Garten
Männlicher Koch schiebt eine Pizza in den Steinofen.

Pizzaofen bauen – Kosten, Tipps und Ideen

Es gibt wohl kaum einen Menschen, dem die Pizza aus dem Steinofen nicht schmeckt. Denn die Pizza bekommt durch den Rauch vom verbrennenden Holz einen ganz besonderen Geschmack, den man mit dem Elektroofen unmöglich erreichen kann. Hier finden Sie alles zum Thema Pizzaofen bauen: Die Kosten und auf was Sie achten sollten.

21 Mai 2019

Echte Hobbyköche werden vom Pizzabacken im eigenen Garten begeistert sein! Und einen Pizzaofen kann man schliesslich nicht nur zum Pizzabacken verwenden, sondern auch für zahlreiche andere Speisen, vom herrlichen Steinofenbrot bis hin zu Aufläufen.

Natürlich muss der Pizzaofen auch wirklich richtig gut funktionieren und der Bau ist entsprechend auch mit einigen Kosten verbunden, vor allem wenn man das Projekt vom Fachmann machen lässt. Aber die Kosten, um einen Pizzaofen zu bauen sind dennoch übersichtlich und schliesslich ist ein toller Steinofen eine Investition fürs Leben.

Pizzaofen bauen – Wo liegen die Kostenfaktoren?

Wie bei jedem Projekt gibt es einige Faktoren, die die Kosten massgeblich beeinflussen. Deshalb kann man keine Pauschalaussage über die Investition machen. Aber natürlich können wir Ihnen helfen, eine ungefähre Vorstellung zu bekommen. Auch wenn es Menschen gibt, die sich selbst an das Pizzaofen-Bauen heranwagen – was natürlich die Kosten reduziert – so ist das Projekt nicht ganz einfach. Denn der Ofen muss – genau wie ein Kamin auch – einen guten Luftzug besitzen und eine optimale Wärmeverteilung gewährleisten.

Die wichtigsten Faktoren sind:

  • Der Standort
  • Die Materialien
  • Die Grösse

Im Folgenden erklären wir Ihnen die wichtigsten Aspekte dieser Faktoren, damit Sie Ihr Projekt perfekt planen und einen realistischen Kostenvoranschlag einholen können.

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Den richtigen Standort wählen

Sie lieben also den herrlichen Geschmack der Steinofenpizza und möchten jetzt gerne selbst einen urigen Pizzaofen im Garten haben? Wir gratulieren Ihnen zu Ihrem Entschluss und zeigen Ihnen zunächst, was Sie bei der Standortwahl berücksichtigen sollten.

Mit der korrekten Standortwahl steht und fällt nämlich der Erfolg des Pizzaofens. Wenn der Ofen erstmal steht, kann er nicht mehr versetzt werden, man sollte sich also 100% sicher sein. In diesem Sinne ist es eine gute Idee, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.

Zu bedenken sind folgende Tipps:

  • Nicht zu nah am Haus: Der Ofen produziert, genau wie ein Grill oder Kamin auch, Russ und Rauch. Den Grill kann man in den meisten Fällen bei ungünstigem Wind einfach woanders hinstellen, den Pizzaofen nicht. Wenn man den Ofen zu nah am Haus baut, kann auch die Fassade mit der Zeit verunreinigt werden, ganz abgesehen von der Rauchbelästigung.
  • Beziehen Sie also unbedingt die Windrichtung in Ihre Standortwahl ein: Die Öffnung des Pizzaofens sollte unbedingt auf der dem Wind abgewandten Seite liegen.
  • Egal wie gut die Dämmung sein mag, es entsteht so einiges an Strahlungswärme: Der Ofen sollte deshalb auch nicht in unmittelbarer Nähe zu empfindlichen Pflanzen gebaut werden.
  • Ein solider Pizzaofen nimmt viel Platz in Anspruch: Inklusive Kamin erreicht er schnell eine Höhe von bis zu drei Metern. Auch das muss bei der Planung berücksichtigt werden.
  • Zuletzt ist der Untergrund sehr wichtig, damit der Pizzaofen sicher und fest steht: Sollte man auf der Terrasse keinen Platz haben und den Ofen auf dem Rasen bauen wollen, dann muss unbedingt ein entsprechendes Fundament gebaut werden, welches das immense Gewicht des Steinofens aushält.

Die Materialien

Es gibt verschiedene Varianten, was die Bauform und das Material für einen Pizzaofen angeht. Das Hauptmerkmal ist jedoch, dass der Pizzaofen dicke Stein- oder Lehmwände hat, die eine hervorragende Isolation bieten, sodass der Ofen nur mit Feuer beheizt werden kann und keine zusätzliche Energiequelle benötigt.

Es gibt übrigens auch komplette Pizzaofen-Kits in verschiedenen Ausführungen. Im Falle des Pizzaofen-Kits werden alle Materialien direkt zu Ihnen nach Hause geliefert und dort bauen entweder Sie oder der Profi den Ofen zusammen.

Alternativ besorgt man sich alle Materialien selbst bzw. zieht einen Fachmann zu Rate, der die Materialbeschaffung übernimmt. Diese Variante ermöglicht es Ihnen, einen ganz individuellen, perfekt für Ihre Gegebenheiten und Bedürfnisse zugeschnittenen Pizzaofen zu entwerfen.

Wer einen lehmigen Boden im Garten hat, der kann mit etwas Glück den vorhandenen Lehm im Ofen mitverarbeiten. Allerdings muss der Lehm natürlich vor der Verarbeitung entsprechend vorbereitet werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, der überlässt diese Arbeit lieber einem versierten Experten.

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Die Vorarbeiten

Wie bereits angesprochen, sollten Sie unbedingt auf ein solides Fundament achten. Denn der Ofen ist schwer und kann auf einem ungeeigneten Fundament ganz oder teilweise absacken, wodurch es dann schnell zu Sprüngen und Rissen kommt.

Wenn der Pizzaofen also im Garten und nicht auf der Terrasse gebaut werden soll, dann müssen Sie vor dem eigentlichen Pizzaofen-Bauen die Kosten und den Arbeitsaufwand für ein geeignetes Fundament mitberechnen.

Hier einige Anmerkungen zum Fundament:

Als erstes wird für die Bodenplatte ein Unterbau angelegt. Entsprechend der gewünschten Ausmasse des Ofens wird dafür ein 30 cm tiefes Bett ausgehoben. Im Anschluss daran wird dieses dann mit ca. 25 cm Kies, Sand oder Schotter aufgefüllt. Um das Bett wird dann ein Schalungsrahmen eingesetzt, der den Beton, der nun eingegossen wird, in Form halten soll. Wichtig ist, dass man das Betonfundament wirklich komplett austrocknen lässt, bevor die nächsten Arbeitsschritte durchgeführt werden.

Auch hier raten wir dringend dazu – sollten Sie keine Erfahrung in diesem Bereich haben – auf einen Fachmann zurückzugreifen. Ein Pizzaofen ist nicht ganz billig und zudem fürs Leben gedacht, oder doch zumindest für eine sehr lange Zeit. Es lohnt sich also auf lange Sicht garantiert nicht, am falschen Platz zu sparen und eventuell ein mangelhaftes Ergebnis zu erhalten. Sobald der Ofen einmal steht kann ein schlechtes Fundament kaum mehr verbessert werden.

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Ein geübter Handwerker braucht für solche Arbeiten ein paar Stunden, wobei das natürlich auch immer von der Fläche und den Gegebenheiten vor Ort abhängt.

Die Planung

Generell hat man beim Pizzaofen einige gestalterische Freiheiten. Informieren Sie sich im Voraus über verschiedene Optionen und suchen Sie sich eine Version aus, die Ihnen vom Stil und der Ausstattung her zusagt. Auch hier kann ein Fachmann gute Dienste leisten, da er verschiedene Optionen vorschlagen kann und Ihnen Auskunft über die entsprechenden Eigenschaften geben kann. Er merkt auch schnell, welches Modell das richtige für Ihre Bedürfnisse ist.

Die meisten Pizzaöfen haben zwei Kammern, wobei die untere Kammer typischerweise zum Lagern von Utensilien und Brennholz genutzt wird. Oft sieht man auch einfach einen Unterbau unter dem eigentlichen Ofen. Im Prinzip braucht man das nur, um den Ofen auf eine angenehme Höhe für das Backen zu bringen.

Die Kammer, in der dann die Pizza gebacken wird, kann in unterschiedlichen Formen gemauert werden. So findet man ebenso runde wie rechteckige Optionen. Die Funktionalität ist die gleiche, es ist also eher eine Frage des persönlichen Geschmacks und Stils.

Da im Ofen sehr hohe Temperaturen herrschen, muss die Backkammer sehr sorgfältig und fachgerecht gebaut werden. Sowohl die Bodenplatte der Backkammer als auch das Material der Kammer selbst müssen extrem hitzebeständig sein.

Zudem muss natürlich auch eine sehr gute Isolierschicht vorhanden sein, damit die Hitze in der Backkammer gehalten werden kann. Dies gilt selbstverständlich auch für die Tür der Kammer, die gut abgedichtet sein sollte, um das Austreten der Wärme zu verhindern oder doch zumindest zu reduzieren.

Je höher die Qualität der verarbeiteten Materialien und je besser die geleistete Arbeit beim Bau des Pizzaofens ist, umso mehr und vor allem umso länger werden Sie Freude an dem tollen Steinofen haben.

Pizzaofen bauen – So setzen sich die Kosten zusammen

Die Kosten setzen sich aus Material- und Arbeitskosten so zusammen:

  • Vorarbeiten
    Die Kosten der Vorarbeiten hängen natürlich stark von den Gegebenheiten vor Ort, von der Grösse und von den speziellen Wünschen ab. Der Stundenlohn für einen Fachmann liegt bei ca. CHF 60.- bis CHF 80.-.
    Die Materialkosten für das Fundament sind sehr unterschiedlich. Erfahrungsgemäss können Sie etwa Kosten zwischen CHF 100.- und CHF 200.- einkalkulieren.
  • Materialien für den Pizzaofen
    Je nach Vorgehensweise unterscheiden sich die Preise beim Bau des eigenen Pizzaofens stark: Die Kosten für das „Pizzaofen-Kit“ liegen je nach Ausstattung und Grösse zwischen CHF 600.- und CHF 1‘500.-.
    Wenn Sie die Materialien selbst besorgen, bzw. der Handwerker das für Sie erledigt, wird es etwas billiger, aber Sie müssen dennoch mit Kosten von mehreren Hundert Franken rechnen.
    Sollten Sie sich für den Bau eines Lehmofens entscheiden können Sie die Kosten reduzieren. Die Gesamtmaterialkosten liegen bei dieser Option zwischen CHF 100.- und CHF 200.-.
  • Arbeitskosten
    Wie bei den Vorarbeiten müssen Sie auch hier mit einem Stundenlohn von ca. CHF 60.- bis CHF 80.- rechnen, zuzüglich Anfahrtskosten. Die Zahl der Arbeitsstunden hängt von der Grösse des Projekts ab.

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Fazit zum Thema Pizzaofen bauen

Holen Sie sich am besten mehrere Kostenvoranschläge bei verschiedenen Anbietern ein. Seien Sie in der Beschreibung Ihrer Wünsche und der Gegebenheiten vor Ort so präzise wie möglich.

Sparen Sie nicht am Fundament, denn damit steht und fällt der Ofen im wahrsten Sinne des Wortes. Wir raten auch unbedingt dazu, den Standpunkt sehr sorgfältig und am besten mit Hilfe eines Experten auszuwählen, denn wenn der Pizzaofen erstmal steht, dann verrückt ihn nichts mehr.

Wir wünschen schon jetzt viel Spass und Guten Appetit!

Artikelbild © nexusplexus / 123rf.com

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3 Comments
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Martin
3 Jahre zuvor

Guten Tag, benötige ich eine Baubewilligung, wenn ich mir einen Pizzaofen im eigenen Garten aufstellen möchte?

Admin
3 Jahre zuvor
Reply to  Martin

Hallo Martin,

Grundsätzlich sollte dies ohne Baubewilligung möglich sein. In vielen Kantonen sind Kleinstbauten im Garten bis ein paar Quadratmeter auch ohne Bewilligung möglich. Das sollte hier zum tragen kommen. Vollständige Sicherheit bekommen Sie aber nur durch Nachfrage bei der Gemeinde, leider muss ich Ihnen das so schreiben. Das werden sie sicher im Internet auch schon anderswo gelesen haben. Aber das ist leider nötig, weil z.B. Grenzabstände ne Rolle spielen können, schützenswerte Bauten, etc. Oftmals finden Sie auch schon Hinweise auf der Website Ihrer Gemeinde. Aber tzu 98% ist das absolut kein Problem und ohne Bewilligung machbar.

Ich hoffe Ihnen damnit etwas geholfen zu haben & Freundliche Grüsse,
Eleonora Ganzaroli

Martin
3 Jahre zuvor

Guten Tag Eleonora, herzlichen Dank für die prompte Antwort, dann erkundige ich mich mal bei meiner Gemeinde. 🙂