Garten
Pflanze, die wenig Wasser brauchen

Schöner Garten: Pflegeleichte Pflanzen, die Sonne lieben

Der Sommer scheint mit seiner Trockenzeit schier kein Ende zu nehmen und Gartenbesitzer müssen Abend für Abend ihre Pflanzen mit viel Ausdauer wässern. Besser wäre es allerdings, mit Pflanzen auszukommen, die gut mit längeren Trockenperioden umgehen können. Wir haben uns nach passenden Pflanzensorten umgeschaut.

13 August 2018

Die Blumen lassen bei der Hitzeperiode mal wieder die Köpfe hängen und in diesen Wochen geht es eher darum, die Pflanzen vor dem Überleben zu retten als sie um Blühen zu bringen? In diesem Sommer bekommen wir erstmalig ein Gefühl dafür, dass wir uns langfristig möglicherweise auf häufigere heisse und trockene Sommer einstellen müssen. Und trotzdem wünschen wir uns nichts mehr als einen reichhaltig blühenden Garten, der eine optimale Umgebung für Bienen, Schmetterlinge und Co. bietet. Doch das passt durchaus zusammen, wenn man einige Dinge bei der Gartenarbeit beachtet. Optimal aufbereitete Böden und die richtige Auswahl an Pflanzen beschert uns auch in heissen Sommern einen schönen Garten.

Die Vorbereitung

Unkraut jäten

Um sich die Arbeit rund um das Giessen zu erleichtern, sollten Sie zuerst den Boden entsprechend vorbereiten. Im Frühjahr ist dazu die beste Zeit, da der Boden durch die Winterperiode noch einiges an Feuchtigkeit enthält und sich gut durcharbeiten lässt. Entfernen Sie zunächst das überschüssige Unkraut sorgfältig. Das funktioniert mit einer Hacke am besten. Löwenzahn und Co lassen sich optimal mit einem speziellen Gartenwerkzeug entfernen, das die Wurzel tief in der Erde herausholt.

Bodenqualität verbessern

Danach können Sie mit der Bearbeitung des Bodens beginnen. Um dem Regen oder Giesswasser auch in Trockenzeiten eine Chance zu geben, die Pflanzenwurzeln zu erreichen, müssen schwere Böden durchlässiger gemacht werden. Das gelingt am besten, indem Kies oder Sand unter das Erdreich gegraben werden. Der Boden ist dann in der Lage, auch bei kurzen Regenschauern das Wasser schnell in Erdreich abzuleiten. Viele der sonnenliebenden Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen, brauchen dazu genau solche Böden.

Beete mit Rindenmulch versorgen

Wenn der Boden vorbereitet ist, kann das Erdreich mit einer dicken Schicht Rindenmulch abgedeckt werden. Der Rindenmulch ist nicht nur ein schöner Hingucker im Garten. Er hat auch einen ganz praktischen Nutzen. Das Material, das aus gehäckselter Rinde besteht, sorgt dafür, dass das Erdreich nicht austrocknet und Feuchtigkeit so lange wie möglich speichert. Dazu lieben kleine Insekten das Material und durchwühlen den Mulch von unten. Das führt zu einer automatischen Auflockerung des Bodens, der auf diese Wasser wasserdurchlässiger wird. Last but not least: Unkraut hat auf gemulchten Boden kaum eine Chance, sich auszubreiten. Ein gutes Argument gerade für Hobbygärtner, die wenig Zeit haben, sich um Unkrautzupfen zu kümmern.

Jetzt Offerten von Gärtnern in Ihrer Nähe erhalten

Die passenden Pflanzen setzen

Damit Ihr Garten auch beim heissesten Sommer prachtvoll blüht und eine Augenweide ist, braucht es jetzt die passenden Pflanzen, die mit möglichst wenig Wasser auskommen. Sträucher, welche die Sonne und Trockenheit lieben, sind zum Beispiel der Sommerflieder oder der Sommerginster. Aber auch im eigentlich mit Wasser verwöhnten Staudenbereich gibt es einige Sorten, die bei Sommertemperaturen so richtig aufdrehen.

Mädchenauge

Die wunderschöne und reichhaltig blühende Staude Mädchenauge kommt eigentlich aus Nord- und Südamerika und zählt zur Familie der Korbblütler. Die Staude blüht von Juni bis Oktober in unzähligen gelben Farbtönen oder neuen Farbhybriden und fühlt sich im sonnigen Beet, zum Beispiel neben dem Rittersporn, pudelwohl. Die meisten Arten werden bis zu 80 Zentimeter hoch und wachsen vor allem auf sehr trockenen Böden. Auch das Mädchenauge liebt die sandigen Böden – allerdings legt sie durchaus auf einige Nährstoffe im Boden Wert, sodass Gärtner dem Erdreich gerne etwas Kompost hinzumischen dürfen.

Fette Henne

Die Fette Henne ist ohne Zweifel einer der Klassiker in mitteleuropäischen Gärten. Und das aus gutem Grund. Mit über 500 Arten zeigt sie sich die Dickfleischpflanze von der besonders variantenreichen Seite: Sie kann je nach Sorte sowohl grosse Teppiche im Garten bilden als auch bis zu 60 Zentimeter in die Höhe wachsen. Viele Arten blühen in Gelb, Weiss und seltener in Rot zwischen Juni und August. Das Tolle an der Fetthenne: Sie speichert Regen- oder Giesswasser in ihren dick aussehenden Blättern, sodass sie auch mit längeren Trockenperioden auskommt. Dazu braucht sie einen durchlässigen, am besten etwas sandigen Boden und einen sonnigen oder halbsonnigen Gartenplatz, um optimal zu wachsen.

Schafgarbe

Die Schafgarbe stammt aus der Familie der Korbblütler, zeigt sich in mehr als 100 Sorten und liebt sonnige Plätze in Staudenbeeten oder am Gartenrand. Sie lieben die durchlässigen, sandigen Böden und Trockenheit – eine perfekte Pflanze also für den heimischen Gartenstandort, der in der prallen Sonne liegt. Nasse Füsse mögen die Schafsgarben dagegen nicht und so sollten Sie darauf achten, dass schwere Böden gut mit Sand oder Kies bearbeitet werden. Am besten pflanzen Sie die Schafsgarbe im Herbst oder Frühjahr. Während Sie die Pflanzen nach dem Einpflanzen eine Weile mit Wasser versorgen müssen, brauchen sie, sobald sie einmal Fuss gefasst haben, kaum Wasser.

Weitere Pflanzenarten, die gut ins heimische Gartenbeet passen und wenig Wasser benötigen:

  • Strand-Grasnelke
  • Katzenminze
  • Bergsandglöckchen
  • Grossblütige Königskerze
  • Bartnelke
  • Johanniskraut
  • Kamille
  • Diamantgras
  • Zitronenbäume (Achtung: müssen überwintern)
  • Oleander (nicht winterhart)

Tipp: Pflanzen Sie Pflanzen, die viel und wenig Wasser benötigen, getrennt voneinander. So erleichtern Sie sich die Arbeit, was die Gestaltung der Bodenbeschaffenheit und das Giessen angeht.

Mediterrane Kräuter

Auf der Suche nach Pflanzen, die gut mit Trockenheit umgehen können, sollten wir ebenfalls einen Blick auf den Mittelmeerraum mit seinen vielen Kräutern werfen. Denn die machen uns vor, wie pflegeleicht und gleichzeitig praktisch Gartenkräuter sein können. Rosmarin, Salbei oder Thymian gehören zu den beliebtesten Kräutern, die wenig Wasser brauchen und im Gartenbeet einen schönen Hingucker bieten. Dazu duften sie wundervoll aromatisch. Die mediterranen Kräuter bevorzugen ebenfalls eher sandige Böden und haben dazu kaum Ansprüche an Nährstoffe. Allerdings sollten sie bestmöglich nach Süden Richtung Sonne ausgerichtet sein. Achten Sie auch darauf, dass die mediterranen Kräuter, die Sie pflanzen wollen, winterhart sind.

Unser Tipp: Bauen Sie doch eine Kräuterspirale in Ihren Garten. Sie bietet Raum für ganz verschiedene Kräuter und ist durch den Aufbau mit einer Natursteinmauer ein toller Eyecatcher im Garten. In unserem Ratgeber erzählen wir Ihnen, wie der Bau am besten gelingt und was Sie dazu beachten sollten.

Lavendel

Denken wir an die Provence, kommen uns als eine der ersten Bilder die weitläufigen Lavendelfelder in den Sinn. Mit ihren violetten Blüten verzaubert der Lavendel, der aus der Familie der Lippenblütler stammt, auch heimische Beete und ist anspruchslos wie kaum eine andere Pflanze. Weil die Pflanze an trockene Standorte angepasst ist, benötigt sie nur sehr wenig Wasser, liebt sonnige Standorte und blüht trotzdem reichhaltig. Dazu duftet sie wunderbar und macht sich vor allem in Kombination zu Rosensträuchern wunderbar. Doch sie sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch einen ganz praktischen Nutzen: Nahe an Rosen gepflanzt, hält der Lavendel zum Beispiel Schädlinge fern.

Tipp: Lavendel nach der Blüte stark zurückschneiden, damit sich im kommenden Frühjahr wieder neue Blüten bilden können.

Der Fächer-Ahorn

Werfen wir zum Schluss einen Blick darauf, welche Bäume besonders gut mit hohen Temperaturen und viel Sonne umgehen kann. Der Fächer-Ahorn, der aus dem asiatischen Raum stammt, ist eine solche Gattung. Er kann theoretisch bis zu 15 Meter hoch werden und zeigt sich mit spektakulären Laubfärbungen im Herbst. In Mitteleuropa wächst der Fächer-Ahorn allerdings sehr langsam, sodass er vor allem im privaten Garten einen schönen und überschaubaren Hausbaum darstellt. Der Fächer-Ahorn, der Äste und Blätter wie ein Dach anordnet, liebt vor allem die sonnigen Gartenplätze. Je mehr Sonne scheint, umso intensiver ist im Herbst die Laubfärbung. Kleiner Wermutstropfen: Der Fächer Ahorn mag zwar keine Staunässe, braucht aber eine immer feuchte Umgebung. Um regelmässiges Giessen kommt man in diesem Fall also nicht herum. Morgens oder abends am Stamm giessen und auf die Blätter verzichten.

Jetzt Offerten von Gärtnern in Ihrer Nähe erhalten

Fazit

Seinen Garten mit Pflanzen auszustatten, die gut mit Trockenheit umgehen können, ist gar nicht so schwer – sofern Pflanzensorten und Bodenbeschaffenheit zusammenpassen. Dann aber belohnt uns der Garten mit reichhaltig blühenden Sträuchern, egal ob es regnet oder über Wochen die Sonne scheint.  

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments