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Ein modernes Esszimmer mit Küchenzeile.

Neubau personalisieren: So geht’s blitzschnell und günstig

Frischbezogene Neubauten bereiten ihren Besitzern oft Kopfzerbrechen. Der häufigste Grund: Ein Gefühl der Unpersönlichkeit, als würde man in einem Hotel wohnen. Das liegt daran, dass hier meist jeglicher persönliche Touch fehlt. Allerdings können Sie diesen Touch schnell und kostengünstig einbringen und das Haus so zum Heim machen.

14 Juni 2019

Die Kinder malen lassen

Sie mögen vielleicht nicht sonderlich akkurat sein, auch in den meisten Fällen keine hochtrabende Kunst, aber für Eltern ist das, was ihre Kinder mit Bunt- und Filzstiften zu Papier bringen, immer ein sehr persönliches Erinnerungsstück. Alte und neue Gemälde des Nachwuchses bringen Farbtupfer und Persönlichkeit ins neue Zuhause.

Unser Tipp: Den Kids schon während der Einzugsarbeiten Papier, Farbkasten und Stifte aushändigen. Dann sind sie beschäftigt und man hat schon am allerersten Abend ein tolles Andenken, welches man an Kühlschrank und Co. pinnen kann.

Kinder malen mit dem Herzen. Jede Zeichnung ist deshalb ein Ausdruck ihrer ureigensten Persönlichkeit und deshalb Pflicht im neuen Heim.

Direkt das Namensschild installieren

In der heutigen Zeit des schnellen Bauens geschieht der Einzug häufig schon bevor das Haus zumindest aussen gänzlich fertiggestellt ist. Wenn der Putz noch nicht aufgebracht wurde, bringt es natürlich auch nichts, eine dauerhafte Hausnummer an der Wand zu montieren. Im Zweifelsfall tun es dann rasch per Sprühdose aufgetragene Ziffern.

Was man jedoch auch in diesem halbfertigen Zustand schon tun kann, ist Haustür, Klingel oder Briefkasten bereits mit einem Namensschild zu versehen. Nichts schnell Hingeschriebenes, sondern gedruckte Aufkleber und dergleichen. Oder wie wäre es mit etwas ganz Persönlichem aus Salzteig? Das bringt einem bei jedem Aufschliessen die sichtbare Bestätigung: „Das ist mein, unser Heim“. Ein simpler psychologischer Trick.

Fotos, Fotos, Fotos

Kritiker werfen der digitalisierten Foto-Ära vor, dass sie das fotografierte Werk zum inflationären Gut gemacht habe, in der das einzelne Bild keinen Wert mehr hätte. Aus künstlerischer Sicht mag das stimmen, aus einem persönlich-emotionalen Winkel jedoch ganz und gar nicht. Je mehr Bilder man dank Handy und Co. schiessen kann, desto besser. Zumindest, wenn es um die Personalisierung des Hauses geht.

Die Vorgehensweise ist denkbar einfach: So viele Bilder wie möglich aussuchen und daraus Fotos in verschiedenen Formaten machen lassen. Dann schön grosszügig im Haus verteilen, bloss nicht zurückhalten. Denn Fotos sind Erinnerungen und genau das ist es, was einem nagelneuen Haus noch fehlt.

Unser Tipp: Schon während des Baus immer wieder Fotos schiessen und auch beim Einzug ein Familienbild (gern mit allen Helfern) anfertigen. So hat man gleich erste Erinnerungen an das neue Haus, die man aufhängen kann.

Fotos an Wänden sind mehr als eine schöne Deko. Sie füllen ein Haus mit sichtbaren Erinnerungen an schöne Momente und somit lauter gute Gefühle.

Vögeln Gutes tun

Zu den allermeisten Häusern gehört zumindest ein kleines Stück Grün. Vielleicht mag hier noch nicht alles bereit sein, um es sich bequem zu machen. Aber wenn man die Wurzel dafür legen möchte, dass sich daraus dereinst ein heimeliges Gartendomizil entwickelt, kann man trotzdem ganz klein anfangen.

Die Lösung lautet Vogelhäuschen. Das ist eine ganz simple Konstruktion, für die man sogar noch Holzabfälle, die bei Bau und Einzug übrigblieben, verwenden kann. Spätestens wenn der erste Vogel es sich dort gemütlich macht, wirkt selbst ein noch übel verkrauteter Gartenbereich ein gutes Stück heimeliger.

Geordnetes Chaos schaffen

Die allermeisten Menschen, die in ein neues Heim ziehen, nehmen sich eins felsenfest vor: Die sorgsame Ordnung, die dadurch entsteht, dass man alles von Grund auf neu einräumen, verstauen und sortieren kann, soll lange erhalten bleiben. „Nie wieder Chaos“, so die Devise.

Natürlich sieht es sehr gut aus, wenn die Decke auf dem Sofa immer akkurat gefaltet ist, in der Diele keine Schuhe stehen, keine Jacken hängen. Allerdings sorgt man damit dafür, dass das Gebäude den Charme eines Musterhauses behält. Ein Haus, kein Heim. Klar muss man die neuen vier Wände nicht mit Chaos überziehen, aber eine gewisse Unordnung, die davon zeugt, dass hier Menschen leben, gibt einem ein wesentlich besseres Gefühl.

Leben hinterlässt automatisch etwas Unordnung. Ein Haus ohne sichtbare Spuren seiner Bewohner wirkt wie ein Museum und bei aller Ordnung unglaublich ungemütlich.

Gebrauchtes mitbringen

Die meisten Bauherren denken folgendermassen: Wenn man schon die hunderttausenden Franken für ein brandneues Haus ausgibt, dann sollen bitteschön auch die paar zehntausend für eine komplett neue Einrichtung drin sein.

Verständlich ist das absolut. Zumal gilt:

  • Lebte man zuvor in einer Wohnung, wird der Platz im Haus ein Vielfaches davon betragen.
  • Lebte man zuvor bereits in einem Haus, passen die alten Sachen wahrscheinlich stilistisch nicht ins neue Gebäude.

Das alles stimmt und es sind sehr gute Argumente, sich mit dem Umzug auch bei der Einrichtung von Altem zu verabschieden.

Aber: Einiges sollte man stehenlassen bzw. Dinge aus der alten Bleibe auch in der neuen nutzen. Das muss nicht die komplette Wohnzimmereinrichtung sein. Aber Gegenstände wie die Küchenuhr, der Kerzenhalter aus dem Urlaub, der Hocker im Badezimmer oder der Schreibtisch.

Solche Sachen mögen vielleicht nicht mehr in die neue Einrichtung passen, aber sie sind starke Träger von Erinnerungen und somit Personalisierung.

Übrigens: Wenn es stilistisch passt, spricht auch nichts dagegen, besagte Wohnzimmereinrichtung wiederzuverwenden. Es ist nicht alles besser, nur weil es neu ist.

Selbermachen

Kaufen kann man vom Kellerregal bis zur Dachbodenlampe alles, was ein Haus ausmacht. Aber muss man das denn? Denn hinter jedem gekauften Gegenstand steckt heute in den allermeisten Fällen tausendfach gefertigte Massenware, das exakte Gegenteil von Persönlichkeit.

Umgekehrt steckt jedoch in wirklich jedem zumindest etwas heimwerkliches Geschick; das gilt erst recht, wenn man selbst am Bau tatkräftig mit angepackt hat.

Selbstgemachte Einrichtungsgegenstände, in die man seine eigene Lebenszeit investiert hat, haben einen enormen Persönlichkeitsfaktor, selbst wenn sie vielleicht nicht so perfekt sind, wie das, was es im Einrichtungshaus gibt. Einige Ideen:

Auch hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass es etwas Persönliches ist.

Hobbys herzeigen

Vielleicht nicht jedes, aber doch eine Menge Hobbys eignen sich dafür, vorzeigbar zu sein oder Vorzeigbares zu kreieren.

Natürlich klassisch wäre das Malen oder Töpfern, buchstäblich „bildende“ Künste. Aber selbst, wenn man seine Freizeit anderweitig verbringt, sei es das Velo, Gärtnern, Musizieren oder Sport, gibt es dadurch Dinge, die man zuhause präsentieren kann.

Vielleicht hängt in der Diele der Tennisschläger. Vielleicht gab es fürs Tanzen eine Medaille, die sich in der Leseecke gut macht. Oder warum sollte man E-Gitarre und Verstärker fast schon verschämt verstecken, wenn sich beides auch als hochdekoratives Element im Wohnzimmer eignet?

Hobbys sind ein Ausdruck der Persönlichkeit und jeder Hinweis darauf, den man im neuen Zuhause unterbringt, trägt diese Persönlichkeit weiter.

Hobbys sind menschlich. Sichtbare Hobbys im neuen Haus sind deshalb hergezeigte Persönlichkeit und tragen viel zum Gefühl von Heimeligkeit bei.

Literatur verteilen

Zugegeben, was Bücher, Zeitungen und Magazine anbelangt, steigen alljährlich die Zahlen derjenigen Medien, die rein digital sind und für die kein einziges Gramm Papier verwendet wird.

Das ist tatsächlich ziemlich schade, denn es bringt uns immer stärker um die Gelegenheit, unsere Persönlichkeit sichtbar zu machen. Denn die Sammlung von Titeln auf einem E-Book-Reader lässt sich nun mal nicht herzeigen. Sie verströmt nicht den Charme von Büchern, verbindet einen nicht mit dem Ort, an dem man sie gekauft hat.

Aus diesem Grund sei dringend empfohlen, den Einzug nicht als Gelegenheit zu betrachten, seine sperrige und ziemlich schwere Buchsammlung zu veräussern und sie zu digitalisieren.

Es müssen keine ausladenden Bücherwände sein. Aber Werke, die man wirklich liebt, sollte man im neuen Haus vorzeigen und selbst wenn man sie zuvor nur digital kannte ist das vielleicht die Gelegenheit, aus der digitalen in die analoge Welt zu downgraden, statt den umgekehrten Weg zu gehen.

Das alles wird schon ein gutes Stück Behaglichkeit in die neuen vier Wände bringen. Alles Weitere kommt mit der Zeit ganz von selbst.

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[…] Die Auswahl der Lampen beeinflusst den Gesamteindruck einer Immobilie genauso stark wie die Möbel und persönlichen Accessoires, die ein Haus personalisieren. […]