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Feuchte Fenster

Kondenswasser: Was kann ich gegen feuchte Fenster tun?

Beschlagene Fensterscheiben im Haus sind immer ein Ärger und signalisieren: Hier stimmt etwas nicht. Wir sagen, was Sie tun können!

29 Mai 2018

Wer kennt das nicht: Beschlagene Fensterscheiben im Haus sind immer ein Ärger für Eigentümer und Mieter. Denn feuchte Fenster signalisieren: Hier stimmt etwas nicht. Wir gehen mit Ihnen auf Ursachenforschung und erklären, wie sich das Problem verhindern lässt.

Spätestens, wenn es im Laufe des Jahres draussen kälter wird und im Haus die Heizung zum Einsatz kommt, entsteht das Problem mit dem Kondenswasser. Schien am Abend noch alles in Ordnung gewesen zu sein, hat sich am Morgen eine Schicht Kondenswasser am Fenster gebildet – meistens übrigens in den Räumen, wo wir schlafen oder Wasser zum Einsatz kommt – Badezimmer, Küchen und Räume mit Waschmaschinen inklusive.

Was genau geschieht bei der Entstehung von Kondenswasser?

Fakt ist: Wasser am geschlossenen Fenster kommt meistens nicht von draussen. Ursache dafür ist eher die vorhandene Luftfeuchtigkeit im Raum. Und die hängt sehr davon ab, wie ein Raum genutzt wird. In der Küche und im Bad entstehen durch Kochen, Duschen oder Baden regelmässig Wasserdämpfe, die erst einmal unsichtbar in der Luft gebunden werden, sofern sie nicht – zum Beispiel durch Lüften – nach draussen abtransportiert werden. Auch in den Zimmern, wo Wäsche aufgehangen wird, kann es zu einem Überhang an Luftfeuchtigkeit kommen.

Je wärmer nun die Luft im beheizten Raum ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Deswegen fällt sie in aller Regel am Tag nicht auf, da unsere Wohnräume im Winter gut beheizt sind. Die Grenztemperatur, bei der die relative Luftfeuchtigkeit 100 Prozent beträgt, nennt sich übrigens Taupunkttemperatur. Sinkt nun die Temperatur in der Nacht im Innenraum, nimmt die Aufnahmefähigkeit ab und es entsteht an den kältesten Orten des Raumes das sogenannte Kondenswasser. Das geschieht übrigens am stärksten, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Innen- und Aussenraum am grössten ist.

Welche Ursachen hat die Entstehung von Kondenswasser?

Kondenswasser bildet sich immer dann im Innenraum, wenn der Feuchtigkeitsgehalt im Zimmer sehr hoch ist und sich die Temperaturen vor allem in der Nacht abkühlen. Dann sinkt die Taupunkttemperatur, und das Wasser setzt sich an den Bauteilen ab, die am Haus am schlechtesten gedämmt sind. In gut gedämmten Gebäuden sind Fenster meistens die Punkte mit der grössten Schwachstelle. Auch Aussenmauern oder Dachschrägen können solche Schwachpunkte sein, die sich in der Regel aber erst sehr spät erkennen lassen und wenn sich Schimmel gebildet hat.

Aber auch die unregelmässige Verteilung der Raumtemperatur spielt eine Rolle. Und die kommt öfter vor, als man denkt. Beispiel: Viele Heizkörper sind unter dem Fenster angebracht. Befindet sich nun über der Heizung eine Fensterbank, kann die aufsteigende Wärme nicht optimal zirkulieren. Ein ähnlicher Effekt stellt sich ein, wenn sich schwere Vorhänge vor einem Fenster befinden.

Auch Dachflächenfenster sind besonders stark der Witterung ausgesetzt. Durch ihre exponierte Lage kühlen sie viel schneller ab als es bei Fassadenfenster der Fall ist. Übrigens: Natürlich kann sich Kondenswasser auch an anderen Bauteilen, zum Beispiel der innenliegenden Aussenwand absetzen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn neue Fenster eingebaut, aber die Haushülle nicht gedämmt wurde. Dann ist die Aussenwand das am schlechtesten gedämmte Bauteil.

Tipp: In den kalten Monaten des Jahres vor allem die Dachgeschosse immer leicht heizen, selbst wenn sie nicht regelmässig im Gebrauch sind.

Welche Folgen kann Kondenswasser haben?

Feuchtigkeit an sich ist zunächst einmal kein Problem. Doch eine permanent hohe Feuchtigkeit führt zur Schwächung der Gebäudesubstanz. Holzfenster werden marode oder die permanente Feuchtigkeit an der Wandoberfläche lässt den Putz bröckeln. Vielleicht löst sich auch die Tapete von der Wand, weil sie am Putz nicht mehr hält. Und spätestens wenn sich Schimmel bildet, ist alle Vorsicht geboten. Denn Feuchtigkeit ist auch schlecht für die Gesundheit. Die draus resultierenden Ausblühungen oder Schimmel können die Gesundheit beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zu Allergien oder Asthma führen.

Wie beuge ich gegen Kondenswasser vor?

  • Lüften ist das A und O im Gebäude – vor allem, wenn sich viele Personen in einem Raum aufhalten, dort geschlafen wird oder viel mit Wasser hantiert wurde, zum Beispiel beim Duschen oder Kochen. Drei- bis viermal am Tag sollten Sie für 10 bis 15 Minuten bei weit geöffnetem Fenster stosslüften. Kippen alleine reicht nicht!
  • Lüften gilt vor allem bei komplett isolierten Neubauten ohne Undichtigkeiten. Gerade hier hat die Luft keine Chance, die Feuchtigkeit durch die eine oder andere undichte Stelle abzutransportieren. Deswegen werden in Neubauten häufig Lüftungsanlagen eingebaut, die für den Austausch der Luft sorgen. Preiswerte Alternative: Kleine Lüftungsschlitze in den Fenstern, die der Fensterbauer beim Bau einplanen kann. Das allerdings ersetzt nicht das Lüften der Räume!
  • Ein preiswertes Hygrometer sorgt dafür, die Feuchtigkeit im Raum zu kontrollieren. Je nach Raum kann diese schwanken. In Wohnräumen sollte sie zwischen 40 und 60 Prozent im Durchschnitt liegen. Das Badezimmer kann eine etwas höhere Feuchtigkeit bis zu 70 Prozent aushalten. Übrigens: Auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit ist nicht gut für die Gesundheit. Bei einem Wert unter 40 Prozent werden Haut und Schleimhäute angegriffen. Das Immunsystem schwächelt und es kommt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit.
  • Im Urlaub oder bei Abwesenheit die Heizung niemals komplett abstellen.
  • Platzieren Sie am besten keine Dekogegenstände auf der Fensterbank. Das sieht zwar schön aus, führt im Alltag aber dazu, dass nicht richtig gelüftet wird.
  • Im Sommer am besten in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend lüften. Hier liegt meistens draussen tagsüber die höhere Luftfeuchtigkeit und man lüftet sich den Raum nur mit zusätzlicher Feuchtigkeit auf.
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[…] Eckpfosten und Fensterrahmen beachtet werden. Bei schlechter Wärmedämmung kann es dort sonst zu Kondenswasserbildung, Wärmebrücken und Wärmeverlust […]

[…] Auch beschlagene Fensterscheiben im Haus sind häufig ein Ärgernis für Eigentümer oder Mieter. Denn feuchte Fenster signalisieren uns: Hier ist etwas nicht in Ordnung. Wir gehen mit Ihnen auf Ursachenforschung und erklären, wie sich das Problem verhindern lässt. […]

[…] zum Problem werden. Wir gehen mit Ihnen auf Ursachenforschung und erklären, wie sich das Problem Kondenswasser im Bad verhindern […]