Bauplanung & Bauleitung
Hochkeller bauen - was beachten

Trend Hochkeller – wie nützlich sind sie tatsächlich?

Plant man ein neues Haus, stellt sich für Bauherren schnell eine entscheidende Frage: Bauen wir mit Keller oder nicht? Wir beantworten einige wichtige Fragen.

26 Juli 2018

Die Entscheidung ist oft nicht leicht. Schliesslich entstehen beim Bau eines Kellers zusätzliche Kosten. Gleichzeitig kann man aber einen Keller nicht nachträglich einbauen. Er ist von Anfang an da – oder eben nicht.

Klassische, unter der Erde liegende, Keller, sind oft dunkel, muffig und nur als Abstellraum nutzbar. Der Gedanke, die Kosten hierfür einzusparen, ist naheliegend. Aber Keller können sich auch anders darstellen. Eine spannende Alternative zu einem herkömmlichen Keller ist der Hochkeller. Bei diesem liegt (mindestens) die Hälfte des Geschosses über dem Erdboden. So entstehen helle, freundliche Räume mit natürlichem Tageslicht. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Keller lässt sich hier sogar zusätzlicher Wohnraum einrichten.

Gleichzeitig ist der Aufwand beim Bodenaushub und auch die Massnahmen zur Entwässerung und der Feuchtigkeitsschutz wesentlich geringer, als bei einem tiefen Keller. Doch auch hier muss der verwendete Baustoff an die Gegebenheiten angepasst werden. Gerade, wenn am Hang gebaut wird, kann mit einem Hochkeller wunderbar das Höhenniveau des Baugrundes ausgeglichen werden.

Welche Vorteile bietet ein Hochkeller?

Zunächst stellt sich die Frage, worin sich ein Hochkeller von einem in die Erde gegrabenen Keller unterscheidet. Ein Hochkeller schaut mindestens 50 Zentimeter aus der Erde heraus, herkömmliche Keller hingegen liegen traditionell unter der Erde. Dies machte früher Sinn, denn so konnte man in kühlen und dunklen Räumen Vorräte einlagern. Doch dafür werden Keller heutzutage nicht mehr gebraucht. Sie erfüllen andere Funktionen.

Da die Räume des Hochkellers heller sind, können sie nicht nur als zusätzliche Fläche für selten benutzte Räume, sondern auch als Wohnraum genutzt werden. Das lohnt sich gerade bei kleinen Grundstücken, oder wo der Baugrund teuer ist.

Arbeitszimmer, Bastel- oder Hauswirtschaftsräume werden nicht jeden Tag genutzt. Für sie muss man nicht zwingend im Hauptwohnraum wertvollem Platz verschwenden. Diese Zimmer sind perfekt in einem Kellerraum untergebracht. Aber auch typische Kellerräume für Heizungsanlagen und Vorratszimmer finden hier Platz. Sogar eine komplette Einliegerwohnung lässt sich planen, die für erwachsene Kinder oder zur Vermietung genutzt werden kann.

Ein weiterer Vorteil des Hochkellers: Er bietet einen Dämmschutz gegen Kälte vom Boden. Ein gut geplanter Hochkeller hilft auch Heiz- und Energiekosten senken. Bei der Kalkulation der Baukosten sollten diese Einsparungen im Hinterkopf behalten werden.

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Worauf muss ich bei der Hochkellerplanung achten?

Wird ein Hochkeller geplant und soll er optional Wohnraum bieten, sollten Sie von Anfang an eine entsprechende Raumhöhe einplanen. Mindestens 2,20 Meter bis 2,30 Meter verbleibende Höhe sollten Sie nach dem Einbau von Estrich und Bodenbelag behalten. Ein weiterer Vorteil von Hochkellern: Es lassen sich auch herkömmliche Fenster einbauen. Eine spezielle Planung ist nicht erforderlich. Auch das spart Kosten. Insgesamt sind die Kosten für einen Hochkeller etwas geringer als für einen unterirdischen Keller.

Tipp: Gerade in Gegenden mit hohem Hochwasserrisiko stellt ein tiefliegender Keller ein zusätzliches Risiko dar. Ein Hochkeller läuft natürlich nicht so schnell voll Wasser und ist daher in Risikogebieten empfehlenswert.

In Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel müssen gerade für tiefe Keller spezielle Drainagen und andere Wasserschutzmassnahmen verbaut werden. Auch das kann die Kosten nicht unwesentlich in die Höhe treiben. Die gesamten Kosten für den Keller hängen massgeblich davon ab, ob die Räume direkt im Grundwasserbereich gebaut werden oder nicht. Beim Bau eines Hochkellers lässt sich aber auf den Einsatz spezieller Abdichtungen und Lichtschächte verzichten. Somit ist der Hochkeller in der Regel etwas günstiger.

Fazit

Herkömmliche, unterirdische Keller waren früher als Vorratskammern sehr sinnvoll. Heute bieten aber Hochkeller eine wirklich sinnvolle Alternative. Bei der Planung eines Neubaus muss also die Frage nicht mehr lauten „Keller – ja oder nein“, sondern „Welche Kellervariante passt am besten?“.

Sie haben bereits einen vorhandenen Keller,der noch nicht ausgebaut wurde? In dem Fall schauen Sie gerne in unseren Ratgeberartikel „Den Keller zum Wohnraum umbauen“.

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