Kunststofffenster undicht – was tun?

Wird ein Kunststofffenster undicht, hat das nicht nur unangenehme Folgen für die Bewohner, sondern kann auch zu Schimmelbildung und erhöhter Feuchtigkeit führen. Wir haben uns daher die Frage gestellt, ob sich Kunststofffenster abdichten lassen und wie man am besten vorgeht, um in Eigenregie Fenster abdichten zu können.

Kunststofffenster undicht? So finden Sie es heraus

Für den einfachsten Test überhaupt benötigen Sie nichts weiter als eine Kerze. Entzünden Sie diese und nähern Sie sich langsam dem entsprechenden Fenster. Naturgemäss liegen undichte Stellen immer im Randbereich (abgesehen von Rissen in der Scheibe – aber um die zu erkennen benötigen Sie schliesslich nur Ihre Augen und keine Hilfmittel). Führen Sie die Kerze daher langsam entlang dem Rand des Fensterflügels und des Glasrandes. Dort, wo die Kerze beginnt, deutlich sichtbar zu flackern, befindet sich die undichte Stelle.

Ursachen für Undichtigkeit

Kunststoff ist, anders als beispielsweise Holz, absolut undurchlässig. Wind und Regen hat keine Chance, durch das Material in den Wohnraum einzudringen. Daher gibt es bei Kunststofffenstern auch nur zwei Optionen, die zu einer Undichtigkeit führen:

• Die Fenster sind verstellt und schliessen daher nicht mehr ordnungsgemäss
• Die Dichtungen sind beschädigt oder porös

Die gute Nachricht: Sind Ihre Kunststofffenster undicht, können Sie diesen Mangel leicht und günstig selber beheben.

Fenster abdichten: So geht’s

In den allermeisten Fällen liegt die Ursache für undichte Kunststofffenster in einer Verstellung. Im Laufe der Zeit können sich durch mechanische Einflüsse, zum Beispiel durch häufiges Öffnen und Schliessen, die Fensterflügel in Bezug auf den Rahmen verstellen oder der Anpressdruck lässt nach. Beides führt zwangsläufig zu Spiel zwischen Fenster und Rahmen – was eine willkommene Einladung für Wind und Regen ist. Beheben lässt sich diese Verstellung durch Einstellschrauben, die sich an den Lagern der Fenster befinden. Zumeist finden sich an den Lagern drei Einstellschrauben, jeweils eine für die diagonale Verstellung, für das parallele Anheben und Absenken sowie für die Einstellung des Anpressdrucks. Mit ein wenig Ausprobieren können selbst Laien hier schnell Abhilfe bei undichten Fenstern schaffen.

Bei porösen oder beschädigten Dichtungen benötigt man etwas mehr handwerkliches Geschick und Fachkunde, um hier wirklich langfristig Abhilfe zu schaffen. Zwar bietet jeder Baumarkt eine Fülle an Dichtmaterialien speziell für Kunststofffenster an, allerdings ist hier weniger das Material, als denn die Umsetzung der Schlüssel zum Erfolg. Wer sich mit Dichtungen und deren Einbau in Fenster nicht auskennt, sollte sich daher ernsthaft überlegen, diese Arbeit einem Profi zu überlassen. Denn laienhaft ausgeführte Arbeiten mögen zwar einen Winter überstehen – aber spätestens im Folgejahr stehen weitere Instandsetzungsarbeiten an. Dass dies auf Dauer zu einem teuren Vergnügen wird, sollte jedem schnell klar werden.

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Kunststofffenster undicht: Erste-Hilfe-Massnahme

Wenn es zieht und ein Handwerker nicht auf die Schnelle verfügbar ist, können Sie sich mit Selbstklebedichtungen behelfen. Diese werden auf die Kante zwischen Fensterflügel und Rahmen geklebt und dichten Kunststofffenster unabhängig von der Bauart ab. Die Lebensdauer dieser Dichtungen ist allerdings beschränkt, mehr als eine Saison überleben sie selten.

Die richtige Pflege für ein langes Leben

Während die Rahmen von Kunststofffenstern ausser regelmässiger Reinigung keinerlei weitere Pflege benötigen, sollten Sie vorhandenen Dichtungen zumindest einmal pro Jahr eine Extraportion Pflege gönnen. Vaseline, Hirschhorntalg oder Graphit verteilt auf den Gummidichtungen pflegen das Material und lassen es weniger schnell altern. So vermeiden Sie bereits im Vorfeld, dass Ihre Kunststofffenster undicht werden.