Brandschutzfenster sind eine besondere Form der Verglasung und sorgen in öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern, Schulen oder Fabrikanlagen für Sicherheit.
Brandschutzfenster sind eine besondere Form der Verglasung und sorgen in öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern, Schulen oder Fabrikanlagen für Sicherheit. Beim Ausbruch eines Brandes sorgen sie dafür, dass sie Hitze und Flammen, solange das Material es zulässt, standhalten und damit Menschenleben bis zum Eintreffen von Sicherheitskräften schützen. Denn im Fall eines Feuers ist jede Minute wertvoll.
Glasscheibe ist nicht gleich Glasscheibe. Gerade im Extremfall eines Brandes im Gebäude kann ein Brandschutzfenster die notwendige Sicherheit bis zum Eintreffen der Feuerwehr geben und ein Feuer zumindest eindämmen. Wieso das? Das Brandschutzglas schützt je nach Brandschutzklasse nicht nur gegen die Flammen, die eine Fensterscheibe zum Bersten bringen können. Darüber hinaus hält es auch der Hitze stand. In öffentlichen Gebäuden sind Brandschutzfenster zum Teil Pflicht und die Behörden für Bauaufsicht legen in aller Regel fest, wo Brandschutzfenster notwendig sind. Im privaten Wohnbereich ist es bisher eine Entscheidung der Hauseigentümer.
Überall dort, wo Menschen im öffentlichen Raum gefährdet werden könnten, kommen Brandschutzfenster zum Einsatz, zum Beispiel in Fabrikanlagen oder Laboratorien aber auch in öffentlichen Gebäuden. Was leisten sie?
Brandschutzfenster sind in die Klassentypen F und G unterteilt. Dabei spiegelt G die einfachste der Feuerwiderstandsklassen wider.
Hierbei besteht das Fenster aus einer Scheibe, die mit einer Drahteinlage ausgestattet ist. Sie schützt vor Feuer, sodass das Ausbrechen der Flammen verhindert werden kann. Allerdings ist die Scheibe nicht gegenüber Hitze resistent, sodass sich der benachbarte Raum erhitzen und dort ein neues Feuer ausbrechen könnte.
Fenster mit der Feuerschutzklasse G bestehen zum Beispiel aus:
Vorteile:
Nachteil:
Scheiben, die mit der Feuerschutzklasse F ausgestattet sind, verfügen im Inneren der Scheiben über eine hitzeableitende Folie. Alternativ bestehen sie aus mehrfachverglastem Floatglas mit Zwischenschichten aus Wasserglas (Natriumsilikat). Manchmal kommen auch Gelfüllungen zum Einsatz, die allerdings nicht mehr transparent sind. Je nach Unterklasse sorgen die Systeme dafür, dass die Hitze eines Brandes sich nicht in benachbarte Räume übertragen kann und so Bauteile oder Personen vor der Strahlungswärme geschützt sind.
Brandschutzfenster sind übrigens in den allermeisten Fällen festverglast. Mittlerweile gibt es Fenster mit Feuerschutzklassen auf dem Markt, die sich auch über einen Mechanismus öffnen lassen und der sich im Fall eines Feuers automatisch schliesst. Kippfunktionen sind nicht zugelassen und die Fenster sind dann als Drehflügelvariante erhältlich, die allerdings sehr kostenintensiv ist.
Der Buchstabe F bezeichnet übrigens Widerstand der Wänden, Decken, Stützen oder Treppen gegenüber einem Feuer. Dazu teilt sich die Klasse in folgende Gruppierungen auf:
Neben den Verglasungen selbst, sollte man auch einen Blick auf die Rahmen geben, welche die Brandschutzfenster halten und auch vom Brand beeinträchtigt werden. Das ist neben dem klassischen Aluminium auch Holz.
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Holz als Material für ein Brandschutzfenster hört sich im ersten Moment erst einmal widersprüchlich an. Doch das ist es nicht. Denn Holz hat beim Ausbruch eines Feuers Eigenschaften, die für die Holzrahmen sprechen. Es hält Feuer bei Temperaturen bis zu 200 Grad stand und bleibt relativ lange stabil. Auch die Entwicklung von Rauch hält sich bei Brandschutzfenstern aus Holz in Grenzen. Bedingung: Es sollten Harthölzer wie von heimischer Eiche oder Buche eingesetzt werden, die ein langsames Brennverhalten zeigen. Fängt das Holz einmal Feuer, entsteht zunächst eine Kohleschicht auf dem Material, welches das Feuer zunächst verlangsamt und für eine geringe Rauchentwicklung zuständig ist. Wer einen Kamin oder Ofen im eigenen Haus hat, kann das Brandverhalten der Harthölzer gut beobachten. Spezielle Lacke, die sich auf das Holz auftragen lassen, sorgen für eine zusätzliche Verlangsamung im Brandfall.
Die Thermoplaste sind als Material gänzlich ungeeignet, wenn es um sicheren Brandschutz geht. Denn das Material beginnt bereits bei 110 Grad Celsius, seine Form zu verändern und durchlässig zu werden. Dazu werden beim Schmerzvorgang giftige Dämpfe freigesetzt – eine zusätzliche und lebensbedrohliche Gefahr für eingeschlossene Menschen in angrenzenden Räumen oder die Rettungskräfte.
Tipp: Wissen Sie, welche Feuerlöscher Sie eigentlich im privaten Haushalt haben sollten? Falls nicht, empfehlen wir unseren Artikel zum Thema.
Brandschutzgläser kommen bislang vor allem im dicht bebauten städtischen Raum, öffentlichen Einrichtungen oder industriellen Anlagen zum Einsatz. Fenster mit guter Feuerklassenbeständigkeit können dabei Leben retten und den Rettungseinsatz der Feuerwehr aktiv unterstützen.