Dämmung
Mann mit Kartuschenpistole dichtet eine Holztür ab.

Ratgeber zum Thema Tür abdichten

Die Tür eines Hauses ist oft eine Stelle, wo Wärme verloren gehen kann. Auch ein zu starker Luftzug kann unangenehm sein. Man sollte daher auf eine gute Isolierung achten und die Tür abdichten, denn neben kalter Zugluft dringen auch Staub und Schmutz durch undichte Türen.

2 Juli 2019

Warum sollte man die Tür abdichten?

Vor allem bei Aussentüren ist eine undichte Tür eine Primärquelle des Wärmeverlustes und somit für erhöhte Heizkosten verantwortlich. Allerdings geht es nicht nur um die Kosten, sondern natürlich auch um die verminderte Wohnqualität, denn ein kalt-feuchter Zug, der da in die mollige Stube zieht, ist einfach unangenehm. Natürlich dringen auch Staub und Schmutz ins Haus und es muss wesentlich mehr geputzt werden – ebenfalls ganz sicher kein besonderer Spass.

Zuletzt wird durch das Tür abdichten auch die Geräuschdämmung optimiert. So herrscht angenehme Ruhe in den eigenen vier Wänden – zumindest was Lärm von aussen angeht. Auch das Klappern der Türen ist bei einer guten Dichtung ausgeschlossen oder zumindest deutlich reduziert. Kurz: Eine Tür sollte unbedingt optimal abgedichtet sein, um  maximalen Komfort und Wohnqualität zu garantieren.

Übrigens sollte man nicht nur Aussentüren abdichten, sondern auch Innentüren. Dies gilt insbesondere dann, wenn diese einen Raum verschliessen, der eventuell nicht geheizt ist (z.B. Keller, Waschküche, Abstellraum, nicht benutzte Gästezimmer, etc.).

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Wie kann man feststellen, ob die Tür abgedichtet werden sollte?

Wenn man eine deutliche Zugluft spürt ist die Sache natürlich ziemlich eindeutig – die Tür muss unbedingt abgedichtet werden. Allerdings kommt es auch schon bei weniger eindeutigen Fällen zu Wärmeverlust und höheren Heizkosten, ebenso wie dem Eindringen von Staub. Man sollte also alle Türen überprüfen.

Kleine undichte Stellen können Sie sehr gut feststellen, wenn Sie sich mit einer Kerze oder einem Feuerzeug vor die geschlossene Tür stellen und am Rand entlang überprüft. Bei Undichte flackert die Flamme.

Haben Sie eine undichte Stelle festgestellt, gibt es mehrere Optionen zum Tür abdichten, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten.

Gummidichtungen

Gummidichtungen sind eine beliebte und gängige Lösung zum Tür abdichten. Hierbei gibt es verschiedene Profile, je nach Dicke der Tür und Spaltenbreite. Normalerweise kann man mit diesen Dichtungen Spalten zwischen einem und fünf Millimetern schliessen.

Gummidichtungen gibt es in verschiedenen Qualitäten und diese können im gehobeneren Segment auch UV- und ozonbeständig sein. Ein Vorteil dieser Dichtungen ist sicherlich auch, dass ihnen Temperaturschwankungen und Witterungen kaum etwas ausmachen, weswegen sie sehr gut für Haustüren geeignet sind.

Das Anbringen der Gummidichtungen erfolgt in der Regel auf dem Türfalz. In vielen Fällen können sie auch rund um die Tür angebracht werden, wobei sie dabei nicht auffallen.

Die Arbeit ist sicherlich am besten von einem Fachmann zu erledigen, damit die Tür hinterher einwandfrei schliesst und die Dichtung nicht zu sehen ist.

Ein kleiner Nachteil besteht jedoch: Die Gummidichtungen nutzen sich relativ leicht ab.

Schaumstoffdichtungen

Für breitere Spalte an der Tür sind Schaumstoffdichtungen eine sehr gute Option. Sie sind geeignet für Spalte von 2,5 bis circa 3 Millimetern. Ein Laie hat eventuell Schwierigkeiten festzustellen, wie breit denn der Spalt tatsächlich ist. Ein guter Fachmann kann jedoch das Spaltmass genau und problemlos ermitteln – ein weiterer Grund dafür, die Arbeit von einem versierten Profi erledigen zu lassen.

Auch die Schaumstoffdichtungen werden – genau wie Gummidichtungen auch – auf dem Türfalz angebracht. Man kann hier auch die Variante der sogenannten Doppeldichtung wählen, die beide Seiten der Unterkante gleichmässig abdichtet.

Türdichtschienen

Eine gute Option sind auch spezielle Türdichtschienen. Mit Hilfe dieser Schienen werden Spalte verschlossen, die sich an der Türunterkante befinden. Diese Türdichtschienen sind sowohl für unebene Böden, wie beispielsweise Fliesen oder Kacheln, als auch für ebene Böden, wie Parkett und Laminat, geeignet.

Die Dichtungen haben Bodenbürsten, die die Kälte zu einem guten Teil aufhalten können. Wenn man die Tür aufmacht oder schliesst, gleiten die feinen Bürsten sanft über den Boden.

Diese Art der Dichtung mithilfe von Bürsten kann nur für die Unterseite der Tür verwendet werden und wird gerne für Haustüren verwendet.

Das Einfräsen von Dichtungen – eine besonders langfristige Lösung

Ganz besonders effektiv ist das nachträgliche Einfräsen von Dichtungen. Hierzu muss die Tür vom Schreinermeister ausgebaut werden. Er fräst dann einen Schlitz, in den eine spezielle Dichtung eingelassen wird. Diese Methode ist sehr gut und langlebig, allerdings leider auch kostspieliger.

Mit Dichtungsprofilen abdichten

Insbesondere in Altbauten stösst man oft auf Türen, die kein Dichtungsprofil und keinen Falz haben. In diesem Falle sind spezielle Dichtungsprofile die beste Option. Hier werden an der Tür spezielle Leisten aus Holz oder Aluminium befestigt, diese sind mit einer Nut ausgestattet und werden so in den Türrahmen eingepasst, dass dieser hinterher gut dicht ist.

Türdichtungen vollständig wechseln

In vielen Fällen ist die Dichtung nicht nur an einer Stelle undicht, sondern an mehreren. Hier empfiehlt es sich dann unbedingt, die gesamte Dichtung auszuwechseln. Hierzu muss natürlich in einem ersten Schritt die alte Dichtung komplett entfernt werden. Wichtig ist hier, dass auch alte Klebereste beseitigt werden, denn sonst hält die neue Dichtung nicht gut auf der entsprechenden Oberfläche. Im Anschluss an das komplette Entfernen und die gewissenhafte Reinigung kann dann die neue Dichtung angebracht werden.

Türen neu ausrichten

Sie sollten auch unbedingt überprüfen, ob sich eine Tür eventuell abgesenkt hat. Bevor Sie dann eine neue Dichtung anbringen, muss die Tür justiert werden. Hierzu sollte das Türblatt neu ausgerichtet werden und bei verstellbaren Türbändern die Scharniere neu justiert werden. Erst dann kann man die Tür bzw. die Türspalte ausmessen und sich für die korrekte Dichtung entscheiden.

Tür abdichten – eine Arbeit für Experten!

Insbesondere bei Wohnungs- und Haustüren kann viel Wärme nach draussen verloren gehen. Dies verursacht natürlich erhöhte Heizkosten und über die Jahre kommt da einiges zusammen. Deshalb sollte man sich überlegen, die Arbeit professionell von einem versierten Handwerker erledigen zu lassen.

Wer gerne etwas Geld sparen möchte, kann dann eventuell bei den Innentüren selbst Hand anlegen, denn hier sind die Auswirkungen einer nicht 100% perfekten Arbeit wesentlich weniger kostspielig.

Möchten Sie alles vom Handwerker machen lassen, so sollten Sie bei verschiedenen Anbietern nach Kostenvoranschlägen fragen. Denn so können Sie in Ruhe Kosten und Service vergleichen. Bevorzugen Sie unbedingt Handwerker aus Ihrer näheren Umgebung, denn so sparen Sie Geld bei den Anfahrtskosten.

Wichtig ist auch, dass Sie dem Handwerker möglichst genaue Angaben machen, damit dieser weiss, mit welchem Arbeitsaufwand er rechnen muss und welche Art der Türdichtung benötigt wird. Hier gibt es nämlich grosse Preisunterschiede. Wenn Sie nicht nur die Haustür sondern auch andere Türen abdichten lassen wollen, sollten Sie zu jeder Tür genaue Angaben machen (Masse, Material, wohin die Tür führt, etc.).

Lesen Sie auch die Bewertungen anderer Kunden auf den Webseiten der Handwerker. So bekommen Sie einen guten Eindruck von der Qualität und dem Service des Anbieters. Kundenbewertungen haben den Vorteil, dass sie von gleichgesinnten Menschen kommen, die bereits eine direkte Erfahrung mit dem Unternehmen gemacht haben.

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Fazit zum Thema Tür abdichten

Das Tür-Abdichten lohnt sich immer. Denn erstens verhindert es das Eindringen unangenehmer Zugluft, zweitens senkt es den Wärmeverlust und somit die Heizkosten, drittens verhindert es das Eindringen von Staub und Schmutz und viertens hilft es auch bei der Geräuschdämmung von aussen und stellt das unangenehme Klappern der Türen ab. Besonders wichtig ist das Tür-Abdichten bei Aussentüren, also z.B. Haustür, Balkontür, Terassentür, etc.

Die Arbeit wird am besten von einem Profi ausgeführt, kann aber selbstverständlich auch selbst gemacht werden. Allerdings kann Sie der Profi besser beraten, welche Art der Dichtung im Falle Ihrer Tür bzw. Türen am besten geeignet ist.

Wenn Sie schon beim Überprüfen der Dichtung der Türen ist, sollten Sie eventuell auch gleich die Fenster einbeziehen, denn eine optimale Türdichtung nützt nicht viel, wenn die Wärme trotzdem über die Fenster entweicht.

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Artikelbild © halfpoint / 123rf.com

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