Sanierung
Handwerkerin und Handwerker bauen ein Stahlgerüst auf.

Gerüstbau – Preise und Wissenswertes zum Thema

Bei vielen Bau- und Renovierungsvorhaben ist der Gerüstbau absolut notwendig, um das reibungslose und vor allem sichere Arbeiten zu ermöglichen. Deshalb interessieren sich viele Bauherren und Hausbesitzer für die Gerüstbau-Preise und möchten gerne so viel wie möglich über das Thema Gerüstbau in Erfahrung bringen. Wir haben deshalb alle wichtigen Informationen für Sie zusammengestellt.

13 Oktober 2019

Wo kommt ein Gerüst zum Einsatz

So manch ein Hausbesitzer mag sich jetzt fragen, wozu er denn ein Gerüst benötigen könnte. Denn viele Menschen denken beim Wort Gerüst an kommerzielle Bürogebäude, mehrstöckige Mehrfamilienhäuser und dergleichen. Ein Gerüst kommt jedoch wesentlich öfter und auch bei durchaus kleineren Arbeiten und Reparaturen zum Einsatz. Im Folgenden geben wir Ihnen ein paar Beispiele, zunächst im Aussenbereich des Hauses:

  • Arbeiten an der Fassade
    z.B. Verputzen, Streichen, Ausbessern von Schäden, Wärmedämmung, etc.
  • Arbeiten an Fenstern
    z.B. Auswechseln einer zerbrochenen Scheibe, Streichen von Holzfensterrahmen im zweiten Stock, etc.
  • Arbeiten am Dach
    z.B. Reparatur von Regenrinnen, Ausbessern zerbrochener Dachziegel, Arbeiten an der Wärmedämmung, etc.
  • Anbau-Arbeiten
    z.B. Balkon-Neubau, Wintergarten, etc.

Ein Gerüst kommt jedoch nicht nur bei Aussenarbeiten zum Einsatz, sondern oft auch im Innenbereich. Dies ist vor allem der Fall, wenn die Räume und somit dann meistens auch die Fenster besonders hoch sind. Will man diese Räume streichen, tapezieren oder verputzen, so benötigt man aller Wahrscheinlichkeit nach ein Gerüst. Dies gilt natürlich besonders auch für Arbeiten an der Decke. Kurz: man braucht ein Gerüst öfter als man denkt.

Ab wann genau brauchen Sie ein Gerüst?

Abgesehen davon, dass wir zum bequemen Arbeiten sowieso in vielen Fällen von vorneherein zu einem Gerüst raten, gibt es auch gesetzliche Vorschriften, die einen Gerüstbau verlangen.

So kann man einfachere Malerarbeiten zwar oft mit einer Leiter bewältigen, allerdings ist vorgeschrieben, ab einer Absturzhöhe von 3 Metern ein Gerüst aufzubauen. Dies ist aus Sicherheitsgründen absolut unumstösslich. Denn erstens möchte niemand, dass jemand ernstlich verletzt wird und zweitens kann es hier auch zu Problemen mit der Versicherung kommen. Also lieber wirklich nichts riskieren und die Gerüstbau-Kosten auf sich nehmen.

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Andere Vorschriften sind zum Beispiel:

  • Das Gerüst muss die höchste Absturzkante um mind. 80 cm überragen.
  • Das Gerüst muss so gewählt werden, dass es für die geplanten Arbeiten geeignet ist. Dies bedeutet, dass das Gerüst den Arbeiten gemäss belastbar sein muss und genügend Platz für Arbeiter und nötige Werkzeuge und/oder Materialien bieten muss. Wenn beispielsweise zwei Arbeiter nötig sind, um eine bestimmte Arbeit durchführen zu können, muss das Gerüst diesen bequem Platz bieten. Sollte sich neben den beiden Personen auch noch schweres Gerät und Materialien wie Ziegelsteine, Eisenteile, Eimer mit Putz, etc. zeitweise auf dem Gerüst befinden, so muss dieses die Gesamtlast aushalten können.
  • Je nach Gerüstart und -bauweise gibt es zulässige Gerüsthöhen. Diese müssen selbstverständlich aus Sicherheitsgründen eingehalten werden.
  • Das Gerüst muss mit einem passenden, stabilen und geeigneten Fundament gesichert sein.

Bedenken Sie auch, dass ein unsachgemässer Aufbau die Fassade beschädigen kann, was Zusatzkosten verursacht. Suchen Sie also lieber die optimale Lösung, statt im Nachhinein auf Überraschungen zu stossen. Zudem sei nochmals deutlich darauf hingewiesen, dass von einem professionellem, korrekt ausgewähltem und fachkundig aufgebautem Gerüst die Sicherheit und im Extremfall sogar das Leben der Arbeiter abhängt. Dies ist also ganz sicher eine Sache, bei der auf gar keinen Fall gespart werden darf.

Achtung: Wenn Sie das Gerüst selbst bestellen und aufbauen sind Sie in der Pflicht zu überprüfen, dass das Gerüst sicher ist und sind entsprechend haftbar.

Wer baut also das Gerüst am besten auf?

Sie haben es sicher schon erraten – grundsätzlich ist es am besten, den Gerüstbau den Experten zu überlassen. Denn immerhin läuft der «Polybauer EFZ – Fachrichtung Gerüstbau», wie die korrekte Berufsbezeichnung lautet, mit dreijähriger Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab. Natürlich wird der Profi üblicherweise einfach kurz «Gerüstbauer» genannt. Wenn also jemand drei volle Jahre damit zubringt, alles darüber zu erlernen, wie ein Gerüst korrekt ausgewählt und aufgebaut wird, dann muss das einen Grund haben und der Gerüstbau komplexer sein, als auf den ersten Blick vielleicht angenommen.

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Bedenken Sie nur, was die Berechnungen angeht, um zu ermitteln, welches Gerüst für welche Arbeiten das richtige ist, was Traglasten angeht, Verankerungen, etc. Bei Aussengerüsten kommen natürlich auch noch Witterungseinflüsse hinzu. Es kann sein, dass Sie das Gerüst bei strahlendem Sonnenschein aufstellen und alles ganz wunderbar ist, bis dann am nächsten Tag ein Gewitter mit Sturmböen aufzieht. Ist das Gerüst nicht sachgemäss aufgestellt und befestigt, kann es zu schweren Unfällen kommen. Denn wenn es umfällt und das Eigentum Dritter beschädigt oder gar Menschen verletzt, so sind Sie als Bauherr dafür verantwortlich. Haben Sie einen Gerüstbauer beauftragt, so ist dann natürlich dieser haftbar. Zudem hat natürlich ein seriöser Anbieter einen entsprechenden Versicherungsschutz.

Ausserdem kann ein unsachgemäss aufgestelltes Gerüst auch ohne dramatische Unfälle die Fassade beschädigen oder die Arbeiten behindern.

Gerüstbau-Preise – hiermit müssen Sie rechnen

Eine pauschale Aussage ist praktisch unmöglich zu machen, da es ja immer auf die Grösse der eingerüsteten Fläche ankommt. Zudem spielen Dauer der Einrüstung und Art des Gerüstes eine Rolle. Zu den Kosten für das eigentliche Gerüst kommt dann natürlich auch noch der Stundenlohn des Gerüstbauers hinzu. Entsprechend können Angebote von wenigen hundert bis hin zu mehreren tausend Franken variieren. Es ist deshalb auch beim Gerüstbau unabdingbar, dass Sie mehrere Angebote einholen – dazu aber später mehr.

Typischerweise werden die Gerüstbau-Preise pro Quadratmeter angegeben. Dies bezieht sich auf die Quadratmeter der Fassade, die eingerüstet werden soll und nicht etwa auf die Quadratmeter des Hauses oder die Quadratmeter, die das Gerüst am Boden / Fundament in Anspruch nimmt.

Manche Anbieter gehen allerdings anders vor. Hier wird die Menge der benötigten Bauteile berechnet und die Dauer der Vermietung berücksichtigt. Wie bereits angesprochen gibt es viele Arten von Gerüsten, die logischerweise unterschiedlich teuer sind. Diese Arten von Gerüsten sind z.B. denkbar:

  • Verputz- und Malergerüste
    Diese kommen in der Regel bei Sanierungen und Neubauten zum Einsatz.
  • Steinhauergerüste
    Diese Art Gerüst ist – wie Sie sich sicherlich schon denken können – besonders belastbar und robust. Dieses Gerüst wird verwendet, wenn echte Schwerarbeiten anstehen und das Gerüst mehrere Personen, samt schweren Geräten und Materialien aushalten muss.
  • Rollgerüste
    Diese Gerüste sind besonders flexibel. Sie sind vielseitig einsetzbar und durch die Rollen sehr mobil. Der Nachteil ist, dass sie entsprechend wenig stabil und belastbar sind und nur auf ebenem Boden eingesetzt werden können. Normalerweise kommen Sie bei leichten Sanierungsarbeiten oder Umbauten zum Einsatz – vorzugsweise im Innenbereich.
  • Dachdeckergerüste
    Diese Gerüste sind – wie der Name ja schon sagt – speziell für Arbeiten am und auf dem Dach konzipiert. Für diese Gerüste gelten entsprechend spezielle Vorschriften, die der professionelle Gerüstbauer natürlich kennt.

In der Regel sollten Sie sich unbedingt vom Fachmann beraten lassen, welches Gerüst das geeignete für das Projekt ist. Es gilt nämlich viele Faktoren zu berücksichtigen, wie z.B. Traglast, Verankerung, etc.

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Weitere Kostenfaktoren für das Gerüst

Ein Kostenfaktor ist auch die Region, in der Sie leben, denn in Ballungszentren sind Gerüste und Stundenlöhne oft teurer als im ländlichen Bereich.

Hinzu kommen auch Extrakosten, z.B. für Regenschutz oder ein Fallschutznetz. Auch die Mietdauer spielt eine wichtige Rolle. Das teuerste ist der Auf- und Abbau samt Anfahrt bzw. Transport des Gerüsts. Ist es einmal aufgestellt, sind die Kosten pro Tag vergleichsweise wesentlich geringer.

Als Anhaltspunkt können Sie als Durchschnittspreis pro Quadratmeter bei einer Verleihzeit von 2 Wochen mit ca. CHF 6.- rechnen. Dies ist der Preis für ein einfaches Gerüst ohne Extras in einer Region mit normalen Preisen. In den teureren Ballungszentren kann dieser Preis bei CHF 8.- oder etwas höher liegen. Entsprechend mag es ländliche Niedrigpreisregionen geben, wo das Gerüst vielleicht nur CHF 3.- bis 4.- pro Quadratmeter kostet.

Bei Dacharbeiten ist ein Fallschutznetz nötig, welches mit ca. CHF 6.- pro Laufmeter zu Buche schlägt.

So finden Sie den passenden Gerüstbauer und gute Gerüstbau-Preise

Fragen Sie bei mehreren Anbietern in der Nähe nach einer Offerte. Je näher umso besser, denn das teuerste am Gerüstbau ist der Transport und der Auf- und Abbau. Je weiter der Transportweg, umso teurer wird das Ganze.

Bitten Sie um eine detaillierte Aufstellung der Kosten, also z.B. alle Teile, deren Kosten, Kosten für die Miete pro Tag, Kosten für Auf- und Abbau, Extras, etc. Denn nur so können Sie dann auch alle Offerten gerecht miteinander vergleichen.

Es ist übrigens durchaus möglich und vor allem auch ratsam, einen Pauschalpreis zu vereinbaren. So kommen keine weiteren Extrakosten mehr auf Sie zu, falls die Bauarbeiten ein paar Tage länger dauern sollten.

Lesen Sie auch ruhig die Bewertungen anderer Kunden auf der Webseite des Anbieters oder auf Bewertungsportalen durch, denn so bekommen Sie einen realistischen Eindruck über die gebotenen Leistungen.

Artikelbild © goodluz / 123rf.com

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