Gebäude & Energie
Frau bedient Smart Home Anwendung auf einem Tablet.

Haussteuerung für Einfamilienhäuser – ein Überblick

Moderne Haustechnik ist immer öfter Smart Home kompatibel. Damit lassen sich mittlerweile zahlreiche Vorgänge in Ihrem Haus bequem per Smartphone steuern oder sogar vollständig automatisieren.

18 Mai 2019

Die heutigen Möglichkeiten der Haussteuerung in Einfamilienhäusern und Wohnungen werden allgemein mit dem Begriff Smart Home zusammengefasst. Solche Haussteuerungssysteme verfügen über einen zentralen Controller, der meist über Funk mit den Komponenten des Systems vernetzt ist, von ihnen Daten empfängt und die Komponenten steuert. Darüber hinaus ist oft auch per Smartphone ein Zugriff auf die Haussteuerung möglich. Dies dient zum Abrufen von Informationen, aber auch zur direkten Vornahme von Einstellungen bei einzelnen Komponenten. Mittlerweile ist auch die Bedienung einzelner Komponenten oder der gesamten Haussteuerung per Sprachbefehl möglich. Dazu werden intelligente Lautsprecher wie Alexa verwendet.

Das Haussteuerungssystem kann auf einen einzelnen Bereich spezialisiert sein oder die gesamte Haustechnik umfassen. Zum Beispiel kann via Smart Home einfach die Heizungssteuerung vorgenommen werden. Im einfachsten Fall verfügen alle Heizkörper des Hauses über smarte elektronische Heizungsthermostate. Über den Controller kann für jeden Raum ein bestimmtes Heizungs-Szenario programmiert und gesteuert werden. Das sieht für ein Wohnzimmer sicher anders aus, als zum Beispiel für ein Schlafzimmer und kann auch noch wochentags- und jahreszeitabhängig sein. Aufwendigere Systeme beziehen den Heizkessel mit in die Steuerung ein und regeln in Abhängigkeit der in Echtzeit gemessenen Aussentemperatur oder aufgrund von Wetterdaten, die über das Internet abgerufen werden. Darüber hinaus kann auch noch der Zustand der Türen und Fenster, offen oder geschlossen, mit einbezogen werden.

Beispiele für eine einfachere Heizungssteuerung sind die smarten Heizungsthermostate der Marke Fritz!, die über die WLAN-Router der gleichen Marke gesteuert werden. Von innogy (ehemals RWE) gibt es zum Beispiel ein Smart Home Heizungspaket, das auch mit Alexa und dem Google Assistenten zusammenarbeitet.

Neben der Heizung gibt es Haussteuerungen für Sicherheitsanwendungen, für das Licht, für Sonnenschutz (Rollläden und Markisen), für Unterhaltungselektronik oder eben auch jegliche Kombinationen dieser Komponenten. Besonders umfassend ist der Sicherheitsbereich. Da geht es nicht nur um Einbruchschutz bzw. die Alarmierung bei einem Einbruchsversuch, sondern auch um Brandschutz (Rauch- und Brandmelder), intelligente elektronische Aussentürschlösser, Wasserlecks (z. B. auslaufende Waschmaschine), Videosprechanlagen, die bei Abwesenheit des Wohnungsinhabers den vor der Tür stehenden Besucher auf dem Handy zeigen und vieles mehr.

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Smart Home wächst auch immer mehr mit dem Internet der Dinge (Internet of Things = IoT) zusammen. Ganz normale Hausgeräte werden mit Schnittstellen ausgestattet und können über das jeweilige Smart Home System mit dem Internet und abwesenden Wohnungsinhabern kommunizieren. Zudem kann der Nutzer via Alexa oder ähnlichen Sprachsteuersystemen sowie auch von ausserhalb über seine Smartphone-App Befehle an Hausgeräte übermitteln. Auch die Haussteuerung selbst kann auf das Smartphone zugreifen und über dessen GPS-Funktion ermitteln, ob der Bewohner an- oder abwesend ist und entsprechend programmierte Handlungen vornehmen.

Das Feld der Haussteuerungsanwendungen ist so vielfältig und für den Laien kaum zu überblicken, und genauso ist auch die Reihe der Hersteller solcher Komponenten und Systeme nicht minder. Neben Regeltechnikfirmen aus der Haustechnik finden sich hier Energieversorger, Hersteller von Heizungstechnik, Anbieter von Routern und Netzwerktechnik, Unternehmen aus der Telekommunikation und auch Tech-Riesen wie Amazon, Apple und Google.

Leider sind die Komponenten verschiedener Hersteller nicht immer miteinander kompatibel. Apple verwendet zum Beispiel einen proprietären Funkstandard, sodass deren Komponenten nicht mit den Erzeugnissen anderer Hersteller zusammenarbeiten können. Ausserdem macht es Apple anderen Herstellern durch hohe Zertifizierungsanforderungen und das Vorschreiben bestimmter elektronischer Bauteile schwer, in ihre Produkte Apple-Schnittstellen zu integrieren. Andere Hersteller verwenden offene Standards wie Zigbee oder nutzen WLAN. Zum Teil werden auch Gateways angeboten, die die Kommunikation der Komponenten über Systemgrenzen hinweg ermöglichen.

Das alles macht es einem interessierten Laien nicht eben leicht, moderne Haussteuerungssysteme für sein Zuhause einzusetzen. Einsteiger sollten sich daher zunächst genau überlegen, welche Funktionen sie zentral steuern und automatisieren wollen.

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Etliche Hersteller bieten dazu Einsteigerpakete an, mit denen man sich an diese moderne Technik herantasten kann. Wer jedoch gleich in grösseren Dimensionen denkt und sein Haus umfassend automatisieren möchte, der sollte unbedingt die Beratung ausgewiesener Experten in Anspruch nehmen.

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Artikelbild © vlado85 / 123rf.com

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