Bauplanung & Bauleitung
Arbeiter mit Schlauch giesst ein Fundament aus Beton.

Fundament betonieren – Kosten richtig kalkulieren

Die Planung und Vorbereitung des Fundament-Betonierens ist durchaus komplex und die Durchführung ebenfalls alles andere als einfach. Worauf es genau beim Fundament-Betonieren ankommt, welches die Fundament-Betonieren Kosten sind und wie Sie den geeigneten Fachmann für das Projekt finden, erfahren Sie hier.

10 Dezember 2019

Ohne ein solides und fachmännisch errichtetes Fundament geht im Bauwesen absolut nichts. Es bildet die Grundlage für jeden Bau und garantiert dessen Standhaftigkeit und Lebensdauer. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob Sie ein Fertighaus oder ein Massivhaus errichten lassen möchten – ohne ordentliches Fundament kommt keines von beiden aus.

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Das Fundament muss unbedingt von einem Fachmann kalkuliert, geplant und gebaut werden. Je nach Zweck und Anforderungen können verschiedene Arten von Fundamenten in Frage kommen. Der Profi kann Sie eingehend beraten und helfen, die beste Entscheidung zu treffen.

Verschiedene Arten von Fundamenten und ihre Vor- und Nachteile

Die Aufgabe des Fundaments ist es, die Last des Bauwerks gleichmässig auf den Untergrund zu verteilen. Neben Gebäuden und Wohnhäusern können dies auch Brücken, Pfosten, Mauern und vieles mehr sein. Natürlich interessieren uns hier vor allem Bauten, die mit dem Wohnen direkt oder indirekt mit dem Haus zu tun haben, also etwa Garagen, Schuppen, etc.

Natürlich hängt die Art des gewählten Fundaments stark vom anschliessenden Nutzen und der Belastung ab. So brauchen Sie natürlich für ein zweistöckiges Einfamilienhaus ein solideres und tieferes Fundament als beispielsweise für eine Garage oder einen kleines Wochenendhäuschen. Bei kleinen Bauten, wie beispielsweise einem kleinen Geräteschuppen, kann es oft völlig ausreichen, die Erde zu ebnen und zu verdichten. Aber selbstverständlich steht auch der Geräteschuppen wesentlich sicherer und geschützter auf einem ordentlichen Fundament aus Beton.

Hier ein kleiner Überblick über die verschiedenen Optionen:

Das Streifenfundament

Diese Art des Fundaments stellt die am weitesten verbreitete Art der Basis für den Hausbau dar. Insbesondere im traditionellen Massivhausbau wird diese Flachgründung gerne verwendet, weil sie einfach zu verarbeiten ist. Dieses Fundament orientiert sich genau am Grundriss und folgt den später an diesen Stellen zu errichtenden Hauswänden.

Normalerweise folgt dann auf die Verarbeitung eine betonierte Bodenplatte. Diese ist einerseits feuchtigkeitsabweisend und wird zudem auch noch mit einer speziellen Wärmedämmung versehen. Bei der Erstellung dieser Art von Fundament werden Gräben für die Fundamentstreifen ausgehoben – daher der Name.

Das Plattenfundament

Eine weitere beliebte Option für das Fundament ist das sogenannte Plattenfundament. Wie der Name bereits ahnen lässt, hat das Fundament die Form einer Platte, auf die dann das Haus gebaut wird. Dadurch, dass so eine homogene Oberfläche geschaffen wird, erfüllt diese Art von Fundament hohe statische Anforderungen. Trotz der grossen Belastbarkeit und Stabilität ist diese Fundamentart jedoch recht schnell gebaut. Durch die grossen Mengen an Beton und Stahl sind die Materialkosten ziemlich hoch, allerdings spart man das Geld für das Ausheben der Gräben für das Fundament. Auch die Wärmedämmung ist einfacher und daher etwas kostengünstiger.

Sollten Sie keine Unterkellerung planen, kann es passieren, dass das Fundament im Winter unterfriert. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Gründung tief genug ist und eine ausreichende Frostschürze an den Aussenseiten der Bodenplatten angebracht wird.

Das Punktfundament

Das Punktfundament kommt typischerweise als Ergänzung des Streifenfundaments zum Einsatz, und zwar im Falle, dass ein von Säulen getragenes zweites Stockwerk, ein Kamin oder etwas ähnliches geplant wird. Denn in diesen Fällen ist es sinnvoll die Belastungspunkte speziell von unten zu stützen. In vielen Fällen ist dies bei der Verwendung eines Streifenfundaments ohne Bodenplatte sogar Bauvorschrift. Sichergestellt werden muss allerdings, dass es durch die punktuelle Belastung des Punktfundaments nicht zu einer statischen Überlastung des Unterbaus kommt.

Tipp: Wie Sie sehen, gibt es mehrere Optionen für das Fundament und die wenigsten Laien können diese wichtige Frage selbst entscheiden. Lassen Sie sich also unbedingt vom Fachmann ausführlich beraten. Der Profi kann anhand der Baupläne aufgrund seiner Ausbildung und langjährigen Erfahrung schnell beurteilen, welches Fundament für Ihr Bauprojekt das richtige ist.

Fundament betonieren – Kosten hängen vom Untergrund ab

Die Kostenfaktoren werden vor allem durch die Beschaffenheit des Untergrundes beeinflusst.  Eine Hanglage oder steinige Untergründe bedeuten zum Beispiel einen höheren Arbeitsaufwand und dementsprechend zusätzliche Kosten. Grundsätzlich sollte der Untergrund unter dem Fundament möglichst homogen sein, denn unterschiedliche Materialien, wie z.B. Lehm, Sand, Steine, etc. setzen sich auf verschiedene Weise und reagieren auch unterschiedlich auf Temperaturschwankungen. Ist der Untergrund also sehr gemischt kann es ratsam sein, diesen abzutragen und mit einem einzigen Material aufzufüllen und zu kompaktieren. Überflüssig zu sagen, dass dies natürlich deutliche Mehrkosten bedeutet. Dafür steht das Haus dann aber auch wirklich fest und sicher.

Im Zweifelsfall lässt der Profi vor dem Anlegen des Fundaments die Bodenbeschaffenheit von einem entsprechenden Experten prüfen. Dies hat natürlich seinen Preis, aber so können Sie wirklich beruhigt schlafen. Zudem werden natürlich Setzungsschäden, wie z.B. Risse in Wänden und Boden vermieden, die später Zusatzkosten verursachen können. Am Ende lohnt sich diese Ausgabe also ganz sicher.

Bei einem Bodengutachten – oft auch Baugrundgutachten genannt – werden der geologische Aufbau und die Grundwasserverhältnisse des Bodens untersucht. Zudem können auch giftige Altlasten, wie sie auf einem zuvor industriell oder gewerblich genutzten Grundstück versteckt sein können, durch ein solches Gutachten aufgespürt werden.

So wird das Bodengutachten durchgeführt

Damit der Gutachter den Boden überprüfen kann, muss er natürlich zunächst genau wissen, wo das Haus gebaut werden soll. In diesem Bereich werden an verschiedenen Stellen Kernbohrungen vorgenommen und Proben entnommen. Diese ermöglichen dem Fachmann dann Aussagen über die Tragfähigkeit des Bodens und die vorhandenen Wasserverhältnisse zu machen.

Es werden unter anderem folgende Parameter ermittelt:

  • Geologische Verhältnisse
  • Durchlässigkeit und Versickerung
  • Baugrundverhältnisse, wie Eigenschaften und Kennwerte des Baugrunds
  • Lagerungsdichte, Frostveränderlichkeit, Verdichtbarkeit

Bei einem normalen Einfamilienhaus werden in der Regel zwei Bohrungen bis in eine Tiefe von vier Metern an zwei verschiedenen Stellen vorgenommen. Typischerweise werden diagonal gegenüberliegende Ecken der Fundamentplatte gewählt. Bei Unterkellerungen beträgt die Bohrtiefe bis zu sechs Meter.

Die Kosten für ein Bodengutachten bei normalen Verhältnissen können folgendermassen berechnet werden:

  • An- und Abfahrt, Einmessung, Aufschlüsse: CHF 50.- bis CHF 150.-
  • Kleinbohrungen an den Ecken der Fundamentplatte: ca. CHF 150.- pro Bohrung
  • Geotechnisches Gutachten: CHF 200.- bis CHF 1.000.-

Sie können somit grob für die Baugrunduntersuchungen mit Kosten zwischen CHF 600.- bis CHF 1.500.- rechnen.

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Fundament-Betonieren Kosten – womit müssen Sie rechnen?

Damit Sie die Fundament-Betonieren Kosten wirklich realistisch einschätzen können, brauchen Sie von Anfang an einen erfahrenen Profi, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Neben einer ersten Besichtigung des Grundstücks vor Ort wird der Profi in den meisten Fällen zur Erstellung eines Baugrundgutachtens raten. Bei der ersten Besichtigung kann der erfahrene Experte bereits bestimmte Schlüsse ziehen, z.B. was eine steile Hanglage, augenfällige Bodenbeschaffenheit, Baumbestand, Nähe von Wasser bzw. Feuchtigkeit des Grundstücks, etc. angeht.

Beim Bodengutachten wird dann weiter in die Tiefe geschaut, um jedwede Zweifel zu beseitigen. Eine konkrete Einschätzung der Kosten ist wirklich erst nach einer Inspektion vor Ort und womöglich nach dem Erhalt des Baugrundgutachtens möglich. Denn es spielen einfach zu viele verschiedene Faktoren eine Rolle.

Den richtigen Fachmann für Ihr Fundament finden

Um den richtigen Fachmann zu finden, sollten Sie selbst einige Dinge ermitteln und die Informationen dem Profi vorab zukommen lassen. Hierzu gehören vor allem:

  • Grundstücksgrösse und Grundriss
  • Eventuelle Gefälle und Unregelmässigkeiten
  • Baumbestand
  • Augenfällige Bodenbegebenheiten
  • Position und Ausmasse des Hauses

Je genauere Angaben Sie dem Fachmann machen, umso genauer kann dieser die Kosten einschätzen und eine realistische Offerte machen. So benötigt der Profi unbedingt genaue Spezifikationen, was das zu erbauende Gebäude angeht, denn nur so kann er sich eine Vorstellung machen, welche Anforderungen an die Tragfähigkeit des Fundaments gestellt werden.

Ist der Bodenbeschaffenheit optimal, muss das Fundament eventuell weniger tief sein als in Lehmboden. Hat das Haus Säulen, einen Kamin oder andere punktuelle Belastungen, muss das Streifenfundament eventuell mit Punktfundamenten unterstützt werden. Sie sehen, Information ist alles.

Suchen Sie am besten wenigstens zwei Anbieter und lassen Sie sich einen detaillierten Kostenvoranschlag machen. Bei der Suche können Sie z.B. auf direkte Empfehlungen von Bekannten oder Familienmitgliedern zurückgreifen. Auch das aufmerksame Lesen der Webseite des Profis sowie der Bewertungen anderer Kunden können wertvolle Aufschlüsse über die gebotenen Leistungen und die Qualität der Arbeit geben. Bitten Sie auch um Referenzen und überprüfen Sie diese.

Vergleichen Sie nun die Offerten nicht nur hinsichtlich des Preises, sondern auch Merkmale wie Art und Tiefe des Fundaments, verwendetes Material, ob ein Baugrundgutachten gemacht wird oder nicht, etc.

Bedenken Sie, dass das Fundament im wahrsten Sinne des Wortes ein fundamentaler Aspekt des gesamten Hausbau-Projektes ist. Ein schlechtes Fundament kann, wenn das Haus erstmal steht, nicht ausgewechselt werden und eventuelle Nacharbeiten und Korrekturen sind unglaublich teuer und nie perfekt. Also lieber gleich ein solides Fundament in Auftrag geben und im Zweifelsfall einen teureren Preis aufgrund höherwertiger Arbeit in Kauf nehmen.

Wir wünschen viel Erfolg und hoffen, dass Ihr zukünftiges Haus auf sicheren Füssen stehen wird!

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Artikelbild © bogdanhoda / 123rf.com

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[…] Sollten Sie eine vorhandene Terrasse umbauen lassen wollen, so haben Sie in aller Regel bereits ein gutes Fundament. Natürlich sollte dies im Rahmen der Arbeiten schon auch nochmal überprüft und gegebenenfalls verbessert werden. Handelt es sich um einen Terrassenneubau, dann muss das Fundament erst noch angelegt werden. Dies ist eine Arbeit für den Fachmann, denn mit einem guten Fundament steht und fällt das gesamte Projekt. Das Fundament ist praktisch immer aus Beton und es gilt einiges zu beachten. Mehr zum Thema Fundament bauen und die damit verbundenen Kosten finden Sie in unserem Artikel zum Thema. […]