Ein WC gehört heute zum Standard in unseren Bändern - und es wird immer mehr zum Designobjekt. Wir haben die wichtigsten Unterschiede.
Eine Toilette, die an die örtliche Kanalisation angeschlossen ist, lässt sich aus unserem modernen Leben nicht mehr wegdenken und ist Standard in heutigen Bädern. Doch was für uns völlig normal ist, gehört immer noch in vielen anderen Ländern nicht zum Standard. Hock-WCs oder die sogenannten Plumpsklos finden sich sogar noch in einigen europäischen Länder wieder, zum Beispiel in Frankreich, Schweden oder Südeuropa.
In Deutschland gehört in aller Regel eine Porzellanschüssel mit Wasserspülung, Deckel und Anschluss an die Kanalisation zum Standard in jedem Bad. Bei den Spülsystemen selbst unterscheiden sich allerdings zwei Varianten voneinander: die Tief- und Flachspüler. Was aber sind die Unterschiede? Beim Flachspüler fallen die Extremitäten beim Toilettengang auf eine Art Stufe, bevor sie durch die Wasserspülung in die Kanalisation abgeleitet werden. Beim Tiefspüler dagegen fallen sie direkt in ein Wasserloch, von wo aus sie mit dem Abwasser verschwinden.
Die Systeme, die sich zunächst einmal ähnlich anhören, nehmen Nutzer tatsächlich sehr unterschiedlich wahr. Vorteil beim Tiefspüler: Die Ausscheidungen können kaum Gerüche erzeugen, da sie sofort vom Wasser umschlossen werden. Deswegen kommen sowohl auf öffentlichen Toilettenanlagen wie in privaten Bädern immer mehr Tiefspüler zum Einsatz. Kleiner Nachteil: Durch das Aufspritzen des Wassers empfinden Nutzer den Tiefspüler nicht unbedingt als besonders hygienisch, auch wenn neue WC-Konstruktionen die Beseitigung des Problems versprechen.
Begutachten wir den Flachspüler. Menschen, die gesundheitliche Probleme durch unterschiedliche Magen-Darm-Erkrankungen haben, sind gezwungen, ihre Ausscheidungen zu begutachten, um Krankheits-Schübe zu erkennen. Manche Arztpraxen bitten Patienten bei jährlichen Check-ups auch um Stuhlproben, die sich mithilfe eines Flachspülers deutlich besser entnehmen lassen. Allerdings bleibt die Geruchsentwicklung und die schlechtere Reinigungsmöglichkeit ein starkes Argument gegen den Einbau der Flachspüler.
Tipp: Wer nicht gerne putzt, investiert übrigens in eine beschichtete Toilettenschüssel. Die kostet zwar etwas mehr in der Anschaffung, aber sorgt dafür, dass Schmutz auf dem Nano-Oberflächenmaterial abperlt. Achten Sie möglichst auch auf Modelle ohne Spülrand. Sie erhöhen ebenfalls den Hygienefaktor im Bad.
Ein besonderer Luxus im Bad ist das sogenannte Dusch-WC, das eine Kombination aus Toilette und Bidet ist. Das Dusch-WC verbindet dabei Notwendigkeit des Toilettengangs mit maximalem Komfort rund um die Intimzonen von Anal- und Vaginalbereich. Nach dem Toilettengang erfolgt die Reinigung des Intimbereichs durch einen in der Regel herausfahrenden Sprüharm. Neben der Position des Sprüharms lassen sich bei vielen Produkten auch Wassertemperatur und Wasserdruck einstellen, sodass die Reinigung auf den individuellen Nutzer abgestimmt ist.
Sie haben Interesse, mehr über die Vorteile eines Dusch-WCs zu erfahren? Dann schauen Sie gerne in unseren Ratgeberartikel „Dusch-WC: Vor- und Nachteile“.
Sie haben sich für ein passendes System entschieden? Dann geht es an die Planung der Toilette. In aller Regel haben Sie die Möglichkeit, zwischen einem Wand-WC oder einer Standtoilette zu entscheiden.
Beim Stand-WC handelt es sich um eine Toilette, die auf dem Boden steht, während das Wand-WC an einer Wand befestigt ist. Dort, wo es planerisch möglich ist, werden die Stand-WCs immer mehr von den Wandbefestigungen abgelöst. Allerdings sind damit einige Bedingungen verbunden. Denn die Entscheidung für das eine oder andere Modell hat auch mit der Art der Abflüsse zu tun. Beim Stand-WC befindet sich ein senkrechter Ablauf unter der Toilette im Boden. Möchte man nun auf ein Wand-WC umsteigen, ist das Verlegen dieser Leitung erforderlich. Denn das Wand-WC funktioniert nur mit einem waagerechten Wandablauf, der sich hinter dem Spülkasten in der Wand befindet.
Auch wenn Wand-WCs als echte Designobjekte in runden oder eckigen Formen immer beliebter werden, spricht das eine oder andere Argument zuweilen für den Verbleib des Stand-WCs. Auf Design braucht man zum Glück heute trotzdem nicht mehr verzichten, denn auch hier gibt es viele moderne Ideen. Beim Hersteller Duravit findet sich beispielsweise das Modell Starck 1 des bekannten Designers Philippe Starck, das durch seine ungewöhnliche Optik überzeugt. Eine Keramik-Toilette ganz in edlem Schwarz findet sich bei VidaXL.
Auch bei den Spülkästen haben Sie mittlerweile die Qual der Wahl. Während Stand-WCs in den meisten Fällen noch mit einem aufgesetzten System geliefert werden, befindet sich der Spülkasten beim Wand-WC meistens in der dahinterliegenden Wand. Dazu wird eine Unterputzkonstruktion angefertigt, in der das System und vorhandene Leitungen verschwinden. Einmal entsprechend montiert, lässt sich der Aufbau verkleiden und fliesen oder er wird Teil der gesamten rückwärtigen Wand. Nachteil: Im Fall eines Defekts müssen Sie Fliesen entfernen, um an die Unterputz-Konstruktion zu gelangen.
In modernen Bädern gehört ein WC-Sitz mit zum Standard einer Toilette. Und das aus gutem Grund: Denn das WC hat im ungenutzten Zustand eine schlichtweg schönere Optik. Die Wahl eines Toilettendeckels hängt dabei massgeblich vom eigenen Budget ab. Da WCs immer individuellere Design erhalten, passen viele der früheren Standard-Deckel nicht mehr zur Schüssel und Hersteller bieten zu jeder Toilette individuelle Deckel an. Beim Kauf eines WCs macht es deswegen Sinn, Schüssel und Deckel als Einheit zu erwerben.
Doch auch beim WC-Sitz gibt es einige wichtige Unterschiede. Neben den klassischen Sitzen werden Modelle mit Absenkautomatik immer beliebter. Sie sorgen dafür, dass sich der Deckel ohne Geräusche automatisch schliesst. Das ist zum Beispiel in Haushalten mit Kindern von Vorteil, deren noch nicht entwickelte Motorik dafür sorgt, dass Toilettendeckel aus der Hand fallen und laut zuknallen. Aber auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bietet die Absenkautomatik eine Erleichterung.
Zum Kauf einer Toilette gehört mehr Planung als man scheinbar denken mag. Neben der eigentlichen Optik spielen vor allem die Funktionen der Toilette und die dazugehörige Installation eine wichtige Rolle. Informieren Sie sich im Fachhandel und Internet über Modelle, die Ihnen zusagen und zum Badezimmer-Design passen. Für individuelle Fragen und Planung steht der Fachbetrieb zur Verfügung.
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