Tja, mag sein, dass die Barrierefreiheit wirklich der ausschlaggebende Grund ist, weswegen dein Bekannter keinen Keller bauen will. Oder er ist vor anderem zurückgeschreckt. Wer ein Eigenheim mit Keller bauen will muss eben einiges mehr bedenken. Klar, ein Baugrundgutachten sollte immer sein (und immer erfolgen bevor der Bauvertrag unterzeichnet wird, siehe hierzu: https://www.focus.de/immobilien/experten/hausbau-ein-baugrundgutachten-ist-gut-investiertes-geld_id_6108096.html ).
Aber für den Kellerbau ist beispielweise die Baugrunduntersuchung von besonderer Bedeutung, die Bodenklasse entscheidet auch darüber welcher Keller gebaut werden kann. Übrigens spricht man inzwischen nicht mehr von Bodenklassen sondern von Homogenbereichen. Diese Homogenbereiche sind in Teil C der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen festgelegt. Je nach Homogenbereich steigen natürlich auch die Baukosten, weil andere Maßnahmen notwendig werden. Hier gibt es eine ausführliche Erläuterung und mehr Informationen zum Thema Homogenbereiche: https://www.keller-bauen.de/bodenklasse-homogenbereich.html
Das mal nur als ein Beispiel, womit sich beschäftigt werden muss, wenn man sich entscheidet einen Keller zu bauen. Natürlich spielt das auch für den Bau generell eine Rolle. Aber der Kellerbau bedeutet nicht nur höhere Kosten, sondern auch mehr Zeit und Aufwand.
Meiner Meinung nach ist das Keller bauen fast immer sinnvoll, schließlich erhöht sich der nutzbare Raum enorm, ohne dass weitere Baufläche notwendig ist. Die höheren Baukosten bedeuten letzten Endes auch einen höheren Immobilienwert. Und ich denke die meisten Immobilieninteressenten werden sich eher nach einem Haus mit Keller umsehen. Die von deinem Bekannten angesprochene Barrierefreiheit ist allerdings ein gutes Argument. Gerade ältere Leute die keine Kinder mehr bekommen wollen und gut einschätzen können, dass sie nicht plötzlich mehr Platz benötigen werden, können so eine Entscheidung wohl guten Gewissens fällen.