Jetzt, wo die Tage draussen länger werden, überlegt der eine oder andere von uns, in einen Kamin oder einen Ofen im Haus zu investieren. Wir erklären, welche unterschiedlichen Systeme es gibt und für welchen Einsatz sie sich eignen.
Wer kennt ihn nicht, den traditionellen, heute meistens geschlossenen Kamin. Er besteht aus einer Feuerstelle mit einem Rost, einem darunterliegenden Aschebehälter und einem Anschluss an den Schornstein. Dabei ist er klassischerweise fest im Haus verbaut und findet sich noch in vielen älteren Gebäuden, die früher mit dem Kamin Tag für Tag heizten.
Eine feuerfeste Scheibe trennt dabei das Feuer vom Wohnraum, wobei die Wärme in das Zimmer weitergegeben wird. Der lästige Rauch bleibt dafür im Kamin und wird durch den Schornstein abgeleitet. Mit einer kleinen Steuerung lässt sich die Luftzufuhr manuell regeln, sodass ein optimales Feuer entsteht und für so wenig Aschebildung wie möglich sorgt. So schön wie der traditionelle Kamin ist, sollten Sie eines beachten: Der Kamin gibt seine Wärme – im Fachjargon Konvektionswärme – nur in dem umliegenden Raum ab. Eine Erwärmung in weiter entfernte Zimmer ist nicht möglich.
Als Brennstoff lassen sich naturbelassenes Holz und Holzbriketts verwenden, die Asche selbst wandert sehr einfach in den normalen Hausmüll. Tipp: Alternativ ist die Asche auch ein toller Dünger für den Garten.
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Behandelte Möbelstücke oder Holz von Fussböden und Decken darf nicht im Kamin verbrannt werden. Das führt gegebenenfalls zu Beschädigungen von Abgasanlage oder Schornstein und ist schlecht für die Umwelt.
Wer heute keinen gemauerten Kamin sein Eigen nennt, kann sein Zuhause mit einem Kaminofen nachrüsten. Der Schwedenofen besteht aus einem Feuerraum aus Stahl, einer Tür mir hitzebeständigem Glas und einem Rost mit Aschefach. Die Besonderheit: Er lässt sich flexibel im Wohnraum platzieren. Einzige Bedingung ist der Anschluss an einen Schornstein.
Wie beim eigentlichen Kamin wird der Kaminofen mit Scheitgut oder Briketts befüllt. Dazu bieten die meisten Kaminöfen eine zusätzliche Lagermöglichkeit für einige Holzscheite zum Nachfüllen am Abend.
Achtung: Auch der einfache Kaminofen verfügt über Konvektionswärme und wärmt nur den umliegenden Raum. Doch gerade in Zeiten des saisonalen Übergangs wie im Herbst lässt sich mit dem Kamin der eine oder andere kalte Abend überbrücken und die Heizungsanlage muss nicht sofort eingeschaltet werden.
Eine Besonderheit unter den Kaminöfen sind solche Modelle, die die zentrale Heizungsanlage im Haus unterstützen können. Mit Hilfe des Feuers wird Wasser erwärmt und dem zentralen System zugeführt. Auf diese Weise lassen sich auch weiter entfernt liegende Räume oder Fussbodenheizungen erwärmen – eine gute Kombination mit traditionellen Heizanlagen oder modernen Systemen wie Solar oder Erdwärme. PS: Auch bei den wasserführenden Kaminöfen kommen Holz oder Holzbriketts zum Einsatz.
Wer kennt ihn nicht, den guten alten Kachelofen aus Grossmutters Zeiten. Im Prinzip handelt es sich bei einem Grundofen um nichts anders. Allerdings sind die heutigen Modelle nach neuesten technischen Standards aufgerüstet. Das Grundprinzip: In einem Grundofen werden die Rohstoffe mit deutlicher höherer Hitze verbrannt als im Kamin. Immerhin herrschen in seinem Inneren bis zu 1000 Grad Celsius. Anders als bei einem Kamin wird das Holz auf dem Boden des Ofens, auf der Schamotte verbrannt.
Besonderheit des Grundofens ist die Strahlungswärme, die besonders gesund sein soll und für Allergiker gut geeignet ist. Die entstehende Wärme wird über verschiedene Züge, die sich im Inneren des Ofens befinden, an die keramischen Speicherwände des Ofens weitergeleitet. Dort wird die Wärme über viele Stunden hinweg abgegeben.
Vorteile:
Der Pelletofen sieht im Grund fast wie ein Kaminofen aus. Doch das dahinterliegende System ist völlig anders geartet und bedient sich neuester Techniken. Zunächst ist da das Brennmaterial, das sich komplett von den klassischen Feuerstellen unterscheidet. Kleine Holzpresslinge (20 bis 50 Zentimeter), die sogenannten Pellets, werden der Feuerstelle nach und nach zugeführt und verbrennen auf kleiner Flamme – und das mit extrem geringer Aschebildung. Die Pellets lagern in einem Vorratstank, aus dem die Presslinge automatisch bei Bedarf Richtung Brennmulde geschoben werden, um dort zu verbrennen. Ein Auffüllen ist nur alle paar Tage nötig.
Der Pelletofen steht in aller Regel im Wohnraum, von wo aus er für die Erwärmung der Räume zuständig ist. An das zentrale Heizsystem angeschlossen, ist der wasserführende Pelletofen eine gute Ergänzung zum zentralen Heizungssystem. Ein Fachmann berechnet mit Ihnen, wie viel Wärme direkt in den Raum abgegeben werden soll und welche Menge an Wärme an den Pufferspeicher des zentralen Systems geht.
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Durch die kleine Flamme versprüht der Pelletofen im Wohnraum keine Gemütlichkeit. Wer Wert darauf legt, sollte besser zu einem klassischen Kaminofen greifen oder einen grossen Kessel im Keller platzieren.
Heute kombinieren moderne Kamine und Öfen die Gemütlichkeit des Feuers im Wohnraum mit den modernen Techniken der Wärmeerzeugung. Entweder als autarke Systeme oder angeschlossen an das zentrale Heizsystem sind die Möglichkeiten vielfältig – und gegenüber den fossilen Brennstoffen deutlich umweltverträglicher. Für den Verbraucher wichtig: Während die Kosten für Erdöl und Erdgas mittelfristig immer weiter in die Höhe schiessen, ist Brennholz ein nachwachsender Rohstoff aus der Natur, der CO²-neutral ist.
Sie sind sich nicht sicher, welches Holz Sie am besten für die Befeuerung von Kamin und Ofen verwenden sollen? In unserem aktuellen Ratgebertext „Kaminholz: Mit diesen Holzarten heizen Sie am besten!“ treffen Sie die passende Entscheidung.