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Ratgeber Siphon – Typen und Funktionsweise

Was ein Siphon ist, weiss wahrscheinlich jeder, aber die meisten Menschen wissen nicht, dass es verschiedene Typen gibt und auf was man bei der Wahl achten sollte.

22 August 2018

Dabei ist ein Siphon ein wirklich wichtiger kleiner Helfer im Bad, denn er dient als Geruchsverschluss und in Bad und Küche kommt es zu allerlei unangenehmen Gerüchen.

Siphons gibt es in verschiedenen Formen und Materialien, und so manch ein Hausbesitzer steht eventuell ratlos vor dem riesigen Sortiment der Baumärkte. Wir haben uns in diesem Beitrag das Thema Siphon deshalb für Sie angesehen.

Was genau ist ein Siphon und worauf beruht die Wirkung?

In der Küche gibt es mindestens ein Rohr, welches in die Kanalisation führt – und zwar von der Spüle. Wer eine Spülmaschine hat, der hat in der sogar zwei. Im Bad ist es sogar noch mehr, denn neben dem Waschbecken, der Dusche und der Badewanne auch noch die Toilette zu nennen. Die Tatsache, dass es in der Regel weder im Bad noch in der Küche übel riecht, ist auf den Siphon zurückzuführen. Hergestellt wird ein Siphon in der Regel entweder aus PVC oder aus Metall.

Das Siphon-Prinzip – verblüffend einfach

Das Prinzip des Siphons – früher auch oft Siffon oder Sifon geschrieben – ist verblüffend einfach. Denn in dem in seiner Grundform S-förmig geschwungenen Rohr, bleibt das Wasser stehen und verschliesst so die Verbindung zum Abwassersystem – sprich Kanalisation. Übelriechende Gase werden so daran gehindert, ihren Weg in unser wohlriechendes und sauberes Heim zu finden.

Jedes Mal, wenn neues Wasser in den Siphon fliesst, wird das alte ausgetauscht. Sollte es doch mal aus dem Abfluss miefen, liegt das in aller Regel daran, dass länger kein Wasser nachgespült wurde und das stehende Wasser im Siphon seinerseits angefangen hat zu riechen. In diesem Fall muss man also einfach mal frisches Wasser nachlaufen lassen – schon löst sich das Problem.

Verschiedene Typen von Siphons

Überall da, wo Wasser in ein Abflussrohr läuft, braucht man also einen Siphon als Geruchsverschluss. Allerdings kommen in verschiedenen Sanitärinstallationen unterschiedliche Siphon-Typen zum Einsatz.

Im Falle der Toilette sind sowohl bei Hänge Klosetts als auch beim Stand-WC mehr oder weniger die gleiche Version in Gebrauch. Diese gängige Lösung ist direkt in die Keramik des Sanitärobjektes eingebaut.

Generell gibt es folgende Siphon Typen:

  • Röhrensiphon, die einfachste Bauart mit U-förmigem Verlauf des Abflussrohrs
  • Flaschensiphon, der senkrechte Ablauf taucht in einen Becher ein, der sich zunächst füllt, bevor das Wasser über den Rand des Bechers in den eigentlichen Abfluss abläuft; verbraucht weniger Platz als der Röhrensiphon, setzt sich aber schneller zu
  • Tassensiphon, wie der Flaschensiphon mit geringerer Bautiefe, wird daher beispielsweise bei Duschrinnen in bodengleichen Duschen eingesetzt
  • Tauchwandverschluss
  • Glockengeruchsverschluss
  • Trockensiphon, enthält zusätzlich eine Kugel oder eine Klappe, welche das Austrocknen des Siphons bei Nichtgebrauch des Ablaufs verhindern

Für Waschbecken und Bidets kann man sowohl einen Flaschen- als auch einen Röhrensiphon wählen.

Bei Spülen und Waschbecken gehen ebenfalls beide Varianten. Es ist letztlich oft eine Frage des Platzes, denn der Flaschen oder gar Tassen Siphon nimmt weniger Platz in Anspruch als ein traditioneller Röhrensiphon.

Bei Badewannen und Duschwannen hingegen ist ein Tassen Siphon in aller Regel die beste Lösung, da der Platz sehr begrenzt ist.

Bei Urinalen hingegen, welche oft ohne Wasser funktionieren, sind andere Geruchsverschlüsse gefragt, z.B. ein Absaugsiphon.

Sollten Sie eine Spül -oder Waschmaschine in der Küche benutzen, so können Sie diese entweder an die Installation des Spülbeckens anschliessen, oder aber eine separate Verbindung zum Abwasserrohr herstellen In diesem Fall muss dann unbedingt ebenfalls ein Siphon benutzt werden.

Einsatzgebiete der Siphons im Überblick:

Einsatzort     Art
Waschplatz / Siphon Waschbecken Röhren- oder Flaschen-Variante
Küchenspühle Röhrengeruchsverschluss
Wanne Komplett-Set mit Ablaufgarnitur
Nasszelle Kombi-Paket mit Ab- und Überlauf
Bidet Röhrenförmig oder als Tassen-Exemplar
Urinal Absaug-Fertigung
Klimaanlagen Kugelsiphon
Haushaltsgeräte Röhrengeruchsverschluss, auch Unterputz

Siphons aus Kunststoff oder Metall

Bei der Wahl des Materials spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst sollte man überprüfen, ob das Auge des Betrachters den Sipb¿hon sehen kann, oder ob dieser gut verborgen ist. Überall da, wo der Siphon gesehen werden kann, sollte man sich für Metall entscheiden, denn dieses sieht selbstverständlich besser und kostspieliger aus, als die billige Plastik-Version.

Normalerweise tut es der Plastik-Siphon durchaus, allerdings kann er durch aggressive Abflussreiniger zu schade kommen. Es ist also vorteilhafter einfach ab und zu kochendes Wasser den Abfluss runterzuschütten, als aggressive und zudem umweltschädliche Abflussreiniger zu verwenden.

Am einfachsten ist natürlich der Kauf eines Komplett-Sets zur Installation von Sanitär Objekten.

Probleme beheben

Natürlich kennen wir das alle – der Abfluss verstopft und guter Rat ist teuer und man fragt sich verzweifelt, was zu tun ist.

Als erstes kann man es mit einer Saugglocke versuchen und zudem kochendes Wasser in ausreichender Menge in den Abfluss giessen. Oft reicht dies schon, um verklumptes Fett und Speisereste zu lösen.

Ansonsten kann man als Nächstes den Siphon abmontieren und störende und blockierende Elemente manuell aus dem Rohr entfernen. Dies lohnt sich übrigens nicht nur, weil man so den Abfluss wieder frei bekommt, sondern oft findet man im Siphon Ohrringe, Haarspangen und Kinderspielzeug. Man sollte sich deshalb die Demontage und Reinigung des Siphons zu einer Routine werden lassen. Wer das trotzdem nicht mag, kann natürlich immer auch einen Profi beiziehen.

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