Es sollte klar sein, dass eine gute Dämmung essenziell ist, um die Heizkosten niedrig und die Wohnqualität hoch zu halten. Dass die Fenster dabei eine wichtige Rolle spielen ist bekannt, doch viele denken nicht an den Rollladenkasten - und hier kann viel Wärme verloren gehen! Wir zeigen Ihnen, was Sie zum Rollladenkasten isolieren wissen müssen und wie es um die Kosten dafür steht.
Beim Thema Heizkosten sparen hört man immer wieder von denselben herkömmlichen Methoden. Vom richtigen Lüften bis hin zum regelmässigen Entlüften von Heizkörpern werden allerlei Massnahmen vorgeschlagen.
Oft werden die Fenster dafür verantwortlich gemacht, dass kostbare Wärme entweicht und die Heizkosten steigen. Grundsätzlich aber werden Fenster heutzutage optimal isoliert, daher muss der Wärmeverlust andere Ursachen haben. Durch Wärmebildkameras kann mittlerweile festgestellt werden, wo tatsächlich die meiste Wärme entflieht: Dabei handelt es sich um die Rollladenkästen.
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Wenn nicht isolierte Rollladenkästen für einen Wärmeverlust verantwortlich sind, kann dies verschiedene Gründe haben. Einer der Gründe könnten bei älteren Rollladen die Schlitze sein, durch welche die Gurte durchgeführt werden. Diese sind oftmals komplett offen und sorgen somit für einen Durchzug. Eine weitere häufige Schwachstelle sind die Kastenwände eingebauter Rollladenkästen, die oftmals sehr dünn sind und deshalb eine grosse Menge an Wärme entweichen lassen.
Vor allem bei älteren Häusern sind die Rollladenkästen gar nicht oder nur schlecht gedämmt, was bei einem Haus mit zahlreichen Fenstern und deren nicht isolierten Rollladenkästen zu massivem Energieverlust führt. Zudem entstehen in den nicht gedämmten Rollladenkästen Wärmebrücken, welche zu Rissen und Schimmelbildung führen können.
Diese Wärmebrücken sind generell ungewollt, denn die Wärme dringt dadurch fast widerstandslos nach aussen. Vor allem Kästen, die in den 90er Jahren und vorher montiert wurden, sind meist überhaupt nicht isoliert.
Ein weiterer Vorteil, welchen das Isolieren von Rollladenkästen mit sich bringt, ist neben der Einsparung von Heizkosten auch die Reduzierung von Lärm.
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik fand heraus, dass das Isolieren von Rollladenkästen Wärmeverluste bis zu 17% reduzieren kann. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall diese Arbeit nicht selbst durchzuführen, denn die Arbeiten an Rollläden sind komplex und daher ist die Anzahl möglicher Fehlerquellen enorm. So kann es leicht passieren, dass sich die Rollläden nach der Dämmung nicht mehr einwandfrei hoch- und herunterziehen lassen.
Auch das unzureichende Abdichten bestimmter Stellen kann zu erneuten Wärmebrücken führen. Generell ist der Platz im Rollladenkasten sehr gering und daher ist das Auslegen des Dämmmaterials schwierig und erweist sich als äusserst anstrengend. Unerfahrene Personen gelangen deshalb schnell an ihre Grenzen. Ein lückenloses Isolieren des Rollladenkastens durch einen Fachmann lohnt sich, damit das gewünschte Energiespar-Resultat erreicht werden kann.
Grundsätzlich empfiehlt es sich also, diesen Vorgang von einem Fachmann bewerkstelligen zu lassen. Im Endeffekt ist das Isolieren des Rollladenkastens eine effiziente Methode um Energie zu sparen und Lärm einzudämmen, was in jeder Hinsicht die Lebensqualität erhöht.
Die genauen Kosten hängen immer von der Grösse und Zugänglichkeit des Rollladens ab. Da das Material sorgfältig auf Mass gebracht werden muss, um jegliche Art von Wärmeausscheidung durch die Rollladenkästen zu vermeiden, ist mit einer Arbeitszeit von etwa 45 bis 90 Minuten pro Kasten zu rechnen. Je nach Material, Aufwand und Anbieter bedeutet das Kosten zwischen 95.- und 180.- CHF pro Kasten.
Für unser unten aufgelistetes Beispiel haben wir eine Durchschnittswohnung hergenommen, bei der 8 Rollladenkästen isoliert werden. Beim Dämmmaterial wären in der Theorie noch grössere Einsparungen möglich, wenn man beispielsweise Styropor dafür verwendet – da dies aber nicht feuchtigkeitsbeständig ist wird davon abgeraten.
Besser ist es, gerade beim Material keine Kosten zu scheuen, da dieses neben langhaltiger Isolierung auch Feuer- und Schimmelresistenz garantieren sollte.
| Posten | Typische Kosten |
| Dämmmaterial | 250.- bis 355.- CHF |
| Seitendämmung | 85.- bis 180.- CHF |
| Dichtung der Gurtführung | 35.- bis 50.- CHF |
| Arbeitskosten des Experten | 400.- bis 835.- CHF |
| Gesamtsumme | 770.- bis 1420.- CHF |
Achtung: Hobbyhandwerker sollten im Hinterkopf behalten, dass bei eigenständiger Isolierung der Rollladenkästen und einer zu einem späteren Zeitpunkt evtl. auftretenden Schimmelbelastung die Versicherung möglicherweise nicht für den Schaden haftet. Ein weiterer Grund dafür, hier besser den Profi zu beauftragen. Sollten Sie sich dennoch dafür entscheiden, die Arbeit selbst zu verrichten, raten wir Ihnen die geplante Massnahme vorher mit der zuständigen Versicherungsgesellschaft abzuklären.
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Im Internet werden oft Styropor oder Schaumgummi als passende Materialien zur Rollladenkasten-Isolierung angepriesen. Diese Materialien sind zwar günstig aber nicht für eine nachhaltige Dämmung von Vorteil, da sie im Laufe der Zeit spröde werden und abbröckeln. Ausserdem neigen beide Stoffe dazu, Wasser aufzusaugen, was nicht nur die Schimmelbildung fördert, sondern auch weniger Wärme isoliert.
Geschlossenzellige, dauerelastische Schaumstoffe, welche schwer entflammbar sind, sind die beste Wahl zur Rollladenkasten-Isolierung. Ausserdem sollte der Dämmstoff antimikrobielle Eigenschaften besitzen, was bedeutet, dass sich Mikroorganismen nicht auf dessen Oberfläche vermehren können.
Tipp: In der Regel besteht keine Schimmelgefahr. Wenn Sie einen Experten damit beauftragen, Ihre Rollladenkästen zu dämmen, fragen Sie am besten, welchen Dämmstoff dieser verwendet.
Zuerst öffnet man den Deckel hinter oder unterhalb des Kastens. Anschliessend wird der sogenannte Revisionsdeckel des Rollladenkastens abgenommen, dies kann mit einem Schraubenzieher erfolgen. Nach dem Öffnen ist das Innere frei zugänglich, welches in Folge gereinigt werden sollte, denn dort lagert sich viel Schmutz ab.
Beim Abmessen für das Dämmmaterial ist es wichtig, dass sich der Rollladen im hochgezogenen Zustand befindet. Beim Ausmessen sollten die Seitenwände nicht vergessen werden, damit sich dort keine erneuten Wärmebrücken bilden können. Jetzt werden Risse und Fugen mit Silikon oder einfachem Dichtungsband abgedichtet.
Im nächsten Schritt wird das Dämmmaterial zugeschnitten und mittels PU-Schaum im Inneren des Rollladenkastens festgeklebt. Anschliessend muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sich die Rollläden noch frei bewegen lassen, jedoch keine ungedämmten Stellen zurückbleiben.
Abschliessend sollte auch die Führungsöffnung des Gurtbandes gründlich isoliert werden, um Zugluft gänzlich zu unterbinden.
Halten Sie eine brennende Kerze an den Rollladenkasten und die Gurtdurchführung. Wenn die Flamme der Kerze flackert, bedeutet dies, dass sich dort ein Luftzug befindet und somit der Rollladenkasten undicht ist. Eine Dämmung ist hier unbedingt zu empfehlen. Vor allem im Winter können deswegen deutlich höhere Heizkosten anfallen.
Wer Wärmeausscheidungen präziser aufspüren möchte, kann auf eine professionellere Methode zurückgreifen: die Thermographie. Energieberater bieten diese Methode als Dienstleistung an, bei der sie mithilfe einer Wärmebildkamera visuell Wärmebrücken aufspüren und somit jeden undichten Rollladenkasten finden können.
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Das Isolieren der Rollladenkästen und deren dazugehörigen Gurtführungen ist in jedem Fall eine lohnende Angelegenheit. Speziell in Mitteleuropa, wo wir uns teilweise mit sehr kalten Wintern plagen müssen, kann dabei bares Geld eingespart werden.
Bei neuen Rollladenkästen sollten Sie sich direkt über die Isolierung erkunden, doch in der Regel wird heutzutage darauf geachtet. Bei Rollläden, die in den 90ern oder davor montiert wurden, ist die Chance hoch, dass diese eine mangelnde Dämmung aufweisen. Machen Sie einfach den beschriebenen Selbstversuch und handeln sie bei Bedarf rechtzeitig.
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Artikelbild © auremar / 123rf.com
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