"Effektive Kondenswasser-Lösungen bei der Komfortlüftung"

[Swiss.Stephan]

Grüss euch allerseits!

Ich plane den Einbau einer Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Wie ich verstehe, entsteht während des Betriebs der WRG-Anlage Kondensat, das üblicherweise an die Kanalisation angeschlossen wird. Da ich im Keller keine Abwasserplanung habe (mehrkosten CHF 7'000, da eine Pumpe benötigt würde), überlege ich alternative Wege, um dieses Problem zu lösen. Eine mögliche Lösung wäre das Auffangen des Kondensats in einem Becken. Ich konnte bereits im Internet recherchieren, dass nicht allzu viel Kondenswasser produziert wird. Hat jemand auf diesem Forum ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie viel Kondenswasser wird voraussichtlich bei einer WRG-Anlage pro Tag für eine 150m² Nettowohnfläche bei einem Passivhaus benötigt?

Vielen Dank für Ihre Kommentare.

Stephan

[Nessio]

Hey Stephan!

Ich freue mich sehr, dass auch du eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung hast. Ich habe mich für die Variante mit einer Kondensatpumpe entschieden, um das Kondenswasser abzuleiten. Dabei wird das Kondenswasser, welches durch die Wärmerückgewinnung entsteht, direkt aus der Lüftungsanlage abgeleitet und nicht in einem Auffangbecken gesammelt. Ich glaube, die Investition in eine Kondensatpumpe ist beim Bau eines Passivhauses eine bessere Option, als ein Auffangbecken zu wählen. Es gibt mehrere Gründe, die dafür sprechen:

Grund 1: Höherer Wirkungsgrad

Eine Kondensatpumpe hat einen höheren Wirkungsgrad als ein Auffangbecken. Durch den Einsatz einer Pumpe kann das Kondenswasser direkt abgeführt werden, ohne dass sich über einen längeren Zeitraum Pfützen im Auffangbecken bilden. Dadurch wird vermieden, dass das Kondenswasser im Becken verdunstet und die relative Feuchtigkeit in der Raumluft steigt. Ein hoher Feuchtigkeitsgehalt in der Luft kann ein Nährboden für Schimmel und Bakterien sein, was wiederum zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Eine Kondensatpumpe reduziert also das Risiko von unerwünschten Feuchtigkeitswerten in der Raumluft.

Grund 2: Platzersparnis

Eine weitere Stärke der Kondensatpumpe ist, dass sie Platz spart. Ein Auffangbecken muss in der Regel unterhalb der Lüftungsanlage platziert werden, um das Kondenswasser aufzufangen. Dies kann zu Platzproblemen führen und es kann schwierig sein, das Auffangbecken regelmässig zu warten. Eine Kondensatpumpe ist hingegen sehr kompakt und kann leicht in der Lüftungsanlage selbst untergebracht werden. Dadurch kann wertvoller Platz im Haus gespart werden.

Grund 3: Sauberkeit und Hygiene

Zuletzt ist eine Kondensatpumpe auch aus hygienischen Gründen die bessere Wahl. In einem Auffangbecken kann sich das Kondenswasser mit Staub, Pollen und anderen Verunreinigungen vermischen. Dadurch kann das Becken eine Brutstätte für Bakterien und Schimmel werden. Eine Kondensatpumpe vermeidet diese Gefahr, da das Kondenswasser direkt aus der Lüftungsanlage abgeführt wird. Das Ergebnis ist eine sauberere und hygienischere Luft in Ihrem Zuhause.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen, sich für eine Kondensatpumpe zu entscheiden. Wenn Sie weitere Fragen haben oder mehr über mein System erfahren möchten, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Viele Grüsse,

Nessio

[nicola_padinatos]

Hallo Stephan!

Meine WRG-Anlage sammelt das Kondenswasser auch in einem Auffangbecken. Ich habe es jedoch auch mit einer kleinen Kondensatpumpe aus dem Becken abgeleitet und es war super einfach einzurichten. Mein Keller hat auch keine Abwasserplanung, aber ich habe einen guten Weg gefunden, um die Investitionskosten zu reduzieren: Indem ich einen Mini-Schmutzwassertank von 50 Litern in der Nähe installiere und das Wasser direkt dort abführe. Es ist viel kostengünstiger als die grössere Abwasserpumpe.

Lassen Sie mich wissen, wenn Sie weitere Fragen haben.

Nicola

[FWinkler]

Hallo Stephan,

obwohl dein Kondenswasserproblem hiermit effektiv gelöst wurde, möchte ich einige Bedenken ansprechen. Es ist wichtig zu beachten, dass das Wesen der Wärmerückgewinnung durch einen Kreuzstromtauscher darin besteht, dass die feuchte verbrauchte Luft mit trockenem Frischluftstrom in Kontakt kommt. Daraus folgt, dass das Kondensat potenziell Luftverunreinigungen und Mikroorganismen enthält und auf Dauer eventuell den Kreuzstromtauscher verstopfen könnte.

Aus Gründen der Hygiene kann es ratsam sein, eine Kondensatpumpe zu verwenden, die das Kondensat direkt in die Kanalisation pumpt.

Gruss,

FWinkler