Gebäude & Energie
Solarzellen auf dem Dach eines Einfamilienhauses.

Regenwasser, Solarenergie & Co. – Wie natürliche Ressourcen kostensenkend genutzt werden können

In den Zeiten des Klimawandels ist das Verlangen der Bevölkerung nach nachhaltigen, natürlichen Ressourcen der Energiegewinnung so hoch wie noch nie. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten Sie für einen kostengünstigen Umstieg auf Solarenergie, Regenwassernutzung und dergleichen haben.

11 November 2019

In einer Zeit, in der der Klimawandel zu den Hauptthemen der Politik gehört, fragen sich immer mehr Menschen, wie sie natürliche Ressourcen nutzen können. In der Schweiz ist beispielsweise der Anteil am Solarstrom steigend. So gab es Ende 2018 etwa 85.000 Photovoltaik-Anlagen (ohne Kleinstanlagen). Unter natürlichen Ressourcen versteht man Bestandteile oder Funktionen der Natur, die über einen ökonomischen Nutzen verfügen. Dazu zählen

  • Rohstoffe,
  • Flächen und
  • die Funktion sowie Qualität von Komponenten der Umwelt, wie genetische Vielfalt, Wasser, Luft und Boden.

Die natürlichen Ressourcen teilt man in erneuerbare und nicht erneuerbare ein. Zu ersteren gehören unbelebte Stoffe wie Erde, Wasser, Wind und alle Formen erneuerbarer Energie.

Regenwassernutzung – ein kostenloser Beitrag zum Umweltschutz

Die Nutzung des Regenwassers stellt eine Variante dar, um die Haushaltskosten zu senken und gleichzeitig unser Trinkwasser zu schützen. Hausbewohner könnten von dem Regen, der jährlich auf die Dächer unserer Häuser prasselt, ein ganzes Jahr ihre Wäsche und das Auto waschen, ihre Kleidung reinigen, die Toilette versorgen sowie einen kleinen Garten bewässern. Die Regenwassernutzung hat einige Vorteile:

  • Sie kann bis zu 50 Prozent des Wasserbedarfs einer Familie abdecken, was zu einer ebenso hohen Ersparnis bei den Wasserkosten führt.
  • Je nach Tarifordnung lassen sich Abwassergebühren sparen.
  • Ist nicht mehr genug Regenwasser im Tank, erfolgt eine automatische Umschaltung auf den Trinkwasserbetrieb.
  • Aufgrund der Tatsache, dass Regenwasser keinen Kalk enthält, ist seine Reinigungskraft höher. Dadurch spart man Wasch- und Reinigungsmittel, ausserdem wird die Waschmaschine geschont.
  • Zimmerpflanzen gedeihen besser.

Vielfältige Nutzbarkeit von Regenwasser

Leitungswasser ist im Prinzip ausschliesslich zum Trinken oder für die Lebensmittelzubereitung notwendig. Die beiden Faktoren vereinnahmen einen 4-prozentigen Anteil des allgemeinen Wasserverbrauchs. Alles andere lässt sich theoretisch mit Regenwasser erledigen. Darunter  Geschirrspülen, Whirlpool/Pool, WC-Spülung, Raumreinigung, Wäschewaschen und Pflanzenbewässerung.

Der Betrieb einer Regenwasseranlage ist einfach: Über die Dachrinne wird das Regenwasser vom Dach durch einen Filter in den Tank geleitet, der in der Erde platziert wird. Die dazugehörige Pumpe schaltet sich bei Gebrauch vollautomatisch ein, das heisst, das Wasser wird genau dorthin befördert, wo es gerade benötigt wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit, einen Regenmanager einzubauen, der eine automatische Umstellung auf Trinkwasser vornimmt, sollte der Tank leer sein.

Mit Regenwasser können bis zu 50 % des Wasserbedarfs abgedeckt werden.

Kostengünstiger Solarstrom

Eine weitere Variante zur Kostensenkung in den eigenen vier Wänden stellt Solarstrom dar. Darüber hinaus fallen sehr wenige schädliche Emissionen an. Innerhalb der ersten drei Jahre produziert eine Photovoltaik-Anlage die zur Herstellung benötigte Energie. Die weiteren 20 bis 25 Jahre erzeugt sie komplett emissionsfreien Strom. Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle, sie sorgt für Unabhängigkeit gegenüber externen Stromanbietern.

Wann lohnt sich die Installation einer Photovoltaik-Anlage?

Die Kosten für eine Solaranlage von 30 Quadratmetern auf einem Einfamilienhaus betragen etwa 15.000 Schweizer Franken. Kleine Anlagen werden vom Bund unterstützt, die Einmalvergütungen werden nach der Inbetriebnahme ausgezahlt. Die Vergütung beträgt bis zu 30 Prozent der Kosten. In den meisten Kantonen (Ausnahmen: Luzern und Graubünden) kann die Investition zudem einmalig von der Einkommenssteuer abgezogen werden. Finden die finanzielle Förderung von 3.400 Franken und die Steuerabzüge von rund 2.900 Franken Berücksichtigung, kostet die Photovoltaik-Anlage weniger als 8.500 Franken.

Beim eigens erzeugten Strom liegen die Herstellungskosten bei 13 Rappen pro Kilowattstunde. Zieht man das Fördergeld und die Steuerersparnis ab, sind es noch 9,5 Rappen. Hingegen bezahlt man in der Schweiz im Durchschnitt 20 Rappen pro Kilowattstunde für den Strom aus der Steckdose. Die Installation einer Photovoltaik-Anlage lohnt sich also in jedem Fall.

Wird überschüssiger Strom produziert, gelangt dieser ins Stromnetz. Hierfür erhalten die Betreiber eine Einspeisevergütung. Verpflichtet sind die Elektrizitätsunternehmen dabei zur Zahlung eines marktgerechten Preises. Dieser ist schwankend, zurzeit beträgt er zwischen sechs und zehn Rappen pro Kilowattstunde.

Die Betriebskosten für eine Photovoltaik-Anlage sind gering. Sie beinhalten die Versicherung, eine technische Wartung und Rückstellungen für den Wechselrichter. Meist gibt es eine 25-jährige Garantie für die Solarmodule. Für den Unterhalt können pauschal acht Franken pro Quadratmeter Solarfläche eingerechnet werden. Eine Anlage ist in der Regel in weniger als zehn Jahren amortisiert.

Günstige Heizvariante: Holzpellets

Pelletheizungen bieten ökologische und ökonomische Vorteile. Im Prinzip ist das Heizen mit Holzpellets konsequente Abfallverwertung: Täglich fallen in der Holzindustrie riesige Mengen an Holzabfällen an. Mit daraus gewonnenen Pellets lässt es sich unabhängiger und günstiger heizen als mit Gas oder Öl.  Ihre Vorteile sind:

  • Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, die Herstellung von Pellets erfordert nur wenig Energieaufwand.
  • Holzpellets verbrennen CO2-neutral. Zwar wird es bei der Verbrennung freigesetzt, jedoch wurde es vorab durch die Bäume während des Wachstums aufgenommen und in Sauerstoff umgewandelt. Aus diesem Grund werden Pelletheizungen als CO2-neutral bezeichnet. Luft und Klima werden nicht zusätzlich belastet.
  • Im Vergleich zu Heizöl wiesen Pellets in den letzten zehn Jahren einen durchschnittlichen Preisvorteil von 35 Prozent auf. Die Preisentwicklung ist nicht von Spekulation und Politik abhängig. Zudem ist die Versorgungssicherheit hoch. Generell sind die Preise für Holzpellets im Sommer niedriger, sodass sich der Einkauf in dieser Zeit besonders günstig gestaltet.
  • Das bestehende Heizungssystem muss bei einem Umstieg auf eine Pelletzentralheizung nicht komplett geändert oder erneuert werden. So lassen sich bereits vorhandene Leitungen und Heizkörper weiterhin nutzen. Obendrein sind sie gut mit Solaranlagen kombinierbar.
  • Bei der Verbrennung von Pellets entsteht kaum Asche, ausserdem keine Geruchsbelästigung.

Titelbild: © skeeze at Pixabay.com
Artikelbild: © Olichel at Pixabay.com

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