für Cyberkriminelle dar. Achten Sie deshalb vor allem auf inhärent sichere Systeme, sehr starke Passwörter und verzichten Sie auf Techniken bzw. Installationsorte, die es unerwünschten Dritten ermöglichen, Sie zuhause auszuspähen.
  • Kaufen Sie nur Produkte von wirklich namhaften Herstellern und lesen Sie sich sehr gut die Rezensionen der Benutzer durch. Im Smart-Home-Markt gibt es sehr viele Billigangebote aus zwielichtigen Quellen, bei denen es den Anbietern nur darum geht, auf der Trend-Welle mitzureiten und Geld zu machen.
  • Lassen Sie sich nicht von etwas locken, nur weil „Smart“ darauf steht. Es gibt viele smarte Anwendungen, die tatsächlich überflüssig sind, weil sie ein Problem lösen wollen, das zuvor bei kaum jemanden existierte – das Paradebeispiel dafür ist der vernetzte Kühlschrank, der selbsttätig Waren nachbestellt.

Dabei sei jedoch nochmals das Optionale der gesamten Smart-Home-Thematik unterstrichen. Wenn es in Ihrem Haus eine gute Internetverbindung gibt, dazu Netzwerksteckdosen und Leerrohre, dann ist Ihr Heim in jedem Fall für eine spätere Aufrüstung geeignet. Es gibt aktuell wirklich keinen Zwang, gutes Geld für diese Techniken auszugeben, wenn Sie persönlich nicht wirklich einen Sinn darin sehen.

Fazit

Was ein Haus in Sachen technischer Ausstattung mitbringen sollte, unterscheidet sich von Person zu Person und unterliegt in starkem Mass dem Zeitgeist. Wichtiger, als ein möglichst voll ausgestattetes Haus zu haben, ist es deshalb, bei Bau und Renovierung durch entsprechende Massnahmen und Vorbereitung eine spätere Erweiterung problemlos realisieren zu können.

Just das ist die wichtigste Mindestvorgabe: Ihr Haus sollte aktuell Ihren momentanen Ansprüchen genügen, aber genügend Reserven mitbringen, um mit steigenden Ansprüchen mitwachsen zu können. Egal, ob Sie bis an Ihr Lebensende darin wohnen oder es vielleicht irgendwann veräussern oder vermieten möchten, dann ist für jede Eventualität vorgesorgt.

Titelbild: © AndSus / stock.adobe.com
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