Boden
Hand poliert mit Öl und Mikrofasertuch einen Parkettboden.

Alles über das Parkett Ölen

Ein Parkettboden ist ein echter Klassiker und sieht immer gut aus. Kein Wunder also, dass seit zehn Jahren die Verkaufszahlen von Parkettfussböden in der Schweiz kontinuierlich zunehmen. So meldete die Branche beispielsweise im Jahr 2013 eine Steigerung um 10% gegenüber dem Vorjahr. In absoluten Zahlen wurden 2013 beachtliche 6,4 Millionen Quadratmeter Echtholzparkett in der Schweiz verlegt.

11 April 2019

Warum ist Parkett so beliebt?

Zunächst ist da natürlich die Optik. Ein Holzboden sieht edel aus und hat eine ganz besonders luxuriöse Ausstrahlung. Gleichzeitig verleiht ein Holzboden aber auch ein warmes und heimeliges Ambiente.

Holz ist ein Naturprodukt und ist daher auch für biologisch verträgliches und umweltbewusstes Wohnen ein wichtiger Bestandteil. Denn zum einen ist die Produktion des Parketts ressourcenschonend, zum anderen kann Parkett problemlos entsorgt werden. Durch die Verwendung moderner UV-härtender Versiegelungen und Lacken auf Wasserbasis wird die Emission von schädlichen Lösungsmitteln weitgehend vermieden.

Zudem ist ein Parkettboden unglaublich vielseitig, denn es gibt viele verschiedene Verlege-Designs, Farben und Oberflächenbehandlungen, sodass man dem Parkettboden seine eigene Stilnote geben kann.

Und natürlich ist ein Parkettboden bei korrekter Pflege sehr robust und hat eine sehr hohe Lebensdauer. Bedenken Sie nur, wie viele historische Gebäude immer noch ihren originalen Parkettboden haben. Stilistisch gesehen sind Parkettböden ausserdem zeitlos und kommen praktisch nie aus der Mode.

Ein besonderer Pluspunkt ist, dass man bei Beschädigungen wie oberflächlichen Kratzern und Abnutzungen einfach das Parkett nach 10-15 Jahren abschleifen lassen kann. Dabei werden ca. 5-7 Zehntelmillimeter abgetragen, was kaum nennenswert ist. Danach wird der Boden wieder versiegelt oder geölt und er sieht aus wie neu. Auch grössere Schäden sind kein Problem, denn ein professioneller Parkettverleger kann beschädigte Teile problemlos auswechseln. Diese Vorteile haben Sie bei keinem anderen Bodenbelag, denn nur Parkett kann teilweise oder ganz renoviert werden.

Wichtig ist, dass man eine gute Qualität auswählt. Der Boden sollte beispielsweise eine Stärke von mehr als 2,5mm haben. Damit ist auch mehrmaliges Abschleifen überhaupt kein Grund zur Besorgnis.

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Fünf gute Gründe für Parkett im Überblick:

  • Wirtschaftlich und langlebig
  • Natürlich und umweltschonend
  • Attraktiv und zeitlos
  • Hygienisch und pflegeleicht
  • Vielfältig und einzigartig

Parkettpflege

Ein Parkettboden ist also eine Anschaffung fürs Leben – zeitlos, elegant, langlebig. Allerdings muss der Parkettboden entsprechend gepflegt werden.

Da einer der attraktivsten Aspekte des Parkettbodens seine natürlich Herkunft ist, ist es kein Wunder, dass die meisten Schweizer das Naturprodukt Holz so unbehandelt wie möglich lassen möchten. Deshalb werden viele Parkettböden nicht mit Lack versiegelt, sondern mit Öl und/oder Wachs geschützt.

Bei der Pflege unterschiedet man zwischen Erstpflege (gleich nach dem Verlegen) und Unterhaltspflege (regelmässige Pflege des Bodens).

Erstpflege von Parkettböden

Mit der sogenannten Erstpflege wird direkt nach dem Verlegen der Grundstein für die weitere Zukunft und Pflege Ihres Fussbodenbelages aus Echtholz gelegt. Normalerweise bieten Parkett-Firmen Ihnen die Erstbehandlung im Paket mit dem Kauf und der Verlegung des Bodens an. Direkt nach der Verlegung des Parketts werden durch eine Versiegelung die unbehandelten Fugen und Kanten gegen das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit geschützt.

Zuerst erfolgt die Grundversiegelung. Dieses Grundsiegel schliessen die Poren des Parketts und sorgt zudem dafür, dass sich die Holzfarbe nicht verändert, sobald die zweite Versiegelungsschicht aufgetragen wird. Als Endversiegelung stehen mehrere Optionen zur Auswahl. Für welche man sich entscheidet hängt vor allem von der Beanspruchung des Parkettbodens ab, aber auch vom persönlichen Geschmack, denn wie bereits angedeutet bevorzugen viele Schweizer einen möglichst naturbelassenen Holzfussboden:

  • Wasserlack
    Dieser kann zum Einsatz kommen, wenn der Boden wenig beansprucht wird.
  • Öl-Kunstharz oder Polyurethan
    Diese Versiegelung ist besonders für stark beanspruchte Böden ratsam, da sie das Parkett sehr gut schützt.
  • Öle
    Diese legen einen schützenden Film über das Parkett, allerdings gilt deren Schutzfunktion gegen Schmutz eher als gering. Deshalb empfehlen Fachleute den Boden zusätzlich zum Ölen auch noch zu wachsen. Man kann dabei den Holzboden sowohl warm als auch kalt wachsen. Vorzuziehen ist Warmwachs, da dieses besser in die Poren des Holzes eindringt als Kaltwachs und somit eine bessere Versiegelung bietet.

Unterhaltspflege von Parkettböden

In regelmässigen Abständen sollte man das Parkett mit speziellen Pflegemitteln behandeln. Wie oft man dies tut hängt von der Beanspruchung des Parkettbodens ab.

Eine gute Parkett-Firma stellt normalerweise einen Anfangsbestand des passenden Mittels bereit. Diese Pflegemittel sind meist auf Öl- oder Wachsbasis und legen einen zusätzlichen, schützenden Film über den Boden. Bei sehr starker Beanspruchung des Bodens sollte man jedoch den Echtholz-Boden zusätzlich gelegentlich komplett nachölen.

Für die normale Reinigung sollte man losen Schmutz mit einem Besen oder Staubsauger entfernen und ansonsten mit einem feuchten – am besten nebenfeuchten – Mob durchwischen. Sollte es zu stärkeren Verschmutzungen kommen, so empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen Parkettreinigungsmittels.

Parkett ölen – am besten vom Fachmann

Will man das Parkett komplett ölen, so empfiehlt es sich, diese Arbeit vom Fachmann durchführen zu lassen.

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Wir raten Ihnen, mehrere Kostenvoranschläge einzuholen. Damit Sie einen reellen Preis bekommen und zudem auch die verschiedenen Angebote wirklich miteinander vergleichen können, sollten Sie sich im Vorfeld einige Fragen beantworten und diese Informationen den betreffenden Firmen für die Berechnung des Kostenvoranschlags übermitteln. So können Sie vor unschöneren Überraschungen sicher sein:

  • Welche Grundfläche weist das Parkett auf?
  • Aus welchem Material besteht das Parkett?
  • In welchem Zustand befindet sich das Parkett?
  • Welches Öl ist gewünscht?
  • Welche Vorarbeiten übernehme ich selbst?

Welche Grundfläche weist das Parkett auf?

Es liegt auf der Hand, dass der Fachmann genau wissen muss, wie gross die zu behandelnde Fläche ist. Diese Daten können Sie in den Bauplänen oder im Grundriss Ihres Hauses finden. Oder aber Sie messen das betreffende Zimmer, bzw. die Fläche selbst aus. Nehmen Sie ein Massband und ermitteln Sie Länge und Breite des Raumes, in welchem Sie das Parkett ölen lassen möchten. Anschliessend einfach beide Daten miteinander multiplizieren und schon haben Sie die Grundfläche in Quadratmetern. Allerdings ist dies oft einfacher gesagt als getan, denn nicht immer handelt es sich um simple rechteckige Räume. So ist in manchen Häusern das Parkett zum Beispiel im gesamten Wohn-Essbereich plus Flur verlegt. In diesen Fällen ist das Ausmessen wesentlich aufwendiger.

Der Handwerker muss diese Information unbedingt haben, denn davon hängt ab, welche und wie viele Materialien er zur Hand haben muss, mit wie viel Personal er das Projekt angehen muss und wie lange er für die Arbeit braucht.

Aus welchem Material besteht das Parkett?

Von der Holzart hängt oft ab, welches Öl man verwenden sollte. Deshalb muss der Handwerker genau wissen, was für einen Parkettboden Sie haben. So erfordern einige Fussböden spezielles Öl, das perfekt auf die jeweilige Materialstruktur abgestimmt ist. Finden Sie also unbedingt heraus, aus welchem Material Ihr Parkettboden ist. Lassen Sie sich am bestens auch gleich über die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen an Ölen vom Profi aufklären.

In welchem Zustand befindet sich das Parkett?

Hier muss man wirklich ehrlich sein, wenn man vor Überraschungen verschont bleiben will. Sagen Sie also ganz offen, welche Risse, Löcher oder andere Verschleisserscheinungen der Boden hat. Eventuell können Sie dem Fachmann auch Fotos schicken. Denn heutzutage kann man diese einfach mit dem Handy machen und dann per Email an die Firma schicken. Denken Sie daran, dass der Fachmann die Arbeit nur wirklich richtig einschätzen kann, wenn er den Ist-Zustand des Bodens genau kennt.

Sollte Ihr Parkettboden noch nicht versiegelt sein, kann das Öl nach einer gründlichen Vorreinigung einfach direkt aufgetragen werden. Befinden sich noch Reste alter Versiegelungen auf dem Boden, müssen diese zunächst entfernt werden. Auch diese Angabe benötigt der Fachmann.

Welches Öl ist gewünscht?

Wie bereits angesprochen gibt es verschiedenen Öle, die sich allerdings nicht nur in ihren Eigenschaften unterscheiden, sondern auch unterschiedliche Effekte erzielen können. So sind einige Öle praktisch unsichtbar und neutral, während andere wiederum den Boden dunkler machen können. Manche sind eher matt, während andere dem Boden ein samtiges Glänzen verleihen.

Besprechen Sie also ganz genau mit dem Profi, wie der Boden hinterher aussehen soll. Der Fachmann berät Sie sicherlich gerne, kompetent und ausführlich.

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Welche Vorarbeiten übernehme ich selbst?

Natürlich müssen gewisse Vorarbeiten erledigt werden. Um Geld zu sparen empfiehlt es sich, diese selbst durchzuführen. Zudem übernehmen nicht alle Parkett-Firmen alle diese Arbeiten.

Vor dem Auftragen des Parkett-Öls gilt es folgende Arbeiten zu erledigen:

  • Der betreffende Raum muss leer geräumt werden.
  • Möbel, die nicht entfernt werden können, sollten mit einer Plastikfolie abgeklebt werden.
  • Die Fussleiste muss demontiert werden.
  • Der Boden muss mit dem Staubsauger von Staub, Schmutz und anderen Partikeln befreit werden.

Fazit zum Thema Parkett Ölen

Parkettböden sind in der Schweiz sehr beliebt. Angesichts der zahlreichen Vorteile des Parkettbodens ist dies durchaus verständlich. Die sagenhafte Langlebigkeit kann durch korrekte und regelmässige Pflege erhöht werden. Eine hervorragende Option ist das Parkett Ölen. Dieses sollte vom Fachmann durchgeführt werden, wobei man diesen bei Einholung des Kostenvoranschlags genauestens über die Fläche, den Zustand des Parketts, den gewünschten Effekt, den man sich vom Ölen verspricht, etc. in Kenntnis setzen sollte. Wenn möglich sollte man das Parkett, welches geölt werden soll, selbst vorbereiten.

Bei korrekter Pflege durch Parkett Ölen hat man stets einen schicken, attraktiven und funktionellen Parkettboden, an dem man lange seine Freude haben wird.

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Artikelbild © stokkete / 123rf.com

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