Balkon & Terrasse
Dachterrasse gestalten

Die Dachterrasse – so gestalten Sie Ihren ganz persönlichen Rückzugsort

Eine Dachterrasse ist ein Outdoor-Bereich der ganz besonderen Art. Dachterrassen gehören meistens in grösseren Mehrfamilienhäusern zu den sogenannten Penthousewohnungen und sorgen für den privaten Rückzugsort im Freien. Ganz ungestört können Sie hier den Blick über die Dächer der Stadt geniessen und sind ungestört – wenn Sie einige Regeln beachten.

7 November 2018

Ein eigener Garten oder Balkon ist für Eigentümer und Mieter im städtischen Raum immer seltener. Und so kann sich der Bewohner einer Dachgeschosswohnung mit eigener Dachterrasse umso glücklicher schätzen, einen privaten Rückzugsort zu besitzen, an dem sich die Sonnentage und gemütliche Abende im Kreis von Familie und Freunden geniessen lassen. Viele Dachterrassen haben eine Grösse von 30 m² und mehr und sind dadurch eigentlich Wohnzimmer im Freien. Wenn der innenliegende Wohnraum auch noch mit grossen Verglasungen ausgestattet ist, bietet die Dachterrasse so eine saisonale Verlängerung des üblichen Wohnzimmers.

Sie sind im Besitz einer solchen Dachterrasse oder haben eine Wohnung angemietet, die über eine verfügt? Wir zeigen Ihnen einige Tipps und Tricks, wie Sie die Terrasse optimal einrichten.

Die Planung

Als in sich geschlossener Raum ist die Dachterrasse erst einmal nichts anderes als ein Wohnzimmer – allerdings im Freien. Und so sollten sie diese Fläche auch verstehen. Um die Dachterrasse bestmöglich zu nutzen, hilft zunächst ein kleines Einrichtungskonzept, wie Sie es bereits aus der Innenraumgestaltung kennen. Anhand einer kleinen Skizze strukturieren Sie die vorhandenen Quadratmeter nach Ihren Wünschen.

Dabei helfen die folgende Fragen:

  • Welchen Zweck verfolgen Sie mit der Nutzung der Terrasse?
  • Dient die Dachterrasse als privater Rückzugsort zum Wohlfühlen, als lebhafter Treffpunkt für Familie und Freunde, als Outdoor-Küche oder wollen Sie vielleicht auf der Terrasse gärtnern?
  • Für wie viele Personen soll die Dachterrasse minimal und maximal Platz bieten?
  • Brauchen Sie Beschattungssysteme oder sind diese bereits vorhanden?
  • Welche Art an Möbeln passt zu Ihrem Geschmack?
  • Wieviel Zeit haben Sie, sich um Pflanzenpflege zu kümmern?
  • Wie ist der Sonnenstand im Laufe des Tages auf der Terrasse und beeinflusst er ihre Nutzung?

Mit der Beantwortung der Fragen und einer kleinen Skizze schaffen Sie sich bewusst einen Outdoor-Platz, der zu Ihren Ansprüchen passt. Durch ein solches Konzept haben Sie dazu eine genaue Vorstellung, dass der vorhandene Raum perfekt genutzt wird und welche Möbel oder Accessoires Sie noch anschaffen sollten.

Unser Tipp: Teilen Sie die Dachterrasse in unterschiedliche Zonen wie Essen, Entspannen und Grillen auf. So erhalten Sie eine gewisse Struktur auf der Fläche und Möbel oder Pflanzen  wirken nicht verloren.

Die Dachterrasse mit Pflanzen gestalten

Eine Dachterrasse unterliegt anderen baulichen Voraussetzungen als eine ebenerdige Terrasse – und das hat nicht alleine mit der luftigen Höhe zu tun. Während sich eine klassische Terrasse meistens inmitten oder am Rande eines Gartens befindet, hat die Dachterrasse erst einmal nichts um sich herum – ausser vielleicht weitere Gebäude in der Nachbarschaft oder hohe Bäume in weiter Ferne. Pflanzen in Kübeln dienen dann dazu, der noch nüchternen Terrasse einen grünen Daumen zu geben.

Haben Sie bereits Ihrer Terrasse eine Gliederung verpasst? Dann können grosse Kübelpflanzen dabei helfen, diese Struktur zu unterstützen. Wer es minimalistisch mag, setzt auf Pflanzen wie Bambus. Pflanzenliebhaber mit einem grünen Daumen, dürfen aber hier auch Stauden oder sogar kleine Bäume in Kübeln ziehen. Vor allem stark duftende Pflanzen wie Rosen oder Lavendel sorgen für ein Erlebnis, das mit allen Sinnen spürbar ist.

Wer einen grünen Daumen hat und sich selbst mit Obst und Gemüse versorgen will, kann das auch auf seiner Terrasse tun. Der Trend des urbanen Gärtnerns ist ungebrochen und so finden sich unzählige Ideen, um sich seinen eigenen Obst-, Kräuter- und Gemüseanbau anzulegen. Neben Kübeln, Hochbeeten und vertikalen Gefässen lassen sich viele Ideen auch als DIY-Projekt umsetzen. Die Plattform Pinterest bietet dazu unzählige Anregungen.

Tipp: Jede Pflanze hat andere Ansprüche an den Standort, zum Beispiel den Wind und die Sonnenstrahlen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie in Pflanzen investieren, die mit den Standortbedingungen auf Ihrer Terrasse zurechtkommen. Denn die Investition gerade in grössere Pflanzen liegt schnell bei 300 Franken und mehr – Kübel inklusive.

Passende Möbel

Keine Dachterrasse ohne einen Sitzplatz! Einen grossen Tisch, an dem neben der Familie noch einige Freunde Platz nehmen können, sollten Sie unbedingt auf der Dachterrasse integrieren. Viele Menschen nutzen im Sommer den Freisitz, um in aller Ruhe zu grillen und den Abend mit Freunden ausklingen zu lassen. Greifen Sie aber am besten auf Möbel zurück, die wetterfest sind – dazu zählen zum Beispiel Polyrattan, Holz, Metalle oder Kunststoff.

Welches Material Sie einsetzen, ist am Ende eine Frage des persönlichen Geschmacks. Besonders warm und gemütlich wirken Holztische und -stühle. Doch sie sind leider auch sehr pflegeintensiv und müssen immer wieder neu lasiert werden. Einfacher und auch günstiger sind dagegen Möbel aus Kunststoff. Denn sie lassen sich leicht reinigen und haben eine hohe Lebensdauer. Nachteil: Der hochwertige Eindruck bleibt meistens auf der Strecke. Mittlerweile sind aber die neuen Möbel aus Polyrattan eine auch optisch attraktive Alternative zu Kunststoffmöbeln. Hier wird zwar eine typische Rattanoptik nachempfunden, aber das Material ist deutlich wartungsärmer.

Eine gemütliche Sitzecke lässt sich heute hervorragend mit niedrigen Loungemöbeln oder Tagesbetten – den sogenannten Daybeds – schaffen. Zusammen mit einigen Kissen, einem robusten und farbenfrohen Teppich, Windlichtern und kleinen Accessoires wird die Kuschelecke zum Chillen perfekt für grosse Bewohner. Und für die Kleine lässt sich sehr einfach eine kleine, verschliessbare Sandkiste stellen.

Wer gerne den Wellness-Aspekt betonen möchte, sollte in eine schöne Liege zum Sonnenbaden investieren. Und ganz luxuriös wird es mit einem Whirlpool auf der Dachterrasse! Achtung: Vorher unbedingt Bodenbeschaffenheit aufgrund des Gewichts prüfen lassen.

Kulinarisches Flair mit einer Outdoor-Küche

Nachdem auch der BBQ-Trend überall ungebrochen ist, setzen immer mehr Menschen auf klassische Outdoorküchen. Die können zum Beispiel als flexible Module eine Erweiterung des typischen Grills sein. Ist die Dachterrasse aber gross genug und verfügt man über eine Überdachung, spricht nichts gegen eine fest eingebaute Küche im Freien. Der Vorteil: Sie bietet Stauraum für Geschirr, Küchenzubehör und so hat man alles vor Ort, wenn draussen gekocht und gegessen werden soll. Wie aufwendig man eine solche Küche gestalten möchte, hängt wie im Innenraum vom Besitzer selbst ab. Der Einbau von Spülen, Öfen, Kühlschränke oder Pizzaöfen ist problemlos möglich – bedeutet aber Investitionen, die schnell 10-000 – 15.000 Franken bedeuten können.

Unser Tipp deswegen: Investieren Sie in einen grossen BBQ, der ebenfalls etwas Stauraum bietet. Nutzen Sie diesen tatsächlich regelmässig über die Sommermonate, sollten sie einige Jahre danach über die Anschaffung einer Outdoor-Küche nachdenken.

Beschattungssysteme – immer gut geschützt

Aufgrund der exponierten Lage einer Dachterrasse sind Beschattungssysteme ein Muss. Falls Sie als Mieter eine Dachterrasse nutzen, sind vom Eigentümer meistens bereits Vorkehrungen getroffen. In vielen Fällen kommen Markisen zum Einsatz, die sich mittlerweile viele Meter weit ausfahren lassen. Mithilfe von Sensoren für Regen und Wind sind die Markisen auch ohne Ihre Anwesenheit sicher vor plötzlichen Wetterveränderungen und fahren automatisch ein, sobald es stürmisch wird.

Alternativ können auf der Dachterrasse Sonnensegel zum Einsatz kommen. Vor allem die Sonnensegel versprühen einen Hauch von Luxus und sorgen für eine gehobene Atmosphäre im Freien, die für einen perfekten Sonnenschutz sorgt. Und bei leichtem Regen dient es sogar als kleiner Wetterschutz. Kleiner Nachteil: Viele Sonnensegel lassen sich nicht flexibel auf- und zufahren. Insofern sollten Sie zusätzlich für Platz zum Sonnenbaden sorgen.

Eine einfache Möglichkeit der Beschattung sind grosse Sonnenschirme. Die bringen allerdings einen kleinen Nachteil mit. Weil auf den Dachterrassen schnell ein leichter Wind geht, muss der Fuss des Sonnenschirms besonders gut im Boden verankert sein. Ansonsten droht, der Schirm umzustürzen. Bei Schlechtwetter gilt immer: Sonnenschirm einholen.

Auch Kletterpflanzen oder wilder Wein oder Kletterrosen können ein natürliches Beschattungssystem darstellen. Dazu benötigen Sie im Vorfeld ein Konstrukt, an dem die Pflanzen ranken können. Aber Achtung: Bis sich der Sonnenschutz einstellt, kann es einige Jahre dauern.

Die Beleuchtung

Um die Terrasse auch am Abend mit einem luxuriösen Flair auszustatten, sollte auch die Beleuchtung gut durchdacht sein. Und die kann sowohl elektrischer Natur als auch mit Kerzen und Windlichtern ganz natürlich daherkommen. Neben klassischen Wandleuchten oder Stehpoldern erzeugen Strahler, die sich unter den Pflanzen oder im Boden befinden, eine besonders mystische Atmosphäre. Weil Kerzen wegen der möglichen Winde leicht erlöschen, können Sie sich am besten mit grossen Windlichtern behelfen. Aber auch Feuerschalen machen sich auf einer Dachterrasse toll.

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