Finanzen & Recht
Mini-Haus auf Handfläche

Wieviel Haus kann ich mir leisten?

Gerade jetzt ist der Zeitpunkt, in der sich eine Immobilie leicht finanzieren lässt. Jedoch sollte man trotz verlockender Angebote vorsichtig sein, denn die Kosten sind leicht zu unterschätzen. Bei „Wieviel Haus kann ich mir leisten?“ reden wir offen über die kompletten Kosten für die Finanzierung einer Immobilie. 

19 April 2018

Miete? Oder doch lieber kaufen?

Wieso sollte man jahrelang Miete bezahlen, wenn man nicht auch seine eigenen vier Wände haben kann? Bei der momentanen Baufinanzierung, welche unter zwei Prozent Zins liegt, ist das ein attraktives Angebot, auf welches viele zugreifen. Der Boom des Kaufes einer Immobilie nimmt drastisch zu, bei den Maklern häuft sich die Arbeit und die Banken freuen sich, dass sie die nächste Baufinanzierung abschliessen können.

Sich heutzutage ein Haus oder die eigenen vier Wände zu sichern ist günstiger als die Miete. Dies wurde auch durch eine aktuelle Studie errechnet. Günstiger als diese zwei prozentigen Zinsen, werden Sie so schnell nicht mehr Ihren Traum realisieren können.

Doch die meisten Käufer (vor allem junge, angehende Eigentümer) ahnen nicht, welche Kosten sich wirklich hinter einem Kauf der Immobilie verbergen. Der Fehler liegt nicht an dem Kaufpreis der Immobilie, sondern daran, dass viele ihr gesamtes Eigenkapital in dieses Projekt stecken und somit keine Reserven mehr übrig haben. Die monatlichen Kosten sind nach einiger Zeit nicht mehr zu decken und der Traum wird zum Albtraum. Dies geschieht häufig kurz nachdem man die eigenen vier Wände erworben hat.

Zudem kommt noch hinzu, dass man davon ausgehen kann, dass die Banken nach 15 oder 20 Jahren, wenn die Zinsbindung ausgelaufen ist, einen höheren Zinsbetrag verlangen werden. Das kann man jedoch umgehen, indem man von vornherein vertraglich die Dauer der Zinsbindung festlegt. Daraus erschliesst sich, dass die Zinshöhe dieser Baufinanzierung höher als normal sein wird. Das böse Erwachen, wenn die Nebenkosten ins Leben gerufen werden

Die Realisierung des Traums wird sich schön geredet, denn die meisten Bauherren denken, dass man die Baufinanzierung anstatt einer Miete bezahlt und somit alle Kosten gedeckt sein werden. Doch was ist mit den anfallenden Nebenkosten? Diese kommen meistens als erstes böses Überraschungspaket, mit dem viele nicht rechnen, hinzu.

Wie viel Haus kann ich mir leisten?

Wir zeigen an einem Beispiel auf, wie Sie am besten die anfallenden Nebenkosten errechnen können. Stellen wir uns einfach vor, dass unsere zukünftigen vier Wände 500.000 CHF kosten. Das Eigenkapital, welches Sie idealerweise mitbringen, sollte mindestens 20 Prozent vom Kaufpreis betragen: 100.000 CHF. Einfacher gesagt als getan. Nun kommen noch die berühmten Nebenkosten hinzu, unter anderem: Notarkosten, Grunderwerbsteuer (die je nach Kanton zwischen 3,5% und 6,5% liegen) und Maklerkosten. Diese Nebenkosten liegen bei rund 15% des Kaufpreises. In diesem Fall würden wir bei 75.000 CHF liegen. Die meisten Käufer rechnen gar nicht mit dieser Höhe der Nebenkosten und sehen sich gezwungen, einen weiteren Kredit abzuschliessen. Aber, hat man dann überhaupt noch genug Reserve für den Fall der Fälle? Denn wie wir es alle sicherlich gut kennen: Unverhofft kommt oft!

Fazit: Wie sollten wir unseren Kauf geschickt angehen?

Damit der Traum nicht zum Albtraum wird, sollte man mindestens fünf Monatsnettogehälter vom Jahreseinkommen auf einem separaten Konto haben, auf welches man immer wieder im Fall der Fälle problemlos drauf zugreifen kann. Der Betrag sollte angehend an die 13’000 CHF sein. Stellen wir uns doch einfach mal vor, dass unser Auto auch den Geist aufgibt. Wir könnten uns problemlos von den 13’000 CHF ein neues Auto leisten, ohne dass wir wieder einen Kredit abschliessen müssten!

Also, bevor wir unsere eigenen vier Wände kaufen, berechnen wir die genau auf uns zukommenden Kosten und werden niemals das komplette Eigenkapital in ein Projekt, wie in diesem Fall den Kauf der eigenen vier Wände, investieren.

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