Fenster
Isolierglas im Haus - wozu?

Energiesparfenster und Isolierglas: Was ist das eigentlich?

Ihre Heizkosten steigen Jahr für Jahr und Sie möchten endlich der Kostenspirale entgehen? Wir sagen Ihnen, was Energiesparfenster alles leisten.

29 Mai 2018

Ihre Heizkosten steigen Jahr für Jahr und Sie möchten endlich der Kostenspirale entgehen? Wer in seinem Gebäude Energie einsparen möchte, kommt um den Einbau von Energiesparfenstern kaum herum. Denn mit guten Fenstern lassen sich trotz hoher Erstinvestitionen von Anfang an Heizkosten sparen.

Gerade in alten Gebäuden sind Fenster meistens die Schwachstelle in der Gebäudehülle. Waren die Scheiben früher noch einfachverglast, werden heute in aller Regel zwei- oder dreifachverglaste Energiesparfenster eingebaut. Sie sorgen nicht nur dafür, dass man weniger heizen muss, sondern sie minimieren auch einen möglichen Luftzug, Wärmeentwicklung im Raum und reduzieren Geräusche.

Das ist für den Hauseigentümer Komfort und Erspartes pur. Doch bedenken Sie auch den Nutzen, den Sie mit Energiesparfenstern für die Umwelt leisten. Durch die geringere Nutzung der Heizung tragen Sie aktiv zu einem reduzierten Ausstoss von CO2 bei.

Wie ist ein Energiesparfenster aufgebaut?

Energiesparfenster – auch Isolierglas genannt – sind heute in der Regel zwei- oder dreifachverglaste Fenster, die zwischen ihren Scheiben ein Edelgas speichern, welches dafür zuständig ist, die Wärmeleitfähigkeit des Fensters zu reduzieren. Bestehen zweifachverglaste Fenster aus zwei Glasscheiben, verfügen die Dreifachverglasungen über ein drittes, in der Mitte gelegenes Glas.

Entscheidend für die Qualität der Fenster ist der sogenannte U-Wert. Der U-Wert definiert den sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten. Je niedriger der ist, umso weniger Wärme verschwindet durch ein Fensterglas und den Rahmen nach draussen. Haben zweifachverglaste Fenster U-Werte von 1,5 bis 1,1 W/ (m²K), liegen die bei Dreifachverglasungen zwischen 0,9 bis 0,5 W/(m²K). Je niedriger also der U-Wert ist, umso mehr Heizkosten sparen wir ein.

Zwei- oder Dreifachverglasung: Welches Modell rechnet sich für mich?

Passivhäuser werden heute nur noch mit Dreifachverglasungen ausgestattet. Ob sich dagegen bei sanierten Gebäuden eine Dreifachverglasung im Kosten-Nutzenvergleich rechnet, sollten Sie im Einzelfall mit einem Energieberater oder Architekten besprechen. Dazu kommt folgendes Problem: Die besonders dichten Dreifachverglasungen können gerade in Altbauten zu Nachteilen führen. Denn ist die sonstige Gebäudehülle oder das Dach eines Altbaus nicht gedämmt, drohen nun Feuchtigkeitsschäden oder im schlimmsten Fall Schimmel an den nicht isolierten Bauteilen. Hier kann eine Zweifachverglasung sinnvoller sein, sofern nur die Fenster ausgetauscht werden sollen.

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Unser Tipp: Erfahren Sie in unserem grossen Ratgeberartikel „Zweifach- oder Dreifachverglasungen von Fenstern“ alles über die Unterschiede der beiden Fenstertypen. Bereit für die Beschaffung? – Lesen Sie die wichtigsten Punkte beim Fensterkauf in der Schweiz.

Lärm, Sonne, Einbruch: Kompletter Schutz in einem Fensterglas?

Heutige Fensterscheiben müssen mehr können, als im Winter nur die Wärme im Gebäude zu halten. Der Aufbau eines Fensters kann zum Beispiel dazu dienen, vor Einbruch zu schützen. Hier kommen die sogenannten Verbundsicherheitsgläser zum Einsatz (VSG). In deren Inneren befindet sich eine reissfeste Folie, die nicht nur einen zusätzlichen Einbruchschutz bietet, sondern auch beim Bruch vor Verletzungen schützt.

Gläser können auch eine besondere Sonnenschutzfunktion haben. Ob man sie benötigt, hängt im Gebäude davon ab, ob eine der Fassadenseiten besonders exponiert der Sonne ausgeliefert ist. Das Sonnenschutzglas ist eine Art reflektierendes Glas, dem bei der Produktion bestimmte Farbstoffe hinzugemischt wurden. Ein optimales Sonnenschutzglas lässt das Tageslicht zwar in das Gebäude, hält aber die Infrarot-Strahlung der Sonne draussen.

Nicht zuletzt benötigen Fensterscheiben gerade im urbanen Raum einen Lärmschutz. Die Gläser werden speziell dafür produziert, Schallwellen von aussen nicht nach innen zu lassen.

Welcher Rahmen passt zum Energiesparfenster?

Isolierglas lässt sich in viele unterschiedliche Materialien einbauen. Heute werden neben Kunststoff vor allem Holz und Aluminiumfenster verbaut, manchmal auch eine Holz-/Aluminiumkombination.

Kunststofffenster

Kunststoff (Polyurethan oder PVC) ist die günstigste Variante, wenn es um Fensterrahmen geht, und deutlich billiger als Holzfenster. Sie sind entweder als reinweisses Material – ähnlich dem RAL-Farbton 9016 – erhältlich. Alternativ lässt sich eine spezielle Dekorfolie in allen möglichen RAL-Farben auf den Rahmen aufbringen. Zwar ist diese Folie witterungsbeständig, aber sie kann sich mit der Zeit ablösen oder durch die Sonneneinstrahlung ausbleichen.

Holzfenster

Holz hat einen natürlichen Wärmeschutz und die Fenster haben in den vergangenen Jahren ein echtes Comeback erlebt. Denn sie vermitteln wie kein anderer Werkstoff ein ökologisches Bewusstsein im Hausbau und eine natürliche Gemütlichkeit und Wärme. Holzfenster können aus unterschiedlichen Holzarten bestehen und werden bei der Fertigstellung in der gewünschten Farbe lackiert. Nachteil: Sie müssen nach einigen Jahren vor allem an der Wetterseite nachgeschliffen und neu lackiert werden. Dazu sind sie deutlich teurer als Kunststofffenster.

Fenster aus Aluminium

Sie haben eine sehr hohe Lebensdauer und wurden früher häufig nur in industriellen Anlagen eingebaut. Doch auch private Gebäude schätzen das Material. Denn selbst filigrane Aluminiumrahmen bieten sehr grossen Fenstern eine gute Stabilität und eine nahezu rahmenlose Optik. Dazu sind sie besonders einbruchsicher. Nachteil: Aluminium leitet Wärme. Deswegen sind beim Aufbau des Fensters besonders Vorkehrungen nötig, um das Fenster zu einem gut isolierenden Bauteil zu machen. Kunststoffstege ermöglichen die thermische Trennung zwischen dem Innen- und Aussenbereich des Materials. Übrigens: Auch im Verbund mit Holz werden sie zunehmend beliebt, wie Sie in unserem Ratgeberartikel nachlesen können.

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Lüften nicht vergessen!

Wird ein altes Haus auf neue Wärmestandards in Sachen Fenster, Dach Fassade und gebracht, wird die vorhandene Gebäudehülle komplett dicht versiegelt. Das bedeutet für die Luft im Inneren der Räume, dass kein natürlicher Luftaustausch stattfinden kann. Mögliche Ritzen und Fugen in der Gebäudehülle sind nach der Sanierung verschlossen. Während Passivhäuser meistens von Anfang an eine Klima- oder Lüftungsanlage mit einbauen, muss diese bei Altbauten nachträglich eingebaut werden – ein mitunter hoher Kostenfaktor, den nicht jeder Eigentümer aufbringen möchte. Günstiger ist das manuelle Lüften der Räume, das aber unbedingt notwendig ist und konsequent eingehalten werden muss, um Feuchtigkeit und Schimmel zu vermeiden. In unserem Ratgeber „Was kann ich gegen feuchte Fenster tun?“ erfahren Sie alles zum optimalen Lüften.

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