Dach
Zwei Handwerker verlegen Teerfolie zur Flachdachsanierung.

Alles rund um die Flachdachsanierung – Kosten und Tipps

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, worauf es bei der Sanierung ankommt und mit welchen Flachdachsanierungskosten Sie in etwa rechnen müssen. Zudem bekommen Sie natürlich Tipps, wie Sie den besten Handwerker für die Arbeit finden können und was es sonst noch zu beachten gibt.

13 September 2019

Flachdächer sind mittlerweile eine sehr beliebte Option für die Dächer von Einfamilien und Mehrfamilienhäusern. Sie passen sehr gut zu einer modernen Bauweise und sehen schick aus.

Allerdings sind Flachdächer etwas anfälliger als andere Dächer, da ihnen naturgegebenermassen der Neigungswinkel fehlt, der ein Ablaufen von Niederschlagswasser begünstigt. Entsprechend richten Niederschläge, Sonneneinstrahlung und Stauwasser mit der Zeit Schäden an der Dachoberfläche an. Aus diesem Grund wird früher oder später einen Flachdachsanierung fällig.

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In diesem Beitrag können Sie lesen, worauf es bei der Sanierung ankommt, wie Sie einen Experten finden können und mit welchen Flachdachsanierungskosten Sie ungefähr rechnen müssen.

Warum ist eine frühzeitige Flachdachsanierung so wichtig?

Ein Flachdach ist anfällig für Schäden, die durch Stauwasser entstehen können. Denn dieses kann durch die Struktur dringen oder im Winter gefrieren und so Frostschäden hervorrufen. Mit einer regelmässigen Flachdachsanierung können Sie kleinere Schwachstellen sofort ermitteln und reparieren. Dies ist wichtig, denn wenn Sie zu lange mit der Sanierung warten können die kleinen Schäden schwere Folgenschäden verursachen, die dann bei der Reparatur wesentlich kostenintensiver sind.

Denn zur Flachdachsanierung sollte man immer einen Profi heranziehen. Ein Flachdach ist ohnehin schon etwas anfälliger für gewisse Schäden durch Witterungseinflüsse. Eine unprofessionell ausgeführte Flachdachsanierung kommt in aller Regel im Endeffekt teuer zu stehen.

Flachdach abdichten oder sanieren?

Viele Hausbesitzer erwägen beim Auftreten undichter Stellen eine punktuelle Abdichtung statt einer kompletten Sanierung. In einigen wenigen Fällen mag dies möglich sein, generell empfehlen wir jedoch eine ordentliche und komplette Flachdachsanierung durchführen zu lassen. Denn typischerweise sind die ersten undichten Stellen einfach ein Zeichen dafür, dass eine Flachdachsanierung nötig geworden ist.

Ausnahme sind spezielle Schäden, die eventuell durch einen heruntergefallenen Ast oder einen anderen Gegenstand an einem relativ neuen Flachdach verursacht wurde. In diesem Fall müssen Sie natürlich nicht sofort das komplette Dach sanieren. Ansonsten ist ein Flickwerk auf dem Dach selten eine gute Idee, denn an den Nahtstellen kommt es schnell wieder zu Problemen. Also lieber gleich alles neu abdichten.

Wissenswertes über die Flachdachsanierung

Bevor wir uns die Kosten im Einzelnen ansehen ist es wichtig, den Aufbau und die Komponenten des Flachdachs zu kennen und zu verstehen. Zudem ist jedes Flachdach verschieden und die Kosten hängen natürlich auch davon ab, welches Flachdach Sie auf Ihrem Haus haben.

Zunächst einmal sind in allen Fällen folgende Komponenten des Flachdachs von Bedeutung:

  • Eindeckung
  • Dämmung
  • Dachzubehör

Es sollte unbedingt auf eine wirklich gute Dämmung Wert gelegt werden, denn diese hält Ihr Haus im Winter mollig warm und im Sommer angenehm kühl. Sie hilft zudem sehr Energiekosten zu sparen.

Für die Dämmung eines Flachdachs stehen verschiedene Optionen zur Wahl, die sich vor allem durch Materialkosten, Temperaturbeständigkeit und Langlebigkeit differenzieren. Allein schon deshalb ist es sinnvoll, einen Profi mit der Flachdachsanierung zu beauftragen. Dieser kennt sich mit allen Varianten aus und kann Sie fachmännisch beraten, welche Option die beste für Sie ist. Hier ein paar Beispiele:

  • Kaltdach/belüftetes Flachdach
    Dieses Zweischalendach hat eine Lüftungsebene oberhalb der Dämmschicht. Wichtig ist hier die professionelle Ausführung der Belüftung, denn diese führt die Wärme der Sonneneinstrahlung im Sommer gut ab und sorgt für ein angenehmes Klima im Haus.
  • Warmdach/nicht belüftetes Flachdach
    Heute wird ein Flachdach üblicherweise als nicht belüftetes Flachdach gebaut. Das Flachdach ist einschalig angelegt und hat keinen Luftzwischenraum zwischen Dämmschicht und Abdichtung. Das Eindringen von Feuchtigkeit wird durch eine Dampfsperre verhindert. Vorteil ist, dass bei entsprechender Statik das Warmdach besonders belastbar ist und somit mehr Nutzungsmöglichkeiten bietet, z.B. für Dachbegrünungen oder als begehbare Dachfläche.
  • Umkehrdach – Sonderform des nicht belüfteten Flachdachs
    Hier ist die Reihenfolge der Dachschichten umgekehrt (daher natürlich der Name). Dampfsperre und Abdichtung werden in einer Lage zusammengefasst, die im Gegensatz zum Warmdach unterhalb der Wärmedämmung liegt. Über dem Ganzen liegt ein Filtervlies und eine Auflast (z.B. Kies oder ein Plattenbelag). Letztere hat den Zweck die Abdichtung gegen mechanische Beschädigungen und UV-Strahlen zu schützen.

Der Fachmann berät Sie sicher gerne bezüglich der verschiedenen Möglichkeiten und stellt auch sicher, dass Dachaufbau und Dämmung den Richtlinien Ihres jeweiligen Kantons entsprechen. Sie haben so z.B. auch die Möglichkeit, Fördermittel zu bekommen.

Flachdach abdichten – die Optionen

Besonders wichtig ist natürlich das Abdichten des Flachdachs, denn durch die geringe Neigung ist ein Flachdach besonders anfällig für das Eindringen von Niederschlags- und Stauwasser. Welche Option der Abdichtung für Sie die richtige ist, hängt unter anderem auch von der geplanten Nutzung des Flachdachs ab. So macht es einen Unterschied, ob Sie das Dach begrünen möchten, eventuell als Dachterrasse nutzen möchten, etc.

Die Möglichkeiten zum Abdichten des Flachdachs sind:

Der Klassiker: Flachdach abdichten mit Bitumen

Bitumenplatten sind leicht und elastisch. Sie können sowohl heiss als auch kalt verklebt werden und sind insgesamt einfach zu verlegen. Auch bei geringen Temperaturen bleibt der Bitumen flexibel und besitzt eine hohe Resistenz gegen Alterungserscheinungen. Ausser Bitumenbahnen gibt es auch flüssigen Bitumen, der zum Abdichten des Flachdachs ebenfalls geeignet ist. Dies hat den Vorteil, dass so keine Nahtstellen entstehen, durch die Wasser eindringen könnte.

Preiswerte Variante: Flachdach abdichten mit Kunststoff

Kunststoffbahnen – auch Elastomerbahnen genannt – werden nur einlagig angebracht und sind deshalb preiswerter. Denn es fallen nicht nur geringere Materialkosten an, sondern der Arbeitsaufwand ist entsprechend geringer. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Belastung des Flachdachs, was das Gewicht angeht. Auch hier gibt es die Alternative der flüssigen Kunststoffe zum nahtlosen Aufbringen der Abdichtung.

Entwässerung des Flachdachs

Da Flachdächer keine oder nur eine äusserst geringe Neigung haben, kann das Wasser entsprechend weniger gut ablaufen. Deshalb ist die Entwässerung des Flachdachs ein sehr wichtiger Punkt bei Planung, Bau und natürlich auch bei der Sanierung.

Wenn Sie also Ihr Flachdach sanieren möchten, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, ein hochwertiges Entwässerungssystem mit einzuplanen. Hierfür stehen zwei Systeme zur Auswahl:

  • Die Freispiegelentwässerung
    Die Freispiegelentwässerung wird sehr oft bei Wohnhäusern mit Flachdächern verwendet. Hier wird das Regenwasser durch mehrere Fallleitungen in eine mit Gefälle verlegte Grundleitung geführt.
  • Die Druckströmungsentwässerung
    Bei dieser Variante wird ein Unterdruck in der Leitung erzeugt, der das Wasser mit einer schnellen Fliessgeschwindigkeit von der Dachfläche abzieht. Entsprechend müssen die Rohre hier kein Gefälle haben.

Typischerweise wird bei der Flachdachentwässerung ein innenliegendes System verwendet, welches also von aussen nicht sichtbar ist. Ab und zu gibt es noch einen zusätzlichen Notablauf, der eventuell aussenliegend ist.

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Flachdachsanierung – Kosten, mit denen Sie rechnen müssen

Nachdem Sie jetzt wissen, worauf es beim Flachdach ankommt, können Sie nun nach einem entsprechenden Handwerker für die Flachdachsanierung suchen. Damit Sie die Kostenvoranschläge gut miteinander vergleichen und bewerten können, möchten wir Ihnen an dieser Stelle ein paar Richtlinien an die Hand geben, was die Flachdachsanierung-Kosten angeht. Wie immer fallen vor allem zwei Rechnungsposten an: Materialkosten und Arbeitskosten.

Der Endpreis hängt natürlich von der Grösse des Flachdachs, dessen Zustand, dem gewählten Material und vielem mehr ab, deshalb ist eine pauschale Aussage nicht möglich. Die Arbeitskosten hängen nicht nur von der Grösse des Flachdachs, sondern auch von dessen Zustand ab. Eventuell kann eine Teilsanierung oder eine punktuelle Reparatur genug sein, in vielen Fällen aber ist eine Komplettsanierung unumgänglich.

Viele Betriebe rechnen die Arbeitskosten nach Quadratmeterpreis ab, andere benutzen die benötigte Arbeitszeit als Grundlage. Wenn es um Abrechnung nach Quadratmeter geht, so liegt hier der Durchschnitt bei ca. CHF 35.-. Eine Entwässerung der Rohre kostet ca. CHF 100.- pro Rohr und Dachgully.

Die Materialkosten sind logischerweise ein sehr wichtiger Aspekt der Kalkulation und variieren stark. Denn hier spielt nicht nur die Fläche des Dachs, sondern auch der Umfang der Arbeiten eine wichtige Rolle. Denn je nach Fall wird vielleicht nur die Wärmedämmschicht oder die Abdichtung erneuert.

Sollte Ihr Flachdach keine grossen Schäden aufweisen, kann das Dach eventuell mit einer sogenannten Sanierungsbahn repariert werden. Diese kostet ca. CHF 25.- pro Quadratmeter. Eine komplett neue Abdichtung kostet Sie ungefähr CHF 35.- pro Quadratmeter.

Teurer wird es, wenn die Wärmedämmung ausgewechselt werden muss, denn die Materialkosten liegen hier bei ca. CHF 110.- pro Quadratmeter. Allerdings sollten Sie hier nicht am falschen Platz sparen, denn eine uralte Wärmedämmung arbeitet nicht mehr energieeffizient und verursacht hohe Nebenkosten. Am Ende zahlt sich eine Erneuerung der Isolation also ganz bestimmt aus.

Vielleicht möchten Sie das Flachdach auch optisch etwas modernisieren und überlegen sich, ein neues Deckmaterial aufbringen zu lassen. Die Preise hierfür variieren je nach Material: klassische Tonziegel liegen bei ca. CHF 35.- pro Quadratmeter. Tonziegel in Doppeldeckung kosten ungefähr CHF 80.- pro Quadratmeter. Das Aufbringen von hochwertigem Faserzement kostet zwischen CHF 40.- und CHF 60.-.

Einige Betriebe bieten ihren Kunden ein Komplettpaket an. Hierbei wird die Wärmedämmung, eine Abdichtungsschicht und ein von Ihnen individuell ausgewähltes Deckmaterial verlegt. Pro Quadratmeter liegen die Kosten je nach Anbieter bei CHF 135.- bis CHF 280.- pro Quadratmeter.

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So finden Sie den richtigen Handwerker für die Flachdachsanierung

Kontaktieren Sie unbedingt mindestens zwei Anbieter, um die Kostenvoranschläge zu vergleichen. Bitten Sie um eine genaue Aufschlüsselung der Kosten. Wichtig ist, dass Sie dem Handwerker das Objekt so gut wie möglich beschreiben. Erklären Sie, welche Anforderungen Sie an das Flachdach stellen, welche Materialien Ihnen gefallen, wie alt das Flachdach ist, ob irgendwelche schwerwiegenden Probleme bestehen und alles, was Ihnen sonst noch an Besonderheiten einfällt.

Lesen Sie am besten auch die Bewertungen anderer Kunden auf Bewertungsportalen im Internet, damit Sie einen Eindruck von der Qualität der Leistungen bekommen.

Und abschliessend: Denken Sie daran, dass der Preis allein nicht das einzige Auswahlkriterium sein sollte. Denn es geht Ihnen vor allem um eine qualitativ hochwertige Flachdachsanierung, damit Sie viele Jahre vor Problemen und Ärger verschont bleiben.

Artikelbild © phanuwatnandee / 123rf.com

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[…] als schöne Dachterrasse. Mehr zum Thema Flachdach renovieren oder abdichten finden Sie in unserem speziellen Beitrag zum […]