Pflanzen & Bäume
Garten für Bienen anlegen

So gestalten Sie Ihren Garten bienenfreundlich

Einen bienenfreundlichen Garten anzulegen, ist nicht schwer. Dafür braucht man zwei grundlegende Dinge: Passende Pflanzen und Nistmöglichkeiten.

5 Juli 2018

Immer häufiger liest man in den Medien vom Aussterben verschiedener Wildbienenarten. In der Schweiz und Deutschland gibt es mehr als 500 Arten, von denen viele bedroht sind. Diese Entwicklung ist dramatisch, denn ohne Wild- und Honigbienen gäbe es für uns Menschen kaum mehr natürliche Nahrungsmittel. Auch wir sind vom Bestand der Bienen abhängig.

Doch bei der Gestaltung von öffentlichen Grünflächen und privaten Gärten wird in der Regel keine Rücksicht auf Bienen genommen. Lebensräume und Nahrungsangebot für Bienen werden weniger. Bienenfreundliche Gärten, die ganzjährige Nahrung und Nistplätze bieten, sind für die Tiere ein echter Segen.

Tatsächlich ist es gar nicht so schwer, einen bienenfreundlichen Garten anzulegen. Dafür muss an zwei grundlegende Dinge gedacht werden: Die passenden Pflanzen und ausreichend Nistmöglichkeiten.

Wie kann ein bienenfreundlicher Garten genau aussehen?

Wird ein Garten, der ein Unterschlupf für Wildbienen werden soll, geplant, muss zunächst eine Bestandsaufnahme des aktuellen Pflanzenbestandes gemacht werden. Sind vielleicht schon bienenfreundliche Pflanzen und Gehölze vorhanden? Gibt es Nistmöglichkeiten? Und wie kann der jetzige Bestand sinnvoll ergänzt werden?

Wichtig: Bei der Wahl der Pflanzen für einen bienenfreundlichen Garten sollten Sie beachten, dass die Pflanzen heimisch und in möglichst ursprünglicher Form angepflanzt werden.

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Heimische Wildbienenarten sind an die hiesigen Nahrungspflanzen angepasst. Um ihnen eine attraktive Futterquelle zu bieten, sollten beheimatete Gewächse angepflanzt werden. Dabei ist die Wildform der Zuchtform immer vorzuziehen. Denn viele Zuchtpflanzen sind vor allem da, um gut auszusehen. Sie werden züchterisch vermehrt und bieten den Bienen keinen Nektar oder Pollen. Daher sind sie für Bienen als Nahrung nicht geeignet.

Geeignete Pflanzen für Wildbienen auswählen

Naturbelassene Pflanzen aus Bio-Anbau oder spezielle Angebote für Bienen sind da die erste Wahl. Ausserdem sollten Sie bei der Pflanzenauswahl darauf achten, dass während des ganzen Jahres immer verschiedene Pflanzenfamilien blühen.

Für unsere heimischen Wildbienen eignen sich:

  • Heimische Blütengehölze (Apfelbäume, Wildflieder, Weissdorn, Schlehe, Wildrosen, Weide, Kirschbäume, Zierweide, rote Johannisbeere)
  • Wildblumenwiesen (Rotklee, Glockenblumen, Gänseblümchen, Kamille, Kornblumen, Margerite, Schafgarbe, Lieschgras, Zaunwicke, Witwenblumen)
  • Wildstauden (heimischer Fingerhut, Glockenblumen, Woll-Ziest, Taubnesseln, Flockenblumen, Schwarznessel, Löwenschwanz,
    Blutweiderich, punktierter Gilbweiderich, wilde Karde, Edeldisteln)
  • Küchenkräuter, zum Beispiel in der Kräuterspirale angelegt (Zwiebeln, Lauch, Pfefferminze, Thymian, verschiedene Arten Salbei, Lavendel, Liebstöckel)

Verstecke und Nistplätze für Bienen einrichten – so geht’s

In den letzten Jahren ist die Auswahl an so genannten Bienen- oder Insektenhotels sprunghaft angestiegen. Auch wenn der Begriff eher irreführend ist (die nistenden Weibchen verbringen mehrere Wochen oder Monate dort), bieten diese Gebilde viel Platz. Aber auch an anderer Stelle lässt sich für Nistplatzangebote sorgen.

Im Grunde benötigen Wildbienen nur windgeschützte, kleine Hohlräume, in denen sie sicher ihren Nachwuchs bekommen können. Aber auch hier gibt es Feinheiten, die Sie beachten sollten. So werden nicht alle Wildbienenarten jede Form des Nistplatzes nutzen. Deswegen ist es wichtig, dass die angebotenen Nistplätze nicht den ästhetischen Ansprüchen der Menschen, sondern den Bedürfnissen der Bienen gerecht werden. Es gibt aber tatsächliche Fälle, in denen beides möglich ist.

Tipp: Verschiedene Wildbienenarten nisten an unterschiedlichen Stellen. Am besten macht man sich beim lokalen Imker schlau, welche Bienenarten vor Ort unterwegs sind und bietet entsprechende Nistplätze an!

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Die bekannten Insektenhotels können auch einfach selbst (und teilweise besser) hergestellt werden. Denn leider eignen sich manche dieser fertigen Bausätze nicht für unsere heimischen Wildbienen. Um sehr einfach mehrere Typen von Nisthilfen gleichzeitig anbieten zu können, kann ein einfaches Holzregal mit Bambusröhrchen, Bündeln von Schilfstängeln, Strangfalzziegeln und Holzblöcken ausgestattet werden. Die Rückwand des Regales bietet direkt eine schnellere Aufwärmung des Nistplatzes.

Für Sandbienen lassen sich grosse Blumenkübel mit Sand füllen und in der Erde vergraben. Wichtig ist, dass dieser Kübel an einer geschützten Stelle steht. Eine mit Efeu überwucherte alte Mauer bietet viele Nistplätze und ist auch optisch ein Hingucker in der Gartengestaltung. Und auch Kräuterschnecken aus groben Steinen bieten nicht nur Nahrung, sondern gleich verschiedene Nistplätze.

Fazit

In privaten Gärten lässt sich schnell und einfach eine kleine Oase für Wild- und Honigbienen einrichten. So können sich Gartenbesitzer aktiv am heimischen Artenschutz beteiligen.

 

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