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Skandinavisch wohnen

Skandinavisch wohnen

Die Eckpunkte eines Trends kurz erklärt.

5 Juli 2018

Mit dem Aufstieg von Ikea im vergangenen Jahrhundert kam auch weiter südlich der skandinavische Wohnstil an, der sich heute grosser Beliebtheit erfreut. Wie aber kann man ihn nachempfinden und seine Wohnung im skandinavischen Stil gestalten?

Licht und Farben in skandinavischen Wohnungen

Wer schon einmal in Schweden, Norwegen, Finnland oder Dänemark bei Privatpersonen in der Wohnung war, dem wird aufgefallen sein, dass dort immer viel Licht hereinscheint, zumindest wenn die Wohnung noch nicht allzu alt ist. Das hängt auch mit der Natur im hohen Norden zusammen – da es in Skandinavien im Winter immer nur für kurze Zeit am Tag einmal wirklich hell wird, möchte man in der kalten Jahreszeit jeden Lichtstrahl hereinlassen und im Sommer kann man vor lauter Freude über die Sonne gar nicht genug davon bekommen.

Entsprechend der allgemeinen Vorliebe für das Licht hat man in Skandinavien auch seine Freude an hellen Farben im Haus. Das sind gerade in den letzten Jahren oft sanfte Pastelltöne, die sehr zurückhaltend und freundlich wirken. Auch diese farbliche Vorliebe hat ihre Gründe in den Wetterbedingungen, die in den skandinavischen Ländern herrschen. So wirkt auch an dunklen Tagen eine Wohnung mit hellen Wänden noch einladend und freundlich, während dunkle Farben an den Wänden bei düsterem Wetter schnell eher trist erscheinen. Auf diese Weise erleichtern die hellen Farben den Skandinaviern ihre langen und dunklen Winter.

Materialien bei skandinavischen Möbeln und Textilien

Die Skandinavier haben in der Welt ein Image, nach dem sie sehr grün und nachhaltig wirtschaften. Das spiegelt sich auch in den Materialien wider, die sie für ihre Möbel nutzen. Hier dominieren natürliche Materialien und nachwachsende Rohstoffe. Es verwundert nicht, dass im skandinavischen Einrichtungsstil sehr viel Holz verwendet wird, denn auch heute noch werden die Ursprungsländer des Wohntrends zu einem grossen Teil von Wäldern bedeckt. Aber auch andere natürliche Stoffe und Materialien haben ihren Platz im skandinavischen Stil, so etwa Wolle und Filz sowie selbstverständlich Leder und Leinen.

Formen für skandinavische Möbel

Bei den Möbeln für eine skandinavische Einrichtung denkt man unweigerlich an ein bekanntes schwedisches Möbelhaus. Das ist auch nicht falsch, denn hier sieht man schon viele wichtige Leitmotive. Oberstes Gebot bei allen Einrichtungsgegenständen im skandinavischen Stil ist die Funktionalität. Diese steht noch über der Form, sodass oft auf Schnörkel etc. verzichtet wird, wenn diese die Funktionalität des Möbelstücks mindern würden. Aus diesem Grund weisen skandinavisch inspirierte Möbel in der Regel sehr klare Formen auf, die die Möbel schlicht und schick wirken lassen. Auch hier kann man einen Bezug zur skandinavischen Wesensart herstellen. Anders als etwa die Briten, die ein recht aufwändiges Höflichkeitszeremoniell haben, sind Skandinavier nämlich deutlich direkter – so klar in der Botschaft wie die Formen ihrer Möbel.

Skandinavische Qualität

Wer zum Beispiel seine Möbel im skandinavischen Design wirklich bei einem Hersteller aus der Region kauft, wird positiv überrascht sein, wie sehr bei der Herstellung Wert auf die Qualität gelegt wird. So kann man sich von einem skandinavischen Möbelstück, das auch in der Regel nicht zu billig ist, durchaus eine lange Lebensdauer erhoffen. Diese Qualität hängt mit Sicherheit damit zusammen, dass die skandinavischen Länder ohnehin für ihre überragenden Produkte bekannt sind. Hierin zeigt sich aber auch wieder ein Wesenszug der Menschen dort oben, der bereits angesprochen wurde. Denn Möbel in hoher Qualität werden weniger schnell entsorgt und sind somit nachhaltiger, was den Skandinaviern sehr am Herzen liegt.

Gemütlichkeit an kalten Tagen

Wer sich etwas für Trends in der Inneneinrichtung interessiert, hat mit Sicherheit schon einmal vom dänischen „hygge“ gehört, was so viel wie „gemütlich“ bedeutet. Dabei ist der Name Programm: Es geht darum, die Wohnung so heimelig wie möglich zu gestalten, damit man sich nach dem Eintreten direkt wohlfühlt. Hierzu werden hauptsächlich Heimtextilien, aber auch Deko-Gegenstände genutzt. Dabei wird natürlich immer noch auf das grundlegende Farb- und Formschema geachtet, sodass auch Heimtextilien und Deko in unaufdringlichen Farben und klaren Formen auftreten. Muster etwa findet man hier eher selten, und auch Schnörkel und Neonfarben sucht man vergeblich.

Selbstverständlich ist ebenso das Prinzip der Nachhaltigkeit für die Heimtextilien und Deko-Objekte wichtig. Die Textilien etwa bestehen in der Regel aus nachwachsenden Rohstoffen wie Wolle, Filz oder Leinen, während für die Dekoration zum Beispiel Holz, Glas und Wachs beliebt sind. Gerne arbeitet man zum Beispiel mit Kerzen oder Bildern auf Holzrahmen, um die Wohnung einladend zu gestalten.

Konzis: Ein moderner Stil

Durch seine klaren Formen und seine Nüchternheit liegt der skandinavische Stil zur Einrichtung im Trend der Zeit. Zugleich aber schafft er den Spagat, trotz aller Funktionalität und Schlichtheit noch heimelig und einladend zu wirken.

Hier noch einmal die wichtigsten Elemente des skandinavischen Einrichtungsstils auf einen Blick:

  • viel Licht
  • helle, unaufdringliche Farben
  • natürliche Materialien
  • klare, funktionale Formen
  • Nachhaltigkeit
  • Gemütlichkeit

Von diesen Aspekten tragen alle dazu bei, dass man sich in einer skandinavisch eingerichteten Wohnung schnell zu Hause fühlt. Zwar ist dieser Trend schlicht, aber nicht minimalistisch, und dabei wird noch die Gemütlichkeit betont.

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[…] Möbel zu finden. Hier spielen natürlich verschiedene Faktoren eine Rolle. Auf der einen Seite stehen Funktion und Design. Der Preis steht auf der anderen […]