Gartengestaltung
Kräuterspirale

Eine Kräuterspirale aus Stein bauen – eine Anleitung!

Sie lieben es, zu kochen und in der Küche mit Getränken und Speisen zu experimentieren? Wie wäre es dann mit einer Kräuterspirale aus Stein im eigenen Garten!

25 Juni 2018

Der spiralförmige Aufbau, der einem Schneckenhaus ähnelt, beheimatet viele verschiedene Kräuter auf engstem Raum und bietet unterschiedliche klimatische Zonen. Wir zeigen, wie einfach der Aufbau ist und welche Materialien Sie benötigen!

Die Besonderheit der Kräuterspirale

Eine Kräuterspirale ist nicht nur ein schönes Gestaltungselement im Garten. Ihr ungewöhnlicher Aufbau hat auch einen für die Pflanzen wichtigen Zweck. Auf relativ wenig Raum lassen sich verschiedene Klimazonen simulieren und so Kräuter mit verschiedensten Bodenansprüchen pflanzen. Auf diese Weise erhalten Sie eine Vielfalt an Sorten, die sich kaum auf einer ebenerdigen Fläche nachbilden lassen würde. Langsam ansteigend verläuft eine Steinmauer spiralförmig im Kreis und mündet in der Mitte der Schnecke am höchsten Punkt – meistens in 80 Zentimeter Höhe.

Die vier Klimazonen

Der Trockenbereich

Im oberen Teil der Spirale befindet sich immer ein magerer Boden, der vor allem sandig und trocken ist. Weil Kräuter aus dem mediterranen Raum wie Rosmarin, Thymian oder Salbei an die trockenen Böden gewöhnt sind, lassen sie sich gut weit oben platzieren, und sind hier stark der Sonne ausgesetzt. Das mögen sie.

Der Normalbereich

Ein Stück weiter die Spirale hinunter findet sich ein üblicher Mischboden, der schon etwas feuchter ist, und wo Pfefferminz, Schnittlauch oder Koriander gut wachsen. Dieser Abschnitt darf übrigens die meiste Fläche einnehmen, weil die meisten Kräuter mit diesem Boden gut auskommen.

Der Feuchtbereich

Ganz unten ist die Feuchtzone der Spirale, die durch die Beigabe von Kompost viele Nährstoffe und Humus enthält und immer eine gewisse Feuchte bereithält. Pflanzen wie Waldmeister, die dunkle, schattige Plätze lieben, sind hier Zuhause.

Der Wasserbereich

Ganz am Ende – und im optimalen Fall nach Süden ausgerichtet, befindet sich häufig ein Teich im Minaturformat. Der sorgt dafür, dass sich die Wurzeln der Kräuter im unteren Teil des Beets immer mit Wasser versorgen können.

Der Bau einer Kräuterspirale: Welches Material kommt in Frage?

Viele Kräuterspiralen – auch Kräuterschnecken genannt – werden mit einer Mauer aus Natursteinen gebaut, die nur durch die Schichtung der Steine zusammengehalten wird. Zusätzlicher Mörtel ist nicht nötig. Die Anlage, für die Sie etwas drei Meter Platz im Durchmesser haben sollten, erhält dabei die typische Optik durch den spiralförmigen Aufbau der Steine.

Wer keine Natursteine mag, kann auch alte Dachziegel, Backsteine oder grosse Flusskiesel verwenden. Fertige Aufbauten, die Sie nur aufstellen brauchen, gibt es in Form von Gabionen im Handel. Das Innere des Metallaufbaus lässt sich Steinen ihrem persönlichen Geschmack entsprechend einfüllen.

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Zum Bau der Kräuterspirale benötigen Sie diese verschiedenen Materialien:

  • Natursteine (verschiedene Grössen) oder anderes Material wie Flusskiesel, Backsteine oder Dachziegel
  • Schotter oder Kies für die Drainage
  • Mutterboden
  • Kompost
  • Sand
  • Miniteich aus dem Baumarkt
  • Kräuter

Kräuterspirale bauen – eine Anleitung

1. Einen passenden Standort finden

Weil eine Kräuterspirale nicht nur schön aussehen, sondern vor allem regelmässig genutzt werden will, sollten sie sicherstellen, dass Sie einen sonnigen Ort in der Nähe der Küche oder einer Outdoor-Küche finden. So brauchen Sie keine weiten Wege zurückzulegen, um sich einen Stängel Basilikum, Rosmarin oder Pfefferminze abzuschneiden. Suchen Sie sich einen geeigneten Standort und messen ihn am besten mit einigen Holzpflöcken und Kordel auf dem Boden ab. Achten Sie darauf, dass der Teich Richtung Süden ausgerichtet ist.

Tipp: Im Winter mögen die mediterranen Kräuter den kalten Wind unserer Klimazone nicht so gerne. Falls Sie einen sonnigen, aber windgeschützten Ort im Garten finden, können Sie diesen nutzen. Andernfalls sollten Sie die Kräuter im Winter abdecken.

2. Die Mauer errichten

Bevor Sie die eigentliche Mauer erreichten, sollten Sie die Fläche bis zu 30 Zentimeter tief ausheben und mit handelsüblichem Schotter füllen. So schaffen Sie eine Drainage im Boden und sorgen dafür, dass unter den Pflanzen keine Staunässe entstehen kann. Dort, wo der Teich platziert werden soll, heben Sie die Fläche 50 Zentimeter tief aus, schütten hier aber keinen Schotter hinein.

Bauen Sie nun die Mauer spiralförmig von aussen nach innen auf. Am besten legen Sie sich auf dem Boden zuerst die Spirale mit einer Lage an Steinen zurecht, damit Sie die finale Form festlegen. Nun schichten Sie die Natursteine aufsteigend bis hin zur Mitte auf. Der höchste Punkt in der Mitte sollte bei 80 Zentimeter liegen.

Für den Teich verwenden Sie einen kleinen Fertigteich mit entsprechender Grösse (siehe oben) und setzen ihn in das vorbereitete Loch ein. Falls Sie das passende Format nicht finden, funktioniert auch ein Mörteleimer, der 30 bis 40 Zentimeter Tiefe haben sollte. Der Teich lässt sich am besten mit Natursteinen in einem Kreis umfassen.

Mörtel, um der Mauere Stabilität zu geben, benötigen Sie übrigens keinen. Denn die Steine erhalten später beim Einschütten von Kompost, Mutterboden und Sand ihren Stand. Schöner Nebeneffekt: Die Fugen lassen sich nutzen, um auch hier Kräuter zu platzieren. So wachsen nicht nur im Inneren der Spirale die Pflanzen.

3. Die Spirale füllen

Um die Spirale zu füllen, benötigen Sie übliche Gartenerde, Sand und Kompost. Aber nun kommt es auf die richtige Mischung an, damit sich ihre Kräuter auch alle wohlfühlen und prächtig wachsen. Im unteren Teil der Spirale mischen Sie Gartenerde mit viel Kompost und sehr wenig Sand. Im mittleren Teil reduzieren Sie das Mischverhältnis mit Erde/Kompost und geben dafür etwas mehr Sand hinzu. Viel Sand dürfen Sie im oberen Drittel der Schnecke hinzugeben. Den Teich füllen Sie auf dem Boden mit einer Schicht Sand und füllen dann Wasser ein.

Tipp: Nachdem Sie die Spirale fertiggestellt haben, sollten Sie sie nicht sofort bepflanzen, auch wenn sie kaum noch warten können. Lassen Sie lieber einige Regengüsse niedergehen. Denn die Erde in der Spirale senkt sich dann noch einmal und Sie müssten eventuell noch etwas Erde hinzugeben, bevor Sie mit dem Pflanzen beginnen.

Welche beliebten Pflanzen kommen in Frage?

Welche Kräuter Sie in einer Spirale unterbringen wollen, ist am Ende eine Frage des persönlichen Geschmacks. Jeder Hobbykoch hat andere Vorlieben, wenn es um den Zusatz von Gewürzen geht. Richten sie sich also nach Ihrem Bauchgefühl. Beliebte Pflanzen, die immer wieder gekauft werden:

Pflanzen für den Trockenbereich

  • Lavendel
  • Thymian
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Majoran
  • Cranberry

Pflanzen für den Normalbereich

  • Schnittlauch
  • Melisse
  • Pfefferminze
  • Petersilie
  • Koriander
  • Basilikum (sollte nicht zu nass stehen)
  • Estragon
  • Liebstöckel

Pflanzen für den Feuchtbereich

  • Bärlauch
  • Waldmeister

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Tipp: Manche mediterranen Kräuter sind nur bedingt winterhart. Falls Sie bemerken, dass sich eine Pflanze den Winter über schwertut, pflanzen Sie diese zuerst in einen Topf, um sie dann erst in die Spirale einzusetzen. Im Winter lässt sie sich leicht entnehmen und an einem wärmeren Ort platzieren.

Die Kräuterspirale auf dem Balkon – geht das überhaupt?

Ohne Zweifel hat nicht jeder von uns so viel Platz im Garten, um eine solche Kräuterspirale anzulegen. Menschen, die im städtischen Raum wohnen, brauchen aber trotzdem nicht auf die klassische Gewürzschnecke zu verzichten. Mit Hilfe von Tontöpfen in verschiedenen Grössen lässt sich auch ein kleiner Kräutergarten auf dem Balkon schaffen. Beispiel: Stellen Sie mit entsprechender Erde gefüllte Töpfe in verschiedenen Grössen und asymmetrisch ineinander. Nun lassen sich die seitlichen Ränder ebenfalls mit verschiedenen Kräuter bepflanzen. Aber Achtung. Achten Sie auch hier auf das passende Mischverhältnis der Böden. Übrigens: Auf einen Teich sollten Sie allerdings verzichten.

Wer auch dafür keinen Platz hat, findet viele Ideen rund um das Thema „Urban Gardening“. So lassen sich im Handel viele Systeme zum Anschrauben an die Balkonwand kaufen, in denen sich in verschiedenen Behältern Kräuter anpflanzen lassen. Wer es einfacher will, bedient sich der Upcycling-Idee und nutzt alte Konservendosen. Plastiktüten oder Plastikkisten zum Anpflanzen der Kräuter.

Fazit

Eine Kräuterschnecke ist eine wundervolle Idee, Nährstoffe und Vitamine direkt im eigenen Garten anzupflanzen. Dazu ist eine Kräuterspirale ein toller Hingucker, der dazu ein Paradies für Bienen und Schmetterlinge ist. Gärtnereien bieten eine Fülle von Möglichkeiten zum Bepflanzen – von den Klassikern bis hin zu neuen Exoten. Und auch Heilpflanzen erleben eine wahre Renaissance!

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