Pflege
Holzwurm bekämpfen

Holzwurm bekämpfen – Schädling beseitigen ohne Schaden am Haus

Holzwürmer bekämpfen Sie am besten so schnell wie möglich. Doch bei zu aggressiven Behandlungen drohen Schäden, die mit dem richtigen Vorgehen hätten verhindert werden können.

26 März 2019

Holzwürmer schlauer bekämpfen

Im Rachefeldzug gegen die Holzwürmer vergessen manche Hauseigentümer, dass es auch um die Gesundheit ihrer Einrichtung geht. Doch was bringt ein holzwurmfreies Möbelstück, wenn sie es anschliessend wegen unsachgemässer Behandlung wegschmeissen müssen?

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Um das zu verhindern, stellen wir Ihnen drei effektive, aber schonende Therapien für Ihr Holz vor.

Biologische Mittel gegen Holzwürmer

Bevor Sie die Chemiekeule schwingen, empfehlen wir eine natürliche Herangehensweise. Denn diese ist meistens schonender – übrigens auch für Ihren Geldbeutel, Ihre Gesundheit und die Umwelt.

Eicheln

Mittel Nummer 1 sind Eicheln. Das Prinzip ist einfach: Streuen Sie Eicheln neben dem befallenen Holzstück aus – und warten Sie! Der Geruch zieht die Holzwürmer magisch an. Dadurch verlassen sie ihre Wurmlöcher und ziehen in die Eicheln ein.

Bald sollten Sie kleine Löcher in den Eicheln sehen. Ist das der Fall, funktioniert die Strategie. Von nun an sorgen Sie für immer frischen Nachschub an Eicheln, bis die ersten Eicheln unberührt bleiben.

Dann müssen Sie die befallenen Früchte nur noch entsorgen. Das geht ganz einfach im Garten – am besten aber weit weg von Gartenmöbeln aus Holz!

Hitze

Holzwürmer hassen Hitze. Sie bestehen zum Grossteil aus Eiweiss, das ab 55°C degeneriert. Heisst: Erhitzen Sie ein Holzmöbelstück über diese Temperatur, sterben die Larven ab.

Allerdings braucht das ein Weilchen. Mindestens eine Stunde, meistens länger.

Faustregel: Je grösser das Objekt und je schwächer das Temperaturextrem, desto länger müssen Sie Ihr Möbelstück erhitzen!

Kleine Gegenstände können Sie in die Mikrowelle oder den Backofen packen. Für grössere Möbel bietet sich das Auto im Sommer oder eine Sauna an.

Als Alternative legen Sie das betroffene Holzstück unter eine luftdichte, schwarze Folie im Hochsommer. Die Sonne tut ihr Übriges und vernichtet die Holzwürmer in gut zwei Stunden!

Aber: Diese Methode weist zwei grosse Nachteile auf.

  • Empfindlichkeit: Durch die Hitze können sich im Holz Risse auftun. Gerade teure Holzinstrumente oder Kunstwerke sollten Sie also anders behandeln.
  • Grösse: Der Dachbalken passt natürlich schlecht in die Mikrowelle. Hier müssen Sie wohl oder übel auf chemische Lösungen setzen!

Kälte

Auch extreme Kälte gefällt den Larven des gemeinen Nagekäfers nicht. Wieder gilt: Kleine Geräte kommen in die Gefriertruhe, grosse Holzmöbel nach draussen unter die Plane.

Wichtig sind Minusgrade und die Zeit. Während bei richtig eisigen Temperaturen bereits eine Nacht auf dem Balkon reicht, sollten Sie Holzmöbel im Winter tage- bis wochenlang draussen stehen lassen.

Chemische Mittel gegen Holzwürmer

Schneller, aber auch aggressiver, wirken chemische Holzwurmbekämpfungsmittel. Dabei gibt es zwei Arten:

  • Frass- und Hormongifte: Die Larven sterben langsam, indem sie den Stoff über die Zeit aufnehmen. Häufig wird das Holz besser geschont.
  • Nervengifte: Die schnellste Variante, doch bei empfindlichen Hölzern kann es zu Schäden kommen.

Zu kaufen gibt es die Gifte im Baumarkt oder Fachmarkt.

Die Anwendung ist denkbar einfach: Wurmlöcher per Spritze oder Stab mit der Substanz füllen – Anweisungen beachten – und warten! Die toten Larven fallen entweder selbst aus ihrem Loch heraus oder müssen vorsichtig ausgepustet werden.

Achtung: Bei der Handhabung von Giften sollten Sie immer an Ihre Gesundheit denken. Die Flüssigkeit sollten Sie nie tief einatmen, berühren oder gar schlucken. Im Zweifelsfall Atemmaske, Handschuhe und Augenschutz benutzen!

P.S.: Der Kammerjäger übernimmt die Aufgabe sicher und effektiv!

Während der Ansatz per Spritze kein Problem für kleine Möbel ist, sind der Dachstuhl, die Treppe oder der Balkon eine Nummer zu gross dafür. Hier gibt es noch eine andere Variante: Sie können die Insekten auch ausräuchern.

Das ist selbst für den ambitionierten Handwerker eine Spur zu gefährlich. Ist also Ihre Bausubstanz betroffen, führt kein Weg am Kammerjäger vorbei. Dieser bedampft oder begast die lästigen Eindringlinge sorgfältig und nachhaltig.

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Hausmittel gegen Holzwürmer

Wir raten von der Nutzung von Hausmitteln generell ab. Denn während manche von ihnen effektiv sein können, ist die Wirkung weder vorhersehbar noch schonend. Viele Haushaltsmittel zerstören das Holz bei der Anwendung.

Laut einigen Hobby-Kammerjägern eignen sich vor allem Zedernöl, Essig oder Petroleum, um die Holzschädlinge zu beseitigen.

Wollen Sie es trotzdem mit einem natürlichen Holzwurmmittel probieren, fangen Sie am besten mit einer kleinen Stelle an. Nimmt der Befall ab, ohne das Holz zu beschädigen, können Sie ohne Bedenken weitermachen.

Wie verhindere ich den Holzwurmbefall im Vorhinein?

Der beste Holzwurmschutz sind trockene Standorte. So halten Sie die Schädlinge von Ihren Möbeln fern:

  • Holzfüsse mit einer Kappe versehen, um aufsteigende Feuchtigkeit zu vermeiden.
  • Möbel nicht genau an der Wand platzieren – hier dringt Feuchtigkeit gerne ein.
  • Stosslüften, um die Feuchtigkeit aus dem Raum zu lassen.
  • Besonders in empfindlichen Innenräumen wie Garage und Keller kontrollieren.
  • Gartenmöbel bei Feuchtigkeit reinstellen.

Ausserdem können Sie schon vor dem Befall Holzschutzmittel auftragen. Dazu eignet sich zum Beispiel Zedernöl gut.

Übrigens: Wo kein Holz ist, da auch kein Holzwurm – denken Sie also schon beim Hausbau an die möglichen Nachteile von Holzbalken, Treppen und Co!

Holzwurmbefall erkennen

Logisch: Bevor Sie den Holzwurm behandeln, müssen Sie wissen, dass er tatsächlich das Problem Ihrer Einrichtung ist. Dazu gibt es zwei Kriterien.

Kriterium Nummer 1 ist die Ansicht: Ihr Holz weist viele kleine Löcher auf. Unter den Möbelstücken häuft sich Holzmehl an.

Kriterium Nummer 2 ist die Lautstärke: Verhalten Sie sich still, können Sie die Holzwürmer bei der Arbeit sogar hören! Ihre Aktivität klingt wie ein leises Pochen oder Kratzen aus dem Holzstück.

Spuren beseitigen

Der Holzwurmtod ist eingetreten. Was hilft gegen die Löcher? Wir verwenden gerne Holzkitt. In die Löcher einführen, aushärten lassen und anschliessend den Überschuss abfeilen.

Eine alternative ist Wachs. Im Fachhandel gibt es Wachs in nahezu allen Holzfarben, sodass der Unterschied schwer zu erkennen ist.

Was passiert, wenn ich den Holzwurm nicht bekämpfe?

Kümmern Sie sich nicht darum, die Schädlinge zu entfernen, kann das ein echtes Problem werden.

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Ohne Holzwurmbehandlung nehmen die Löcher im Material zu und damit auch die Instabilität. Bei Möbelstücken ist das ärgerlich – sie gehen kaputt und müssen teuer ersetzt werden. Dagegen kann es bei tragender Infrastruktur tatsächlich gefährlich werden. Wenn morsche Balken, Treppen oder Böden einstürzen, ist Ihr Leben in Gefahr!

Kümmern Sie sich also möglichst früh darum, die Holzwürmer loszuwerden.

Hatten Sie bereits Probleme mit Holzwürmern? Helfen Sie anderen Betroffenen und schreiben Sie einen Kommentar!

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