Fenster
Zwei- oder Dreifachverglasung von Fenstern

Vergleich: Fenster Zweifach- oder Dreifachverglasungen?

Wer für sein Gebäude neue Fenster benötigt, kann sich zwischen Zwei- oder Dreifachverglasung entscheiden. Unser Ratgeber gibt einen Überblick über Vor- und Nachteile.

8 Mai 2018

Wer für sein Gebäude neue Fenster benötigt und Heizkosten sparen möchte, kann sich heute zwischen Zwei- oder Dreifachverglasung entscheiden. Unser Ratgeber gibt einen Überblick über die Vor- und Nachteile beider Fensterverglasungen und Antwort auf die Frage, wieso Wärmedämmung nicht nur mit den Fenstern an sich zu tun hat.

Von Einfach- bis zu Dreifachverglasungen

Wer erinnert sich nicht noch an die Zeiten, als Fensterscheiben aus gerade einmal einem Glas bestanden. Bis in die 80er Jahre wurden noch einfachverglaste Scheiben produziert und in Gebäuden verbaut. Bis heute findet man die Einfachverglasung noch in älteren Häuern oder Denkmal geschützten Gebäuden – energetisch und für die Heizkosten eine Katastrophe. Doch nicht nur das. Denn Fenster, die tatsächlich nur aus einer Fensterscheibe bestehen, bieten keinen Schallschutz gegen Alltagslärm, und sind ein hohes Sicherheitsrisiko. Die Scheiben lassen sich von Einbrechern sehr leicht durchschlagen.

Zwei- oder Dreifachverglasung: Diese Technik steckt dahinter

Heute werden nur noch Zwei- oder Dreifachverglasungen in Gebäuden eingebaut – und zwar inklusive passender und wärmedämmender Rahmen. Denn die besten Fensterscheiben bringen wenig Effekte, wenn der Rahmen nicht dazu passt.

Die Zweifachverglasung

Bei der Zweifachverglasung sorgt ein zwischen zwei Glasscheiben befindliches Edelgas, dafür, dass die Wärmeleitung zwischen Innenraum und Aussenhülle reduziert wird. Dabei setzen die Hersteller die Edelgase Argon oder Krypton ein. Ein sogenannter Randverbund aus Silikon, Edelstahl oder Kunststoff dient dazu, dass die Scheiben zueinander in einem exakten Abstand stehen, das Edelgas sich bestmöglich verteilen kann und das Gas nicht aus den Zwischenräumen entweicht.

Die Dreifachverglasung

Dreifachverglaste Fenster sind mit zwei Aussenscheiben und einer Innenscheibe konstruiert, zwischen denen sich jeweils das Edelgas befindet. Auf diese Weise reduziert sich die Wärmeleitung noch einmal mehr und die Energieeffizienz steigt.

U- und G-Werte

Bei der Entscheidung zwischen Zwei- und Dreifachverglasung steht in aller Regel die Diskussion um die U-Werte und G-Werte im Raum. Was aber ist das?

  • Der U-Wert zeigt den sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten an. Je niedriger dieser ausfällt, umso weniger Wärme leitet ein Fenster nach draussen. Je niedriger also der U-Wert ist, umso weniger brauchen wir zu heizen.
  • Beim G-Wert dagegen handelt es sich um den Durchlassgrad der Energie in Prozent, zum Beispiel Sonnenstrahlung, die ins Haus kommt und zur Erwärmung im Inneren führt. Beide Werte sollen und müssen optimal aufeinander abgestimmt sein.

Hört sich kompliziert an? Beim Fensteraustausch oder der Fensterplanung im Rahmen eines Neubaus wissen Architekten, Energieberater oder Fensterbauer sehr genau um die Eigenschaften, die ein Fenster haben sollte. Dabei zählt nicht nur die Scheibe an sich, sondern ebenfalls die Kombination aus Scheibe und Rahmen sowie weiterer Dämmmassnahmen im Haus.

Zwei- oder Dreifachverglasung: Was ist besser?

Fakt ist: Dreifachverglaste Fenster lassen deutlich weniger Energie nach draussen. Im Vergleich haben zweifachverglaste Fenster U-Werte von 1,5 bis 1,1 W/ (m²K), Dreifachverglasungen dagegen 0,9 bis 0,5 W/(m²K). Wer also Heizkosten sparen will, sollte nach Möglichkeit auf Dreifachverglasungen setzen, auch wenn diese um 10 bis 15 Prozent teurer sind. Mittel- bis langfristig rechnet sich die Investition in jedem Fall. Übrigens: Einfachverglaste Fenster haben noch U-Werte von 2,8 W/m2K oder schlechter.

Dennoch kann die Dreifachverglasung auch einige Nachteile mit sich bringen – vor allem bei der Sanierung alter Gebäude, bei denen die sonstige Dämmung der Bauteile nicht gegeben ist. Hier schauen sich Architekten und Energieberater vor allem die Gebäudehülle an. Was hat das mit den Fenstern zu tun? Kälte und Feuchtigkeit setzen sich grundsätzlich in Gebäuden an dem Bauteil an, das die grösste Wärmeleitfähigkeit zeigt. Hat man nun die alten Fenster gegen eine Dreifachverglasung ausgetauscht, aber die Fassade ist nicht gedämmt, kann sich Feuchtigkeit an den Wänden absetzen. Das kann im schlimmsten Fall zu Schimmel und Schädigungen der Bausubstanz führen. Deswegen sollte in solchen Fällen immer diskutiert werden, ob dann nicht die Zweifachverglasung mit höheren U-Werten nicht doch Sinn macht. Noch besser wäre eine Rundum-Sanierung eines alten Gebäudes mit Fenstern, Dach und gedämmter Aussenhülle.

Aufrüstung von Dreifachverglasungen für Schall- und Einbruchschutz

Dreifachverglaste Fenster haben aber noch mehr Vorteile als die alleinige Wärmedämmung. Ein wichtiger Punkt ist der Einbruchsschutz. Dreifachverglaste Fenster bieten zunächst per se keinen zusätzlichen Schutz, auch wenn sich drei Scheiben weniger leicht von Einbrechern durchschlagen lassen. Aufrüsten lassen sich aber solche Scheiben zum Beispiel über eine zusätzliche innenliegende Folie, die dafür sorgt, dass beim Zerschlagen der Scheibe, die Folie nicht reisst und auf diese Weise kein Durchgriff stattfinden kann. Viele Informationen dazu finden Sie in unseren Ratgeberartikel „Diese Fenstersicherungen gegen Einbruch sollten Sie kennen!“

Wohnt man im städtischen Raum, macht ein zusätzlicher Schallschutz der Fenster sicher Sinn. Der ergibt sich aber nicht zwangsläufig durch die dritte innenliegende Scheibe im bei Dreifachverglasungen. Die Lärmdämmung eines Fensters richtet sich dabei nach unterschiedlichen Schallschutzklassen. Je nachdem, welchen Schutz man erreichen möchte, stehen verschiedene Konzepte zur Verfügung. Neben der Konstruktion der Fensterrahmen spielen Isolierglas oder verschiedene Scheibenstärken eine Rolle. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem Fachbetrieb. Alles wichtige für die Ansprache des Fachpartners finden Sie in unserem Artikel zum Fensterkauf in der Schweiz.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

5 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments

[…] Tipp: Wegen der der grossen Fensterscheiben sollte man beim Hausbau auf einen geringen U-Wert der Glasscheiben achten. Der Wert benennt dabei den Wärmedurchgangskoeffizienten. Je niedriger dieser ausfällt, umso weniger Wärme leitet ein Fenster nach draussen. Weil Fenster häufig energetisch Schwachstellen im Haus sind, sollte man auf gute U-Wert achten. Alle wichtigen Fakten zur Wärmedämmverglasug gibt es hier! […]

[…] sanierten Altbauten ist die Frage der Heizkörper am Fenster nicht mehr so dringlich. Denn die dreifachverglasten Fenster weisen solche isolierenden Werte auf, dass der Heizkörper nicht mehr in unmittelbarer Nähe […]

[…] Tipp: Erfahren Sie in unserem grossen Ratgeberartikel „Zweifach- oder Dreifachverglasungen von Fenstern“ alles über die Unterschiede der beiden […]

[…] 30 Prozent erhöhen. Gerade in dunkleren Räumen ist das ein grosser Vorteil. Allerdings sind die Wärmedämmwerte im Vergleich zur herkömmlichen Eckpfosten Konstruktion etwas […]

[…] Wer für sein Gebäude neue Fenster benötigt und Heizkosten sparen möchte, kann sich heute zwischen Zwei- oder Dreifachverglasung entscheiden. Unser Ratgeber gibt einen Überblick über die Vor- und Nachteile beider Fensterverglasungen und Antwort auf die Frage, wieso Wärmedämmung nicht nur mit den Fenstern an sich zu tun hat. Erfahren Sie mehr über den Nutzen der Dreifachverglasungen […]