Barrierefreiheit? Was wird übersehen?

[Annenym]

Neulich hatte ich ein spannendes Gespräch mit einer Bekannten, über Barrierefreiheit. Da sprach sie eine Sache an, an die ich wirklich noch nie gedacht hatte. Und zwar: Wenn man ein wirklich barrierefreies Haus bauen will, dann sollten auch die Fenster oder zumindest einige davon so tief gebaut sein, dass man auch sitzend ins Freie sehen kann. Klar, wenn man im Rollstuhl sitzt sieht man ansonsten nur den Himmel aus dem Fenster. Ganz ehrlich: Darauf wäre ich nie gekommen! 

Ich muss sagen, das hat mich doch etwas ins Grübeln gebracht. Es gibt sicherlich noch einige Punkte mehr, die beim (vermeintlich) barrierefreien Hausbau übersehen werden, oder? 

Inwiefern habt ihr euch schon damit beschäftigt? Was gehört alles dazu? 

[Björn61]

Hallo Annenym,

 

bei mir war es die ebenerdige Dusche, die mich das erste mal so richtig geflasht hat. Hab die bei den Eltern meiner Freundin gesehen, eine Dusche ohne Becken oder Kante, bei der das Wasser trotzdem einfach abläuft, hab meine Freundin gefragt wozu das gut ist oder ob das nur schick aussieht und die meinte das haben ihre Eltern für später eingebaut, wenn sie mal die Füße nicht mehr so heben können oder wenn sie im Rollstuhl sitzen. Und da sind mir erst die ganzen kleinen Kanten und Stufen um mich herum aufgefallen und wie wichtig es ist barrierefrei zu bauen, nicht nur für Rollstuhlfahrer sondern auch fürs Alter, den oft plant man beim Hausbau ja auch eine Ewigkeit dort im Haus zu verbringen und da will man nicht von jeder kleinen Treppe genervt werden, die früher mal kein Problem war.

Habe im Internet auf jeden Fall eine gute Seite gefunden: https://www.hausbauberater.de/barrierefrei-bauen und werde sie auch jedem Hausbauer weiterempfehlen sich über Barrierefreiheit Gedanken zu machen, auch wenn keiner im Rollstuhl sitzt und Gott bewahre auch nicht sitzen wird, aber man weiß ja nie..

 

Beste Grüße

[Billy]

Ich musste letztes Jahr den ganzen Garten meiner Eltern umbauen und sozusagen barrierefrei machen. Sie haben beide Elektromobile und wollen sich damit natürlich auch im Garten frei bewegen und von der Straße direkt ins Haus in den Flur fahren, so dass ich alle Treppen entfernen musste. Im Haus mussten wir zwar noch nichts machen, aber ich glaube das kommt auch bald. Natürlich wäre es nicht schlecht, wenn man schon beim Hausbau an alles denken könnte, so dass man sich später die Arbeit erspart, aber ich glaube kaum, dass jemand in jungen Jahren an mögliche Barrieren im Alter im Haus denkt. Es ist meiner Meinung nach total okay, den Haushalt später anzupassen. Beste Grüße

[Todd]

Hi,

ich denke, dass man bei solchen Angelegenheiten bei einem Hausbauberater am besten aufgehoben ist, es ist aber auf jeden Fall ärgerlich, wenn man beim Hausbau an so etwas nicht denkt und später viel Umbauen muss. Meine Großeltern mussten an ihrem Haus zusätzlich viel machen, um Barrieren zu entfernen, da mein Opa nun im Rollstuhl sitzt.

Das alles hat aber nicht viel geholfen, denn meine Oma konnte sich trotzdem nicht alleine um ihn kümmern und sie musste eine Pflegekraft aus Polen engagieren, die nun mit ihnen im Haus wohnt. Sie haben sich aber über diese Agentur https://www.pflegezuhause.info/polnische-pflegekraefte/ eine sehr kompetente und professionelle Person vermitteln lassen, so dass das Zusammenleben prima funktioniert und meiner Oma wurde damit eine große Last genommen.

LG

[Daniel]

Das ist wirklich schlau, aber die meisten von uns denken nicht an so etwas und wenn es dann dazu kommt, dass jemand im Rollstuhl landet, muss man viel umbauen und renovieren. Meine Großeltern hatten wirklich sehr viel Arbeit an und in ihrem Haus, um es so umzubauen, dass sich meine Oma im Rollstuhl frei bewegen kann. Sie mussten außerdem auch viel im Bad machen, zum Beispiel eine Badewanne mit Tür einbauen und noch mehr. Die Badewanne habe ich ihnen bei Prima Aktiv gekauft und geschenkt. Ich wollte auch gerne etwas dazu beitragen, dass sie in ihren Haus bleiben können und sich dort weiterhin wohl fühlen.

LG