Bad
Behindertengerechtes Bad

Das barrierefreie Bad: Mobil bleiben zu jeder Zeit

Ein barrierefreies Bad ist aus vielen Gründen eine gute Idee. Nicht nur Menschen mit einer Behinderung profitieren davon. Wer gerne auch im Alter in seinem Haus leben möchte, kann frühzeitig etwas dafür tun, dass dies ohne Beschwerden möglich ist. 

17 Januar 2019

Altersgerechte und behindertengerechte Badezimmer

Wer früher ein barrierefreies Bad bauen wollte, musste sich meistens damit zufriedengeben, dass das Bad zwar zweckmässig, aber alles andere als schön war. Das gehört zum Glück der Vergangenheit an. Dennoch gelten einige Besonderheiten, will man ein Bad bauen, das für Menschen mit Behinderungen oder Senioren ausgerichtet ist.

Bevor Sie mit dem Umbau beginnen, sollten Sie sich zunächst die Frage stellen, zu welchem Zweck Sie ein Bad umbauen möchten. Zwischen einem altersgerechten Bad und einem behindertengerechten Badezimmer bestehen deutliche Unterschiede. Am einfachsten ist es, das altersgerechte Bad umzusetzen. Hier sorgen Wandgriffe, ein Hocker oder eine begehbare Dusche bereits dafür, dass die tägliche Körperpflege einfacher wird. Umfassender dagegen sind Renovierungen, die körperbehinderte Menschen betreffen. Denn dazu benötigen die Anwender nicht nur Platz zum Rangieren im Rollstuhl, sondern auch entsprechendes Zubehör rund um ihre individuellen Bedürfnisse.

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Die Grösse eines alters- und behindertengerechten Badezimmers

Ein barrierefreies Bad benötigt insgesamt eine grössere Fläche als ein vergleichbares Badezimmer. Denn Menschen mit körperlichen Einschränkungen – zum Beispiel in Rollstühlen oder an Rollatoren – benötigen Platz, um sich mit dem jeweiligen Gerät im Raum bewegen zu können. Nicht nur in der Mitte des Raumes, sondern ebenfalls zwischen den verschiedenen Sanitärobjekten wie WC und Waschbecken. Auch eine Dusche sollte insgesamt deutlich grössere Masse haben.
Typische Richtwerte, die Sie im Auge behalten sollten:

  • Türbreite: 90 Zentimeter
  • Begehbare Dusche: Mindestens 1,20 Meter x 1,20 Meter
  • Maximalhöhe eines unterfahrbaren Waschtisches: 80 Zentimeter
  • Spiegel: ab 1,00 Meter beginnend
  • Freiflächen für Dusche, Badewanne, Waschbecken oder WC: 1,20 Meter x 1,20 Meter
  • Toilette: zwischen 46 und 48 Zentimeter

Begehbare Dusche oder Badewanne im behindertengerechten Bad

Damit sich sowohl Menschen mit Behinderungen als auch Senioren selbst im Bad versorgen können, braucht es eine gut zugängliche Duschkabine, die bodengleich gebaut ist, die sogenannte begehbare Dusche. Das lässt sich heute unter gewissen Bedingungen auch im Altbau bewältigen und wird auch bei Menschen ohne Einschränkungen immer beliebter. Wer genügend Platz in der Duschkabine hat, kann sogar einen einklappbaren Sitz an der Wand montieren.

Aber auch auf die Badewanne wollen viele Senioren oder Menschen mit Behinderungen im Alltag nicht verzichten. Heute gibt es zahlreiche Modelle auf dem Markt, die sich über eine Tür betreten lassen. In kombinierten Duschbadewannen mit Einstieg können Sie sich sogar aussuchen, ob Sie duschen oder baden möchten. Beides ist möglich.

Waschbecken für jede Lebenssituation

Für viele Menschen mit körperlichen Einschränkungen stellt das Waschbecken im Badezimmer ein grosses Problem dar. Denn in der Regel hängt es zu hoch, als dass man sich im Sitzen waschen könnte. Heute sind im Handel viele Waschbecken erhältlich, die individuell höhenverstellbar sind. Gerade in Haushalten, wo Bewohner mit unterschiedlichen Anforderungen leben, macht ein solches Waschbecken Sinn. In jedem Fall gilt eine Maximalhöhe von 80 Zentimetern, damit man auch mit einem Rollstuhl unter ein Waschbecken fahren kann.

Aber auch das Zubehör rund um das Waschbecken sollten im alters- und behindertengerechten Bad angepasst werden. Dazu passen möglichst einfach zu bedienende Armaturen, zum Beispiel Einhebelmischer, die über einen zusätzlichen Verbrühschutz verfügen.

Aber halten Sie natürlich auch die Kleinigkeiten im Auge, die einer gesunden Person nicht unmittelbar auffallen. Kann ein Bewohner im Sitzen noch in den Spiegel schauen? Und erreicht man auch von einem Stuhl aus Seifenspender, Handtuchhalter und Ablageflächen für Kosmetik? Diese Fragen scheinen Kleinigkeiten zu sein, sind aber von entscheidender Bedeutung, um selbständig zu bleiben.

Die Toilette im behindertengerechten Bad

Kaum ein anderer Bereich im Bad ist persönlicher als das WC. Das gilt auch für Menschen im Rollstuhl, die sich die eigene Privatsphäre erhalten möchten. Eine Toilette sollte zwischen Toilettenrand und Wand einen Mindestabstand von 70 cm haben. Damit lässt sich sicherstellen, dass ein Rollstuhlfahrer problemlos den Übergang zwischen mobiler Sitzfläche und Toilettensitz schafft. Zwischen 46 und 48 Zentimeter ist die üblich anerkannte Höhe für einen behindertengerechten Toilettensitz.

Griffe zum Abstützen sind ein weiteres wichtiges Element rund um die Toilette. In der Regel sollten sie sich 28 Zentimeter über dem Sitz befinden, 15 Zentimeter über der vorderen Sitzkante hinauskragen und 65 bis 70 Zentimeter Platz zwischen ihnen befinden. Achten Sie auch darauf, dass sich der Halter für Toilettenpapier in Griffnähe befindet.

Zum Glück sind heute zahlreiche Toiletten auf dem Markt, die sich elektrisch oder über Funk gesteuert in ihrer Höhe oder Neigung verstellen lassen – entweder als Aufputz- oder Unterputzvariante. So lässt sich problemlos eine Toilette integrieren, die sowohl für Menschen mit oder ohne Einschränkungen geeignet ist. Toiletten, die zusätzlich über eine automatische Bidetfunktion verfügen, unterstützen bei eingeschränkter Mobilität im Intimbereich.

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Fazit

Egal, ob begehbare Dusche, höhenverstellbare Waschbecken und Toiletten oder Abstützhilfen an der Wand: Je nachdem, ob man sein Bad für Senioren oder Menschen mit Behinderungen umbauen möchte, bestehen ganz unterschiedliche Möglichkeiten – von klein bis gross. Definieren Sie zunächst das Ziel Ihres Umbaus und suchen Sie sich im zweiten Schritt fachliches Know-how beim Fachbetrieb.

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